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Outer Limits - 2x12: Der Mond scheint zu hell Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Inconstant Moon
Episodennummer: 2x12
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. April 1996
Erstausstrahlung D: 11. Januar 1998
Drehbuch: Brad Wright, nach der Kurzgeschichte von Larry Niven
Regie: Joseph L. Scanlan
Besetzung: Michael Gross als Professor Stanley Hurst, Joanna Gleason als Leslie, Jeremy Hart als Henry Walker, Tom Heaton als Crazed Man, William deVry als Bartender, Scott Swanson als Silver-Haired Man, James Bell als Drunk Executive u.a.

Kurzinhalt: Mitten in der Nacht schaut Professor Stanley Hurst aus dem Fenster – und erlebt den Schock seines Lebens. Denn: Der Mond scheint viel zu hell. Dies kann nur eines bedeuten: Unsere Sonne wurde zur Supernova, und die Tage der Menschheit sind gezählt. Dass sämtliche Observatorien und astronomische Abteilungen gerade nicht zu erreichen sind, erhärtet seinen Verdacht. Und so stellt sich Stanley auf die letzten Stunden seines Lebens ein. In seiner Bestürzung greift er schließlich zum Hörer, um Leslie anzurufen. Diese arbeitet in einer nahegelegenen Buchhandlung – und Stanley ist nun schon die längste Zeit in sie verliebt, hat jedoch nie gewagt, etwas deswegen zu unternehmen. Nun lädt er sie mitten in der Nacht zu einem Date ein. Zu seiner Überraschung willigt Leslie, die angesichts des hellen Monds ohnehin nicht schlafen konnte, ein. Man begibt sich in ein Diner, wo sich jedoch schon bald zeigt, dass Stanley nicht der Einzige ist, der die Zeichen der Zeit erkannt hat, weshalb er Leslie rasch wieder hinausbefördert – will er sie doch vor der traurigen Wahrheit beschützen. Bis Leslie ihn dann schließlich wegen seines seltsamen Verhaltens zur Rede stellt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Wie ihr vermutlich mittlerweile wisst, mag ich (post-)apokalyptische Stoffe, und habe insbesondere für Erzählungen, wo sich die Figuren einem nicht mehr veränderbaren Schicksal – wie eben dem Weltuntergang – ergeben müssen, ein großes Herz. Beste Voraussetzungen also für "Der Mond scheint zu hell" (wo man eine – mir nicht bekannte – Kurzgeschichte von Larry Niven adaptiert). Und tatsächlich konnte mir einiges an dieser Episode sehr gut gefallen. So hatten es mir die Aufnahmen der Verwüstung durch die Supernova angetan (auch wenn sich diese in weitere Folge "nur" als die alptraumhaften Vorstellungen von Stanley herausstellen). Aber auch das blaue Licht aufgrund des hell strahlenden Mondes war sehr gut umgesetzt, und gab "Der Mond scheint zu hell" einen sehr eigenen und irgendwie auch unheimlichen Look. Positiv zweifellos auch, dass die Folge mit Michael Gross wieder einmal ein (genre-)bekanntes Gesicht zu bieten hat. Und natürlich zählt auch die grundlegende Idee rund um das vermeintlich unausweichliche Ende der Menschheit – noch dazu in nur wenigen Stunden – zu den Stärken der Episode.

Allerdings: So begeistert wie einige andere, ähnlich gelagerte Erzählungen, insbesondere auch aus jüngerer Zeit (und somit natürlich erst lange nach "Der Mond scheint zu hell" erschienen) – wie z.B. "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt" und "These Final Hours", hat mich die Folge dann leider doch nicht. Ein wesentlicher Grund ist wohl, dass ich die zentrale Liebesgeschichte rund um Stanley und Leslie nur bedingt etwas anfangen konnte. Nicht nur mangelte es mir zwischen Gross und Gleason ein bisschen an Chemie, ich fand auch Stanleys Vorgehensweise teilweise problematisch. Einerseits war mir der Heiratsantrag ein bisschen zu viel (und letztendlich aus seiner Sicht ja ohnehin eine komplett hohle Geste), andererseits aber auch damit, wie er ihr die Wahrheit lange Zeit verschweigt (er redet sich zwar darauf heraus, dass er sie nur beschützen wollte, trotzdem war es nicht richtig, diese Entscheidung für sie zu treffen, und ihr die Wahrheit vorzuenthalten). Insofern hatte Leslie in meinen Augen voll und ganz recht, als sie ihm – nachdem sie schließlich doch die Wahrheit erfährt – vorwirft, extrem egoistisch gehandelt, und seine Wünsche und Bedürfnisse über ihre gestellt zu haben. Was sie allerdings in weiterer Folge nicht davon abhält, sich trotzdem mit ihm einzulassen, und vermeintlich die letzten Stunden ihres Lebens mit ihm zu verbringen. Im "vermeintlich" steckt dann schon ein weiterer Kritikpunkt: Auch wenn der Ausgang des Geschehens mit der überfluteten Stadt zweifellos alles andere als ein Happy End ist, war es halt dennoch bis zu einem gewissen Grad ein Rückzieher. Ich hätte es vorgezogen, wenn man einfach dabei geblieben, und es konsequent durchgezogen hätte. Zumal sich natürlich auch die Frage ergibt, wie all diese Astronomen so derart falsch liegen konnten, aber auch, warum es nicht schon viel früher Entwarnung gab. Immerhin sollte man meinen, dass man auf der anderen Seite der Erde die Sonne im Blick hat, und dementsprechend auch weiß, dass es sich "nur" um eine große Sonneneruption gehandelt hat. Das war schon ein bisschen schwer zu schlucken.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Im Allgemeinen mag ich solche "Das Ende der Welt"-Geschichten war – etwas, wovon natürlich auch "Der Mond scheint zu hell" profitiert. Zu den besten Vertretern dieses Grundkonzepts würde ich die Episode aber nicht zählen. Dies liegt einerseits an der für mich nicht 100%ig nachvollziehbaren Liebesgeschichte zwischen Stanley und Leslie, aber auch dem Rückzieher am Ende. Und generell haben mich andere, ähnlich gelagerte Erzählungen mehr mitgerissen und berührt. Positiv dafür der Auftritt von Michael Gross, die optisch nette Umsetzung der Szenen mit dem stärkeren Mondlicht, einzelne starke Momente, die sehr gut umgesetzten und mir einen kalten Schauer über den Rücken jagenden Apokalypse-Szenen, sowie eben die mich grundsätzlich ansprechende Idee an sich. Schlecht war "Der Mond scheint zu hell" keineswegs; aus meiner Sicht hätte sie aber doch noch um einiges besser sein können, und kam insgesamt an andere Varianten des Grundkonzepts nicht ganz heran.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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