Originaltitel: Exit Strategies Episodennummer: 2x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 08. Oktober 2001 Erstausstrahlung D: 15. Mai 2002 Drehbuch: Matt Kiene & Joe Reinkemeyer Regie: T.J. Scott Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Brent Stait als Rev Bem,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Ian Marsh als Kiyami u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem man den Magog mit knapper Not entkommen ist, sind Dylan, Beka, Tyr und Rev mit der Eureka Maru losgeflogen, um dringend benötigte Ersatzteile zu besorgen. Auf dem Weg zurück zur Andromeda wird man jedoch vom nietzscheanischen Stamm der Mandau angegriffen, und stürzt auf einem Planeten ab. Dort haben die Gestrandeten schon bald noch ganz andere Probleme, als die sich ihrem Standort langsam nähernden Nietzscheaner – fällt die Maru doch in ein Erdloch. Dort findet man sich in einem Tunnel wieder, der offensichtlich von Squorms gegraben wurden – einer wurmartigen Lebensform, die sich von Metallen ernährt. Während Dylan und Tyr versuchen, das Schiff vor den Nietzscheanern zu verteidigen, setzen Beka und Rev alles daran, die Maru zu reparieren, ehe von den Squorms entdeckt und gefressen wird. An Bord der Andromeda ist man indes dabei, die Leichen der Magog zu entsorgen. Dabei wird rasch deutlich, dass Harper von den jüngsten Ereignissen, und insbesondere den Magog-Larven in seinem Körper, psychisch schwer mitgenommen ist…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Auf verlorenem Posten" ist auf fast schon klassische Art und Weise in zwei Handlungsstränge geteilt. In jenem auf der Andromeda geht es um die Nachwehen der Magog-Attacke, und hier insbesondere um Harper, der aufgrund seiner Larven-Infektion mit dem Schicksal hadert. Die betreffenden Momente offenbaren uns mal eine etwas andere Seite des bisher ja doch eher als Pausenclown auftretenden Figur, was mir grundsätzlich schon mal sehr gut gefallen hat. Es gibt auch Gordon Michael Woolvett die Gelegenheit, mal etwas andere schauspielerische Muskeln zu trainieren, was ihm hier auch sehr gut gelingt. Und generell fand ich es gut, dass man nach diesem ja doch wichtigen Ereignis (auch wenn mich die Doppelfolge nicht so recht begeistert haben mag) nicht einfach so zur Tagesordnung übergeht; was ja auch schon für die anfängliche Szene gilt, wo alle dabei sind, die toten Magog vom Schiff zu schaffen. Für mich jedenfalls eine gelungene B-Story, welche die Episode durchaus aufgewertet hat…
…was "Auf verlorenem Posten" in meinen Augen leider auch nötig hatte, weil die Haupthandlung empfand ich nicht wirklich als sonderlich prickelnd. Dabei war die Ausgangssituation rund um die Verfolgung durch den Mandau-Stamm und den Absturz auf den Planeten eigentlich noch recht vielversprechend. Ich konnte auch verkraften, dass hierfür wieder einmal in den kanadischen Wäldern gedreht wurde, auch wenn's langsam eintönig wird, und eine etwas andere Landschaft gut tun würde; wobei dieser Kritikpunkt durch den Schnee zumindest ein klein wenig kompensiert wurde. Mit dem ersten Gefecht mit den Nietzscheanern erreichte "Auf verlorenem Posten" dann jedoch früh einen Höhepunkt, an dem man in weiterer Folge für mich nicht mehr wirklich anknüpfen konnte. Denn gleichzeitig mit der ins Erdloch fallenden Andromeda, fiel für mich irgendwie auch die Spannung völlig in den Keller. Ab da fand ich die Story leider wenig interessant, egal ob es nun um die Bedrohung durch die Sand- und/oder Raketenwürmer, die heranstürmenden Nietzscheaner, oder das Hin- und her rund um Tyrs Motivation und Loyalität ging. Im Gegensatz zur Harper-Storyline hat mich auch die sehr ähnlich gelagerte Geschichte rund um Rev Bems Fastenbuße nicht wirklich angesprochen. Und wie gesagt, spannend war das Ganze leider auch überhaupt nicht, weil eh klar war, dass sie mit der Maru entkommen werden. Dass die Art und Weise, wie ihnen die Flucht dann schließlich doch noch gelingt, dann auch noch wenig spektakulär war, half auch nicht. Und so kroch die Episode nach dem Einsturz der Andromeda meinem Empfinden nach im Schneckentempo vor sich hin.
Fazit:
Trotz der starken B-Story rund um Harpers Depression ob seiner Magog-Larven-Infektion zählt "Auf verlorenem Posten" für mich zu den bislang schwächeren Episoden der Serie. Und das, obwohl sie eigentlich noch vielversprechend begonnen hat, mit dem Angriff des Nietzscheaner-Stamms auf die Andromeda, die diese schließlich zum Absturz auf einem Planeten zwingt. Auch die darauffolgende Schießerei zwischen ihnen und Dylan sowie Tyr war noch packend und spektakulär umgesetzt. Irgendwie verlor die Episode für mich aber leider ab dem Moment, wo die Andromeda ins Erdloch fiel, jegliche Spannung. Weder die Bedrohung durch die Squorms noch die Nietzscheander wollte danach für mich noch so richtig funktionieren. Und im Gegensatz zum Auftakt war der Ausklang dann auch ziemlich unspektakulär. Für mich war das insgesamt eine wenig auffällige und/oder erinnerungswürdige Folge, die man abseits der wirklich gelungenen Harper-Szenen auch gut und gerne auslassen könnte, ohne etwas zu verpassen.