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Indiana Jones - The Further Adventures: Volume 3 Drucken E-Mail
Indy's Comic-Abenteuer bis zum "letzten Kreuzzug" Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 18 April 2023
 
Titel: "Indiana Jones: The Further Adventures - Volume 3"
Bewertung:
Autoren: Linda Grant & David Michelinie
Zeichnungen: U.a. Steve Ditko, Ricardo Villamonte & Bret Blevins
Tusche: Danny Bulanadi
Farben: Robbie Carosella, George Roussos, Ken Feduniewicz & Gregory Wright
Lettering: Diana Albers & Bill Oakley
Cover: Ricardo Villamonte, Danny Bulanadi & George Ruossos
Umfang: 344 Seiten
Verlag: Dark Horse (E)
Veröffentlicht: 24. Februar 2010 (E, Sammelband)
ISBN: 978-1-84856-510-0 (Omnibus, E)
Kaufen: Omnibus (E)
 

Inhalt & Review: Der dritte Band der "Further Adventures" schließt den Reigen an im Marvel-Verlag erschienenen Comic-Abenteuern rund um Indiana Jones ab. Der erste (Einzel-)Comic "Good as Gold" bringt dabei insofern ein markantes Debüt, als es das erste Indy-Abenteuer war, welches von einer Frau geschrieben wurde. Linda Grant sollte in weiterer Folge die "Further Adventures" zunehmend übernehmen; ihr Einstand, in dem sich Indy auf die Suche nach dem sagenumwobenen El Dorado begibt (das im Übrigen auch die Grundlage für den von Wolfgang Hohlbein geschriebenen Roman "Indiana Jones und das Gold von El Dorado" lieferte) überzeugt bereits mit einer gelungenen Mischung aus Humor und Action, sowie einer überdurchschnittlich interessanten weiblichen Partnerin für Dr. Jones. Einzig die Kürze der Geschichte – da sie eben in nur einer einzelnen Ausgabe erzählt wird – macht sich ein bisschen negativ bemerkbar. Weiter geht es mit "Trail of the Golden Guns", das wieder von David Michelinie geschrieben wurde. Auch diese Geschichte ist kurzweilig, wenn sie auch insofern ein bisschen aus dem üblichen Indy-Kanon heraussticht, als der McGuffin, nach dem hier gejagt wird, noch vergleichsweise jung ist. Dafür wissen die gewichtige Rolle, die Wild Bills Enkelin im Geschehen spielt, ebenso zu gefallen, wie ihre Entscheidung beim Duell am Ende, wo man aufzeigt, dass Gewinnen bzw. mit den gesuchten Artefakten nach Hause zu gehen nicht immer alles bzw. das Wichtigste ist. Ab "Tower of Tears" waren die weiteren Abenteuer von Indiana Jones dann voll und ganz in der Hand von Linda Grant. Der besagte Einzelcomic ist für sich genommen ganz interessant, seine wahre Bedeutung liegt jedoch darin, dem dreiteiligen Finale der Comic-Reihe den Weg zu ebnen. Eben diese Funktion füllt er ausgesprochen gut aus.

"Shot by Both Sides" verbindet dann die Jagd nach der Mumie eines chinesischen Kaisers mit dem Irland-Konflikt. So tut sich Indiana Jones hier neben Jessie Hale auch mit dem IRA-Agenten Michael Cobb zusammen. Eine Mischung, die für mich nicht immer 100%ig funktioniert hat, jedoch in einem überaus schönen Finale mündet, wo sich Indy gezwungen sieht, dessen letzten Wunsch zu ignorieren. In "Big Game" geht es darum, wie Gangster die Legende von Bigfoot als Ablenkung für ihre kriminellen Machenschaften nutzen. Begleitet wird Indy bei diesem Abenteuer u.a. von einer Jägerin, die Bigfoot fangen will. Auch hier hatte es mir insbesondere der Ausgang des Geschehens angetan; allerdings leidet die Story, die schon "Good as Gold", ein bisschen darunter, mit einer einzelnen Ausgabe auskommen zu müssen. Demgegenüber bietet "Double Play" dann den gleich dreiteiligen Abschluss der "Further Adventures". Zwar eigentlich nicht als solcher gedacht – die darauffolgende Ausgabe hätte sich mit der Frage beschäftigen sollen, warum Marion Ravenwood zu Beginn von "Good as Gold" recht überhastet verschwunden ist – schließt sie die weiteren Comic-Abenteuer von Indiana Jones auf gelungene, epische, spektakuläre, und mit der Bedrohung für die Welt auch angemessen "große" Art und Weise ab. Zugegeben, auf die Idee mit einem Zauberer mit entsprechenden Kräften muss man sich einlassen können, letztendlich sehe ich hier aber im Vergleich zu anderen Indy-Abenteuern, die immer von einer gewissen übernatürlichen Note geprägt waren, keinen Unterschied. Und nicht zuletzt die Szenen mit den aus der Erde hervorsteigenden Skeletten empfand ich als ziemliches Highlight.

Vier Jahre nach den "Further Adventures" gab es dann noch eine Adaption zu "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug", die dann auch den Abschluss des dritten Sammelbands bildet. Das Drehbuch von Jeffrey Boam (basierend auf einer Geschichte von George Lucas und Menno Meyjes) wurde hierfür vom "Further Adventures"-Autor David Michelinie adaptiert. Im Vergleich zu den Comic-Versionen von "Jäger des verlorenen Schatzes" und "Tempel des Todes" profitiert "Der letzte Kreuzzug" davon, dass sich die Adaption statt auf drei vielmehr auf immerhin vier Comic-Ausgaben verteilt, was der Story etwas mehr Luft zum Atmen gibt. Trotzdem musste auch hier so manches gestrichen werden, wobei insbesondere die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Henry und Indy kaum zur Geltung kommt, was dann auch dem emotionalen Höhepunkt einiges an Wirkung raubt. Die Story selbst konnte mir allerdings auch in dieser komprimierten Form ausgesprochen gut gefallen. Was die künstlerische Gestaltung betrifft, zeigt sich grundsätzlich das zu den ersten beiden Sammelbänden festgestellte, nicht übermäßig erbauliche Bild. Dies gilt insbesondere für die sehr schlichte Farbgebung; damals üblich, aus heutiger Sicht doch etwas altbacken. Etwas getan hat sich allerdings bei den Illustrationen. Nachdem er bereits bei einem beim Vorgänger versammelten Einzelcomic seinen "Indiana Jones"-Einstand gab, kam Marvel-Legende Steve Ditko (der u.a. für seine "Spider-Man"-Comics bekannt ist) hier nun regelmäßig zum Einsatz. Und auch wenn die Arbeit von Ricardo Villamonte auch nicht grundsätzlich schlecht war, fand ich schon, dass seine Comics – nicht zuletzt, was die Darstellung von Indy betrifft – noch einmal besonders hervorstachen. Am besten schlug sich optisch für mich aber die Adaption von "Der letzte Kreuzzug", sowohl was die Illustrationen von Bret Blevins (wo Ford und Connery immer deutlich zu erkennen waren) als auch die Farben von Gregory Wright betrifft. Der Stil hebt sich damit, wohl nicht zuletzt aufgrund der dazwischenliegenden Jahre, recht deutlich von den "Further Adventures" ab, hatte es mir aber durchaus angetan. Immer noch nicht ganz auf dem Niveau, dass man von zeitgenössischen Comics gewohnt ist, aber doch ein merklicher Schritt nach vorne.

Fazit: Von den drei Omnibus-Bänden zu den "Further Adventures of Indiana Jones" hat mich der dritte insgesamt am meisten überzeugt. Die ersten beiden Sammlungen hatten zwar die größeren Highlights zu bieten, dafür war die Qualität der Geschichten hier konstanter, und gab es keinen einzigen richtigen Ausfall. Auch die bei den Vorgängern teils fragwürdig-problematischen Töne, insbesondere im Hinblick auf andere Völker, habe ich in keinster Weise vermisst. Und auch die Adaption von "Crusade" fand ich – nicht zuletzt, da dafür eine Ausgabe mehr zur Verfügung stand, was schon einen deutlichen Unterschied machte – besser als von "Lost Ark" bzw. "Temple of Doom". Heutzutage muss man sich ja fast selbst als Archäologe auf Schatzsuche begeben, wenn man es auf die drei Veröffentlichungen abgesehen hat, so sie euch irgendwo zu einem vertretbaren Preis unterkommen, kann ich aber insbesondere allen Indy-Fans nur empfehlen, zuzugreifen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2010 Dark Horse Comics





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