HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
Outer Limits - 2x08: Akademie des Grauens Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Straight and Narrow
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 23. Februar 1996
Erstausstrahlung D: 12. Oktober 1997
Drehbuch: Joel Metzger
Regie: Joseph L. Scanlan
Besetzung: Ryan Phillippe als Russell 'Rusty' Dobson, Tom Butler als Dr. Werner, Jonathan Scarfe als Charlie Walters, Kavan Smith als Harrison Taylor, Peter Donat als Principal Kern, Jane MacDougall als Marianne Dobson, Peter Yunker als Instructor, Tygh Runyan als James Scardale, Jabin Litwiniec als Student #1, Austin Basile als Student #2, Arnie Walters als Committee Member, Paul Hubbard als Officer Scovil, Steve Makaj als Officer Brown, Campbell Lane als Roland Baker, Kevin Hansen als Young Man u.a.

Kurzinhalt: Der Mutter von Russell "Rusty" Dobson reicht es: Sie ist weder mit seinem rebellischen Verhalten, seiner Leistung an der Schule, noch mit seiner Wahl einer Freundin zufrieden – und steckt ihn deshalb in eine Privatschule für schwer erziehbare junge Männer. Die Milgram-Akademie hat den Ruf, selbst die schwierigsten Fälle so umzuformen, dass die Absolventen in weiterer Folge steile Karriere in der Wirtschaft und der Politik hinlegen. Das Institut verfolgt dabei die strikte Politik, dass die Schüler das Gelände des Internats nicht verlassen dürfen. Dies wird mit einem Implantat gewährleistet, welches sobald man eine bestimmte Grenze überschreitet starke Schmerzen auslöst. Widerwillig beginnt Rusty sich einzuleben, und freundet sich schließlich mit Charlie Walters an, der ähnlich rebellisch veranlagt ist wie er. Von diesem erfährt er schließlich die schreckliche Wahrheit über die Milgram-Akademie: Der ins Hirn implantierte Chip dient nicht nur dazu, die Schüler auf dem Gelände zu halten, er erlaubt es dem Institut zudem, die Schüler vollständig zu kontrollieren…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Die Grundidee hinter "Akademie des Grauens" weiß durchaus zu gefallen (also, gefallen im Sinne von "sie ist interessant/erschreckend", natürlich). Ich fand ja eigentlich schon allein das mit der völligen Abgeschiedenheit von der Außenwelt schlimm genug (immerhin ist das schlimmer als ein Gefängnis – dort darf man zumindest noch Anrufe tätigen und Besucher empfangen), von der Art und Weise, wie man verhindert, dass ein Schüler abhaut, ganz zu schweigen. Aber die Idee, dass den Schülern Computerchips ins Gehirn implantiert werden, die es der Akademie dann erlaubt, ihr Verhalten zu kontrollieren, und sie dazu zu zwingen, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun wollen – das war wirklich sehr böse. Mir gefällt dabei auch, wie man sich hier eines Science Fiction-Konzepts bedient, um eine problematische Tendenz der (damaligen wie heutigen) Gegenwart aufzuzeigen, nämlich jeglicher Form der Indoktrination – insbesondere natürlich bei jungen, vermeintlich noch formbaren Geistern. Ganz egal, ob dies wie im vorliegenden Fall durch eine Schule, das Militär, ein Unternehmen und so weiter geschieht, es geht fast immer darum, sie zu willenlosen Agenten der eigenen Ziele zu machen.

"Akademie des Grauens" treibt dies mit dem Chip natürlich auf die Spitze, und übertreibt ganz bewusst. Durch den wird der freie Wille der Schüler nämlich überhaupt gleich vollständig unterdrückt. Mit Ausnahme jener wenigen Kandidaten, wo die Behandlung – noch – nicht vollständig greift, hört das Individuum letztendlich auf zu existieren. Das Ergebnis ist eine gleichgeschaltete, willenlose Gruppe junger Männer, welche die zukünftige Elite darstellen, und jegliche Wünsche der sie kontrollierenden Käufer erfüllen. Ein extrem erschreckender Gedanke, der in "Akademie des Grauens" insofern nochmal ganz besonders verdeutlicht wird, als wir mit Charlie eine Person zuerst noch so kennenlernen, wie sie wirklich ist, und am Ende erleben müssen, wie der neu programmierte Chip ihn ebenfalls zu einem willenlosen Sklaven macht, der versucht, auf Geheiß des Direktors den Firmenchef von Carlton Electronics zu ermorden. Rusty, der im Vorfeld von den Plänen erfahren hat, und dem die Flucht von der Akademie gelang, muss letztendlich hilflos mit ansehen, wie sein Schulfreund genau dies tut. Nach diesem durchaus erschütternden Moment fand ich den Ausgang des Geschehens allerdings etwas gar absehbar; hier wirkte Russell auf mich doch auch ein bisschen blauäugig. Etwas unschlüssig bin ich auch im Hinblick auf die von Regisseur Joseph L. Scanlan bei den Aufnahmen der Akademie größtenteils eingesetzten "dutch angles", also einer nach links oder rechts geneigten Kamera. Grundsätzlich vermittelt es auch visuell die abnormalen Vorgänge im Gebäude; allerdings hat mir der fast ständige Einsatz bei "Battlefield Earth" dieses Stilmittel leider für immer verdorben (auch wenn der Film erst nach "Akademie des Todes" kam, und die Episode somit dafür nicht das Geringste kann). Vor allem aber ließ es auch "Akademie des Grauens" für mich, trotz der interessanten Ausgangssituation, leider wieder eher an Spannung vermissen. Dafür wird die Episode durch den Auftritt bekannter Gesichter wie (u.a.) Ryan Phillipe, Kavan Smith und Peter Donat aufgewertet.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Akademie des Grauens" leidet ein bisschen unter einem Problem, dass ich bei "Outer Limits" ja leider öfter verorte: Die Grundidee gefällt mir grundsätzlich sehr gut, und finde ich durchaus erschreckend – allerdings tat man sich meinem Empfinden nach auch hier wieder schwer, diese auf knapp 45 Minuten auszudehnen. Als Folge daraus mangelte es auch "Akademie des Grauens" leider wieder eher an Spannung, und schlichen sich insbesondere im Mittelteil ein paar Längen ein. Aber auch den Ausgang des Geschehens fand ich etwas gar absehbar. Trotz dieser Kritikpunkte hat mir die Episode insgesamt aber durchaus gut gefallen, was natürlich in erster Linie am bereits lobend erwähnten Grundkonzept lag. Aber auch die Besetzung sticht – u.a. mit Ryan Phillipe kurz vor seinem großen Durchbruch mit "Eiskalte Engel" – hervor. Und auch einzelne Momente bleiben positiv in Erinnerung. Letztendlich fand ich aber leider auch hier wieder die zugrundeliegende Idee besser als die Umsetzung.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden