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Mission Erde - 1x20: Die Epidemie Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Infection
Episodennummer: 1x20
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 27. Juli 1998
Erstausstrahlung D: 07. Oktober 1999
Drehbuch: Paul Gertz & Julie Beers
Regie: Milan Cheylov
Besetzung: Kevin Kilner als William Boone, Lisa Howard als Lili Marquette, Von Flores als Ronald Sandoval, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, James Purcell als Steve Burton, Anita La Selva als Zo'or, Kate Trotter als Dr. Park, Majel Barrett als Dr. Julianne Belman, Janet Zenik als Ne'eg, David Calderisi als Barry Calvert, Stavroula Logothettis als Kee'sha, James Kee als Robert Howard, Derwin Jordan als Albert Cooper, Conrad Coates als Rev. Billy Mitchell, Austin Strugnell als Charles Burton, John Cleland als Andrew, Denise Fujiwara als Maxine Chang, Michelle Moffat als Woman, David Bolt als Doctor u.a.

Kurzinhalt: Der Taelon Ne'eg stirbt, nachdem er die Vogelscheuche erforscht hat. Offenbar hat er sich dabei irgendwie ein Bakterium eingefangen, welches sich selbst für die Physiologie der Taelons als tödlich erweist. Für Menschen wäre dieses sogar noch gefährlicher. Allerdings hat man die Leiche gleich isoliert, und damit einen Ausbruch – vermeintlich – verhindert. Womit man jedoch nicht gerechnet hat, ist die rassistische "White Pride"-Gruppe rund um Steven Burton. Einer seiner engsten Vertrauten arbeitet nämlich in genau jenem Labor, wo man das Bakterium erforscht – und schafft es, eine Probe von diesem nach draußen zu schmuggeln. Dieses wird daraufhin von ihnen in den Wasservorrat des Lincoln Hills-Obdachlosenheims eingespeist – und beginnt sich dort unter den Bewohnern zu verbreiten. Als der erste Bewohner die gleichen Symptome wie Ne'eg zeigt, ruft dies William Boone und Dr. Julianne Belman auf den Plan. Ersterer steckt sich bei der Untersuchung des Erkrankten selbst an. Als sich die Erkrankung im Obdachlosenheim wie ein Lauffeuer verbreitet, beginnt für Dr. Belman im Hinblick auf die Suche nach einem Heilmittel ein Wettlauf gegen die Zeit…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Ich finde, dass solche Episoden wie "Die Epidemie", wo es um eine eben solche geht, in den letzten Jahren aufgrund der COVID-Pandemie sowohl gewonnen als auch verloren haben. Gewonnen, weil unsere persönlichen Erfahrungen in dieser Zeit diese bis dahin zum Glück (und hoffentlich auch in der Zukunft wieder) nur sehr abstrakte Bedrohung deutlich realer und greifbarer machte. Verloren, weil man all diese Folgen, wo binnen weniger Stunden ein Heilmittel und/oder eine Impfung entwickelt wird, irgendwie nicht mehr wirklich ernst nehmen kann. Schwerer als dies wiegt bei "Die Epidemie" aber ohnehin, dass man den – aus meiner Sicht – Kardinalfehler solcher Episoden begeht, als sich mit William Boone die Hauptfigur der Serie ansteckt. Ab da rasselt die Spannung leider enorm in den Keller, da ab diesem Zeitpunkt nicht mehr der geringste Zweifel daran besteht, dass es natürlich gelingen wird, ein Heilmittel zu finden und Boone zu retten. Hätte man sich das gespart, und sich statt des verzweifelten – und von vornherein zum Scheitern verurteilten – Versuchs, auf diese Weise Spannung zu erzeugen, vielmehr auf die Anstrengungen von Belman und Boone konzentriert, das Leben von anderen zu retten, hätte mir die Episode besser gefallen.

Interessant fand ich an diesem Handlungsstrang in erster Linie, wie zögerlich Zo'or reagiert, als er erfährt, dass das Heilmittel auf Boones DNA basiert. Potentiell spannend ist zweifellos auch, dass er am Ende dann eine ähnliche Reaktion zeigt, wie Rho'ha in "Die Büchse der Pandora". Insgesamt fand ich bei "Die Epidemie" aber halt den Ausgang, und die möglichen Implikationen für den weiteren Verlauf der Geschichte, spannender als die Handlung der Folge an sich. Wobei diese immerhin durch die Nebenhandlung rund um die White Pride-Gruppe zumindest ein bisschen aufgewertet wurde. Ich finde es richtig, wichtig und gut, wie "Die Epidemie" den Hass und die menschenverachtenden Überzeugungen von solchen rassistischen Vereinigungen aufzeigt und an den Pranger stellt. Sehr nett war zweifellos auch die Message, dass Steve Burton & Co. mit ihrem Plan letztendlich nicht nur jene Minderheiten, auf die sie es abgesehen haben (was schlimm genug gewesen wäre), sondern letztendlich auch sich selbst fast zerstört hätten. Und in der Art und Weise, wie es dem Sohn gelingt, sich sowohl von seinem Vater als auch von dessen Hass loszusagen, liegt eine so wert- wie hoffnungsvolle Message. Mit am Interessantesten fand ich an "Die Epidemie" aber, wie sich Doors mit seiner Argumentation gegen die Taelons, und die Pläne für das Virus, auf den Spuren der White Pride-Gruppe bewegt – was deutlich zeigt, dass sich die beiden ideologisch näher sind, als es uns als Zuschauer recht sein kann. Immerhin dachte man in den ersten beiden Episoden noch, er wäre – als Anführer der Rebellion – der "Gute". Es ist eben genau diese, auch bei früheren Folgen schon lobend erwähnte, Ambivalenz im Hinblick auf die Figuren, die mir an "Mission Erde" (unter anderem) wirklich gut gefällt.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Die Epidemie" war ok, hätte aber noch um einiges besser funktioniert, wenn nicht just William Boone einer der ersten gewesen wäre, die sich mit dem Taelon-Bakterium angesteckt haben – denn so war leider im Hinblick auf eine mögliche Ausbreitung der Krankheit früh die Luft draußen. Aus meiner Sicht wäre es jedenfalls deutlich spannender gewesen, wenn Boone und Dr. Belman gesund geblieben wären, und man sich auf ihre Bemühungen, ein Heilmittel zu finden, konzentriert hätte. Pluspunkte sammelt die Episode dafür für die Art und Weise, wie man hier rassistische White Pride-Gruppierungen an den Pranger stellt. Aber auch Jonathan Doors erschreckende Argumentation am Ende, die frappant an die zuvor gezeigte Einstellung eben dieser Gruppierung erinnerte, hatte es mir angetan, da es dem Anführer der Rebellen wieder einen ziemlich zwielichtigen Anstrich gab. Insgesamt hätte man aus "Die Epidemie" in meinen Augen aber mehr machen können.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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