Originaltitel: The Honey Offering Episodennummer: 1x19 Bewertung: Erstausstrahlung US: 23. April 2001 Erstausstrahlung D: 16. Januar 2002 Drehbuch: Matt Kiene & Joe Reinkemeyer Regie: Brad Turner Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Brent Stait als Rev Bem,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Kimberly Huie als Elssbett Mossadim,
Adrian G. Griffiths als Fleet Marshall Cuchulain Nez Pierce,
Charles Zuckermann als Perseid Dockmaster,
Kenan Raven als Nietzschean Spy u.a.
Kurzinhalt:
Tyr Anasazi wendet sich mit einem Vorschlag an Dylan Hunt: Die beiden Nietzscheanischen Stämme Sabra und Jaguar sind seit Jahrhunderten im Krieg. Nun soll zwischen ihnen eine Allianz geschmiedet, und der Frieden mit der Hochzeit von Prinzessin Elssbett Mossadim vom Sabra-, und Prinz Charlemagne Bolivar vom Jaguar-Stamm besiegelt werden. Doch es gibt nicht wenige, denen ein Bündnis der beiden Clans ein Dorn im Auge wäre – allen voran Tyrs erklärte Feinde, die Drago-Kazov. Denn vereint wären Sabra-Jaguar stark genug, es mit ihnen aufzunehmen. Insofern ist die Mission, Elssbett zum Heimatplaneten der Jaguars zu eskortieren, nicht ohne Risiko. Für Dylan überwiegen jedoch letztendlich die Vorteile deutlich. So würde die Mission nicht nur dabei helfen, den Commonwealth wieder als Macht in der Galaxie zu etablieren, man würde zudem den Drago-Kazov-Clan schwächen. Und so nimmt man nicht nur die Gefahren, sondern auch Elssbetts arrogant-präpotentes Verhalten in Kauf. Ein geballter Angriff der Drago-Kazov zwingt Dylan dann jedoch, die Andromeda als Köder zu verwenden, und zu versuchen, Elssbett unbemerkt mit der Eureka Maru an ihren Bestimmungsort zu bringen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Beim Grundkonzept von "Eine Frage der Ehre" musste ich unweigerlich an die klassische "Star Trek"-Folge "Brautschiff Enterprise" denken. Die Ähnlichkeiten im Setup sind nicht zu übersehen, müssen doch auch dort Captain Kirk & Co. eine eingebildete Prinzessin zu einem Planeten bringen, damit zwei Völker durch die Hochzeit Frieden schließen können – was wiederum die Klingonen zu verhindern versuchen. Zum Glück – bin ich doch absolut kein Freund von "Brautschiff Enterprise" – hören die Ähnlichkeiten aber dort auch schon auf. Denn wo die TOS-Episode (so sehr ich die Serie grundsätzlich auch lieben mag) in erster Linie langweilig war, vermochte es "Eine Frage der Ehre", mich von Beginn an sehr gut zu unterhalten. Im direkten Vergleich zu "Brautschiff Enterprise" ist ihre größte Errungenschaft, dass es "Eine Frage der Ehre" gelang, mir Elssbett sympathisch zu machen, (während ich Elaan von Troyius bis zuletzt unmöglich fand). Ja sogar schon zu Beginn, als sie noch auf vollem Konfrontationskurs zur Andromeda-Crew ist und diese herabsetzt, fand ich sie eher amüsant und unterhaltsam, als nervig oder gar unausstehlich.
In weiterer Folge gelang es "Eine Frage der Ehre" dann sogar, mich so richtig mit Elssbett mitfühlen zu lassen. Sie ist letztendlich nur ein Spielball des Sabra-Clans, mit dem man nicht etwa Frieden schließen, sondern vielmehr den Feind ein für alle Mal vernichten will. Diesem Ziel musste sie nicht nur ihr gesamtes Leben unterordnen – und lernen, sowohl verführerisch als auch skrupellos und absolut tödlich zu sein – sie soll dieses nun noch dazu opfern. Und so gönnt man ihr auch die Nacht, die sie mit Dylan verbringt – und damit zum möglicherweise ersten und potentiell letzten Mal ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse an oberste Stelle setzt. Aber, natürlich: Trotz ihres vorherigen Verhaltens denkt Dylan gar nicht daran, Elssbett sich einfach so opfern zu lassen. Es gelingt ihm vielmehr mit einem cleveren Schachzug, die beiden Clans aufgrund des Angriffs der Drago-Kazov zu genau jener Allianz zu zwingen, die zumindest von Seiten der Sabra nie wirklich angestrebt war. Damit schafft er zwischen Sabra und Jaguar nicht nur – vorerst? – Frieden, sondern rettet zudem das Leben nicht nur von Elssbett, sondern auch all jenen, die Opfer ihres Anschlags geworden wären. Was mir an "Eine Frage der Ehre" ebenfalls gefiel, waren die CGI-Effekte bzw. -Schlachten. Selbstverständlich können diese nicht mit aktuellen Sehgewohnheiten mithalten, aber abseits der nach wie vor etwas billig aussehenden Raketen finde ich sie für damalige Verhältnisse wirklich gelungen. Als letzte wesentliche Stärke der Folge ist dann noch die überaus charmante Performance von Kimberly Huie zu nennen. Dass sich trotz dieser positiven Aspekte keine (noch) bessere Wertung ausgeht, liegt in erster Linie daran, dass die Episode nach einem noch recht amüsanten Auftakt im Mittelteil doch ein bisschen einschläft – ehe sie dann zum Finale hin nochmal so richtig aufdreht. Von diesem Punkt abgesehen war "Eine Frage der Ehre" aber eine klasse Folge.
Fazit:
Im Gegensatz zur vermeintlichen Inspirationsquelle "Brautschiff Enterprise" konnte mir "Eine Frage der Ehre" sehr gut gefallen. Hauptverantwortlich dafür: Elssbett Mossadim war mir deutlich sympathischer, als Elaan von Troyius. Dies bereits zu Beginn, wo sie sich noch ziemlich überheblich gab – eben dies aber mit einem gewissen Charme und augenzwinkerndem Humor vermittelt wurde – umso mehr dann aber in weiterer Folge, als wir erfuhren, dass ihr Leben bislang alles andere als ein leichtes war, und ihr Clan zudem erwartet, dass sie sich bei der (bzw. für die) Vernichtung des Feindes opfert. Ein wesentlicher Faktor war sicherlich auch die charmante Performance von Kimberly Huie, sowie ihr gelungenes Zusammenspiel mit Kevin Sorbo. Die nette Raumschlacht am Ende tat dann ebenso ihr übriges, wie Dylans cleveres taktisches Spiel, mit dem es ihm schließlich gelingt, mehr als nur Elssbetts Leben zu retten. Allerdings: Von der einen oder anderen amüsanten Szene zu Beginn dauerte es doch ein bisschen, ehe "Eine Frage der Farbe" so richtig Fahrt aufnahm – wobei ich insbesondere den Mittelteil als ein bisschen schleppend empfand. Insgesamt aber eine wirklich gelungene Folge, die mich auch hoffen lässt, dass wir Elssbett nicht zum letzten Mal gesehen haben.