Originaltitel: The Devil You Know Episodennummer: 1x17 Bewertung: Erstausstrahlung US: 13. April 1998 Erstausstrahlung D: 16. September 1999 Drehbuch: Raymond Hartung Regie: Stephen Williams Besetzung:
Kevin Kilner als William Boone,
Lisa Howard als Lili Marquette,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux,
David Hemblen als Jonathan Doors,
Leni Parker als Da'an,
Blu Mankuma als CIA Agent Morris Carter,
Johnny Cuthbert als Crawford,
Jim Codrington als Blanchard,
Anita La Selva als Zo'or,
Laura Press als Anne Portnoy,
Doug Lennox als Colonel Edward Purcell,
Patricia Gage als Rachel Purcell,
Matt Heney als Rollins u.a.
Kurzinhalt:
Colonel Purcell ist schwer erkrankt. Mit Hilfe von experimenteller Technologie der Taelons soll sein Bewusstsein in den Körper eines vor kurzem verstorbenen Häftlings transferiert werden. Parallel dazu stellen die Taelons eine neue elektromagnetische Waffe vor, die Personen – oder auch größere Gruppen – ausschalten kann, ohne dabei die Umgebung zu beschädigen. Boone erfüllt die Waffe mit Sorge – nicht zuletzt, als Sandoval sie einfach mal so an einem unschuldigen Zivilisten ausprobiert, und dieser daraufhin mit seinem Auto gegen eine Laterne kracht. Als er Jonathan Doors über die Waffe informiert, möchte dieser sie unbedingt in die Hände bekommen. Kurz darauf scheint sich eben dafür eine Gelegenheit zu ergeben, als sich ein Krimineller, dem es zusammen mit seinem Team gelungen ist, die Waffe zu stehlen, an den Widerstand wendet. Was niemand ahnt: Blanchard ist genau jener Sträfling, in dessen Kopf nun der Geist von Colonel Purcell haust – und dieser arbeitet nach wie vor für die Taelons, die Doors mit der Waffe eine Falle stellen wollen. Währenddessen erfährt Lili Marquette von ihrer Mutter, dass ihr Vater gestorben ist: Colonel Edward Purcell…
Review (kann Spoiler enthalten):
Da mir die zunehmenden Verbindungen zwischen den einzelnen Episoden ja sehr gut gefallen, fand ich es grundsätzlich auch gut, wie hier Lilis eigentlich nur Randbemerkung rund um ihren Vater aus "Botschaft aus vergangener Zeit" wieder aufgegriffen und vertieft wird. So erfahren wir hier nun, was in ihrer Kindheit/Jugend genau vorgefallen ist: Edward Purcell war – vermeintlich – nicht im klassische-körperlichen Sinne missbräuchlich, jedoch ein extrem harter und strenger Hund, was Lilis Bruder dann schließlich in den Selbstmord trieb. Insofern ist ihr Hass auf ihren Vater verständlich – und ich bleibe auch dabei, dass es nicht, wie in "Botschaft aus der Vergangenheit" vom Medium geäußert, in Lilis Verantwortung liegt, ihrem Vater zu vergeben. Allerdings: In "Vertrauter Feind" kommt es eben nun doch noch zu einem Wiedersehen zwischen beiden, welches ihr Vater nutzt, um sich zu entschuldigen. Eben das wiederum kann eben sehr wohl eine Basis dafür sein, über solche tiefe Verletzungen doch wieder hinwegzukommen – was seinem Tod am Ende, noch bevor sie ihre Beziehung wieder kitten und vertiefen konnten, zweifellos eine gewisse Tragik verleiht.
ABER. Aus meiner Sicht wäre es bedeutend besser gewesen, wenn man die beiden Handlungsstränge voneinander getrennt hätte. Denn so ist der Zufall, dass just das Bewusstsein von Lilis Vater in Blanchards Körper transferiert wird, der dann wiederum eine zentrale Rolle bei der Falle für Doors spielt, schon verdammt groß. Das fand ich leider doch ziemlich schwer zu schlucken. Überhaupt keinen Sinn machte für mich auch, dass sich die körperlichen Wunden von Purcell – wie z.B. vom Rasenmäherunfall, und in weiterer Folge vermeintlich auch von seiner Krankheit – dann zunehmend auch am Körper von Blanchard zeigen. Die Episode bietet hierfür auch nicht die geringste Erklärung an – wobei ich auch gleich sagen muss, selbst wenn man diesbezüglich irgendetwas aus dem Hut gezaubert hätte, wäre es mir mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht gelungen, mich darauf einzulassen. Ich fand, dass das einfach überhaupt keinen Sinn ergab. Darüber hinaus fand ich "Vertrauter Feind" leider auch nicht wirklich spannend, weder, was die Gefangennahme von Lili durch die Agenten, noch die Falle für Doors betrifft. Und das Ende, wo Doors dann natürlich Blanchard – und damit Lilis Vater – erschießt, erschien mir auch etwas überdramatisiert. Einen Pluspunkt gibt es dafür für den Auftritt von Blu Mankuma, der mir in erster Linie als Sergeant Parks aus der "RoboCop"-Fernsehserie bekannt ist. Insgesamt war ich von "Vertrauter Feind" aber leider nicht wirklich begeistert.
Fazit:
Ganz grundsätzlich betrachtet gefiel mir die Idee, näher auf Lilis tragische Familiengeschichte einzugehen, ja eigentlich sehr gut. Die Umsetzung hingegen hat mich leider nur sehr bedingt überzeugt. Das beginnt schon bei der Art und Weise, wie man die beiden Handlungsstränge hier direkt miteinander verknüpft. Für mich war der Zufall, dass just Lilis Vater hier für Doors den Köder auslegt, dann doch entschieden zu groß. Erschwerend kommt dann noch der Blödsinn rund um die Idee dazu, dass sein neuer Körper die Verletzungen und Krankheiten des alten übernimmt, was einfach nur völlig bescheuert ist. Und zu allem Überfluss fand ich die Folge dann noch dazu nur leidlich spannend. All dies mag "Vertrauter Feind" zwar nicht zu einer schlechten Folge machen – allerdings sehr wohl zu einer, die hinter den dramaturgischen Möglichkeiten, welche das interessante Grundkonzept geboten hätte, deutlich zurückbleibt.