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Star Trek: Picard - 3x04: Die Pattsituation Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: No Win Scenario
Episodennummer: 3x04
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 09. März 2023 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 10. März 2023 (Amazon Prime/Paramount+)
Drehbuch: Terry Matalas & Sean Tretta
Regie: Jonathan Frakes
Besetzung: Patrick Stewart als Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als William T. Riker, Gates McFadden als Beverly Crusher, Jeri Ryan als Seven of Nine, Michelle Hurd als Raffaela Musiker, Ed Speleers als Jack Crusher, Michael Dorn als Worf.
Gastdarsteller: Marina Sirtis als Deanna Troi, Todd Stashwick als Liam Shaw, Amanda Plummer als Vadic, Ashlei Sharpe Chestnut als Sidney La Forge, Stephanie Czajkowski als Lt. T'Veen, Joseph Lee als Lt. Mura, Chad Lindberg als Ensign Foster, Jin Maley als Ensign Esmar, Tiffany Shepis als Dr. Ohk, Jasmine Akakpo als Titan Ensign, Amy Earhart als Titan Computer, Garth Kemp als The Face, Dylan J. Locke als Cadet #1, Yumarie Morales als Young Cadet u.a.


Kurzinhalt: Die U.S.S. Titan hat den Kampf gegen den Würger verloren. Nun stürzt man unaufhaltsam in die Weltraumanomalie. Man hat nicht genug Energie, um sich aus dieser zu befreien. Somit bleiben der Crew nur mehr wenige Stunden, um sich auf das scheinbar unausweichliche Ende vorzubereiten. Jean-Luc beschließt deshalb, einen Versuch zu unternehmen, seinen Sohn besser kennenzulernen. Doktor Crusher macht indes das, was sie am besten kann, und hilft in der Krankenstation aus. Seven wiederum begibt sich auf die Suche nach dem Wechselbalg-Saboteur, der an Bord sein Unwesen treibt. Captain Riker nimmt eine Nachricht an seine Imzadi auf. Und Captain Shaw erzählt Jean-Luc von einem traumatischen Erlebnis, welches zugleich erklärt, woher dessen persönliche Abneigung gegen den Admiral kommt. Dann jedoch ergibt sich aus dem Gespräch zwischen Jean-Luc, Beverly und Jack die vermeintlich rettende Idee. Anfangs stimmt Will Riker diesem nicht zu, dann jedoch gelingt es ihnen doch noch, zu ihm vorzudringen. Doch wenn der riskante Plan gelingen soll, werden sie alle zusammenarbeiten und ihren Beitrag leisten müssen…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Amazon Ok, "Die Pattsituation" war wieder deutlich besser als die letzten beiden Folgen. Hauptverantwortlich für diesen Eindruck ist das sehr launige letzte Drittel. Die Flucht aus der Anomalie war – so klar der Ausgang auch gewesen sein mag – sehr packend umgesetzt, angefangen bei der Inszenierung, über die Musik, bis hin zu den großartigen Effekten. Diese ganze Sequenz war wirklich stark. Zudem wetzte die Episode beim neuerlichen Kampf gegen den Würger die Scharte der letzten Folge aus. Dort monierte ich ja das Fehlen einer originellen Taktik. Zugegebenermaßen wäre Rikers Aktion hier deutlich beeindruckender gewesen, wenn er nicht einfach nur das nachmachen würde, was Vadic mit ihnen in der zweiten Folge mit dem anderen Schiff gemacht hat. Trotzdem war diese Art von Strategie und das Austricksen eines überlegenen Feinds genau das, was ich eigentlich schon in "17 Sekunden" erwartet hatte. Aber auch schon vor dem letzten Drittel gab es einige wirklich gelungen und teilweise sogar starke Momente. So fand ich allein schon das Gespräch zwischen Jean-Luc und Jack nett. Mit die beste Szene gehörte jedoch Captain Shaw, als wir endlich erfahren, wo dessen Hass auf Picard herkommt. Originell mag es nicht sein (Sisko lässt grüßen), aber dennoch effektiv, nachvollziehbar, und vor allem auch von Todd Stashwick wirklich stark gespielt.

Dennoch gab es auch bei "Die Pattsituation" auch wieder einige Punkte, die mich gestört haben. Zuerst einmal: Auch hier wieder dienen die Rückblenden nicht einfach nur dazu, ein bisschen Charaktertiefe zu liefern, sondern müssen für die Handlung in der Gegenwart von entscheidender Bedeutung sein. Diesmal sogar gleich in zweifacher Hinsicht, einerseits mit der – in weiterer Folge für ihre Flucht – relevanten Geschichte rund um Jack Crusher und Jean-Luc Picard, und andererseits mit der Offenbarung, dass Jack Crusher Jr. damals vor Ort war, und das Gespräch mit den jungen Kadetten hörte. Manche mögen es poetisch finden, ich finde diese Art der Zufälle einfach nur konstruiert; ich sehe ihr einfach immer, wie sich der Drehbuchautor vor lauter Cleverness auf die Schulter klopft, dementsprechend reißt es mich aus der Story heraus. Ebenfalls sauer aufgestoßen sind mir die Probleme bei der Kontinuität. Und damit meine ich jetzt nicht einmal die TNG-Serie und die Filme; "Picard" schafft es ja nicht einmal, innerhalb der drei Staffeln in sich schlüssig zu bleiben. So freuen sich die Kadetten hier darüber, "die Legende" Jean-Luc Picard zu treffen, während man in der zweiten Folge von Season 1 noch einen (lahmen) Gag daraus machte, dass man ihn im Hauptquartier der Sternenflotte nicht erkennt. Schwerer als das wirkt jedoch die Familiengeschichte der Rikers. Diesen haben wir ja in "Nepenthe", zusammen mit Jean-Luc, einen Besuch abgestattet. Dort war ihr Sohn Thaddäus ebenfalls bereits verstorben – ähnliche Eheprobleme wie sie uns hier nun geschildert werden, und die letztendlich scheinbar ja sogar zur vorläufigen Trennung des Paares führten, waren dort jedoch nicht einmal im Ansatz erkennbar. Auch das ergibt nicht wirklich einen Sinn. Vor allem aber tat ich mir auch hier wieder mit der Darstellung von Will Riker schwer. Dass er aufgrund des Todes seines Sohnes ein gebrochener Mann ist, der jegliche Hoffnung verloren hat, könnte ich hierbei ja noch akzeptieren (wobei man hier dann eben auf seine luftig-lockere Darstellung in den ersten beiden Folgen, inklusive der Scherze mit Picard, hätte verzichten müssen). Das erklärt aber weder, warum er die Anwesenheit eines Wechselbalgs verheimlichen will, noch – bzw. insbesondere – warum er Jacks Plan ursprünglich nicht zustimmt. Immerhin ist eine kleine Hoffnung/Chance immer noch besser als gar keine. Die Argumentation, dass es nicht klappen und sie umbringen könnte, machte im Angesicht des sicheren Todes wenn sie nichts tun jedenfalls überhaupt keinen Sinn.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon "Die Pattsituation" war wieder deutlich besser als die letzten beiden Episoden, ganz glücklich war ich aber auch mit ihr wieder nicht. So störte ich mich sowohl am einen oder anderen Kontinuitäts-Widerspruch (sogar innerhalb der "Picard"-Serie selbst), wobei mir diesbezüglich insbesondere die plötzliche Ehekrise bei Troi und Riker sauer aufstieß (war davon doch in "Nepenthe" noch nichts zu bemerken). Auch das mit der gleich doppelten Bedeutung der Rückblenden war mir wieder mal zu konstruiert. Und im Anbetracht des sicheren Todes, wenn sie still sitzen und nichts tun macht Wills ursprüngliche Weigerung, den Plan in die Tat umzusetzen, keinen Sinn. Dafür war die Flucht aus der Anomalie im letzten Drittel dann wirklich packend – und optisch spektakulär – umgesetzt. Aber auch davor gab es schon einzelne starke Momente. So hatte es mir das Gespräch zwischen Jean-Luc und Jack ebenso angetan, wie Liams Erinnerungen an die Schlacht von Wolf 359. Zudem war die Episode auch wieder sehr gut inszeniert (die diesbezügliche Arbeit von Jonathan Frakes gefällt mir deutlich besser als jene von Douglas Aarniokoski), gespielt (wobei neben Frakes vor allem auch Stashwick hervorstach), und musikalisch untermalt (Stephen Barton leistet bei "Picard" echt großes). Wenn man jetzt nur noch die inhaltlichen Schwächen ausmerzen würde.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Amazon Prime/Paramount+)







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