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Mission Erde - 1x16: Tödlicher Virus Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Wrath of Achilles
Episodennummer: 1x16
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 23. Februar 1998
Erstausstrahlung D: 09. September 1999
Drehbuch: Damian Kindlers
Regie: Stephen Williams
Besetzung: Kevin Kilner als William Boone, Lisa Howard als Lili Marquette, Von Flores als Ronald Sandoval, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, Kristin Lehman als Cynthia Clarkson, Peter Kelly Gaudreault als Agent Lassiter, Michael Rhoades als Resistance Soldier, Sibongile Nene als Technician, Peter Mensah als Paratrooper, Elizabeth Fleischmann als Programmer u.a.

Kurzinhalt: Mit einem von Augur programmierten Computervirus will der von Jonathan Doors angeführte Widerstand den ersten großen Schlag gegen die Taelons ausführen. Mit Hilfe von Lili Marquette wird das Gebäude in Washington damit infiziert. William Boone hat sich dezidiert gegen den Plan ausgesprochen; niemand weiß, welche Auswirkungen – und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen – der Virus haben könnte, immerhin ist die Technologie der Taelons lebendig. Seine Warnungen scheinen sich zu bestätigen, als der Virus nicht, wie geplant, auf das Washington-Gebäude begrenzt bleibt, sondern sich über den gesamten Planeten verteilt. Doch nicht nur die Gebäude ist vom Virus betroffen, sondern auch sämtliche Technologie – darunter auch das Shuttle, mit dem Lili Da'an zu einem anderen Standort evakuieren sollte. Die beiden stürzen irgendwo im nirgendwo ab, wobei Lili schwer verletzt wird. Um zu überleben, ist sie auf die Hilfe von genau jener Person angewiesen, die sie – ohne deren Wissen – verraten hat…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Was mir an "Mission Erde" bislang unter anderem sehr gut gefällt, ist die Ambivalenz. Die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft nicht einfach zwischen Menschen und Taelons. Vielmehr wird Da'an als durchaus sympathisch dargestellt, während Doors – wenn auch seine Ziele ehrbar sein mögen – es einem mit seinen teils skrupellosen Methoden auch schon mal schwer macht, auf seiner Seite zu stehen. "Tödlicher Virus" ist hierfür ein gutes Beispiel. Einen noch niemals getesteten Computervirus auf das Hauptgebäude der Taelons in Washington D.C. loszulassen, ohne die Folgen abschätzen zu können, war fahrlässig. Jedenfalls geben die weiteren Geschehnisse Boone und seinen Warnungen völlig recht, und sorgen zudem wieder einmal dafür, dass er – zum Wohle unschuldiger Menschen – wieder einmal voll und ganz auf Seiten der Taelons steht, als er zusammen mit Sandoval versucht, das Virus aufzuhalten, und so den vom Widerstand angerichteten Schaden einzudämmen. Dabei ist er auch auf die Hilfe des Viren-Programmierers Augur angewiesen; der glücklich-bequeme Zufall, dass Ronald an einer Stelle das Bewusstsein verliert, was es William ermöglicht, sich ungestört mit diesem zu unterhalten, zählt indes zu meinen Kritikpunkten an "Tödlicher Virus".

Mit der Regie von Stephen Williams war ich leider teilweise nicht glücklich. So fand ich es seltsam, wie die Kamera mehrmals zwischen zwei Gesprächspartnern – wie z.B. Augur und Doors – hin- und herschwenkt, statt entweder mit der Kamera etwas weiter nach hinten zu gehen und so beide zugleich zu zeigen, oder aber auf traditionelle Art und Weise hin- und herzuschneiden. In der Szene, wo hinter Da'an das abgestürzte Shuttle explodiert, war der Bluescreen-Hintergrund zudem allzu offensichtlich. Last but not least hätte ich auch alles rund um die von Doors losgeschickte Einsatztruppe, um Lili und Da'an sicherzustellen, nicht wirklich gebraucht. Ja, es verdeutlicht Lilis sich langsam verschiebende Loyalität, zur Spannung trug es jedoch nicht bei. So gesehen wäre es mir wohl lieber gewesen, wenn man sich einfach auf den Überlebenskampf der beiden, gerne auch aufgrund von herausfordernden Umweltbedingungen, konzentriert – bzw. beschränkt – hätte, ohne zusätzliche Bedrohung von außen. Davon abgesehen lag jedoch in den gemeinsamen Szenen von Lili und Da'an für mich die größte Stärke der Episode – und dies in erster Linie dafür, wie sich Lilis Sicht auf die Dinge im Lauf der Episode verändert. Zu Beginn steht sie voll auf Doors Seite, und spielt ja sogar bei dessen Virus-Plan eine entscheidende Rolle. Zudem hält sie Boone seine Nähe zu Da'an vor, und meint, dass dies seine Wahrnehmung verzerren würde. Im Verlauf der Episode, wo Da'an ihr Leben rettet, und dafür sogar mehrmals sein eigenes riskiert, wird sie jedoch dazu gezwungen, ihre eigenen Ansichten kritisch zu hinterfragen. Und am Ende, bei der Berührung (die bei Lilia eine fast schon orgiastische Reaktion auslöst), scheinen sich die beiden sogar näher zu sein, als dass zwischen Da'an und William der Fall ist. Diese Entwicklung mitzuerleben – und dabei eben auch zu sehen, wie Lili aus ihrem bisherigen Schwarz/Weiß-Denken ausbricht – fand ich ausgesprochen nett.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox An "Tödlicher Virus" gefiel mir insbesondere Lilis Entwicklung, die wir im Zuge der Episode beobachten konnten. Zuerst ist sie noch Feuer und Flamme für Doors gefährlichen Plan, ein Computervirus einzuschleusen, spielt eben dabei eine zentrale Rolle, und wirft Boone vor, dass ihn seine Freundschaft zu Da'an zunehmend beeinflusst. Am Ende dürfte sie ihren Partner allerdings, nach ihrer eigenen intimen Erfahrung mit Da'an – der im Verlauf der Episode mehrmals sein Leben riskierte, um ihres zu retten – um einiges besser verstehen. Generell gefällt mir, wie sich die Figuren bzw. Seiten nicht deutlich nach weiß und schwarz bzw. gut und böse einteilen lassen. Wirklich spannend war allerdings auch "Tödlicher Virus" wieder einmal nur bedingt. Und sowohl was das Drehbuch als auch die Inszenierung betrifft, schlichen sich ebenfalls kleinere Schwächen ein. Insgesamt aber eine gute Folge, mit der "Mission Erde" nach dem (in meinen Augen) Totalausfall "Botschaft aus vergangener Zeit" wieder zu alter Form zurückfindet.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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