Originaltitel: The Voice of Reason Episodennummer: 1x21 Bewertung: Erstausstrahlung US: 20. Augusti 1995 Erstausstrahlung D: 21. August 1997 Drehbuch: Brad Wright Regie: Neill Fearnley Besetzung:
Gordon Clapp als Dr. Randall Strong,
Lochlyn Munro als Waters,
Don S. Davis als General Callahan,
Daniel J. Travanti als Chairman Thornwell,
Kate Robbins als Perry,
Gillian Barber als Fisk,
D. Neil Mark als Guard,
David Birznieks als Horner u.a.
Kurzinhalt:
Für Dr. Randall Strong besteht kein Zweifel daran, dass die Erde von gleich mehreren außerirdischen Bedrohungen heimgesucht wird. Verzweifelt versucht er, ein von der US-Regierung einberufenes Komitee eben davon zu überzeugen. Dafür zeigt er ihnen u.a. die Aufnahmen von Dr. Simon Kress und seinen Experimenten mit den "Sandkönigen" – ist er doch sicher, dass bei der Explosion des Hauses nicht alle der Käfer vom Mars umgekommen sind, und vielmehr drohen, das ökologische System der Erde zu bedrohen. Doch dies ist nicht die einzige außerirdische Gefahr, die Dr. Strong sieht. Er bespricht darüber hinaus u.a. den Vorfall rund um die Raumsonde Mars III, die auf dem Weg zurück in der Erdatmosphäre verglühte, den Fall betreffend der Highschool-Schülerin Hannah Valesic, die vermeintlich Opfer eines außerirdischen Parasiten wurde, dem als Wunderheiler auftretenden Priester Jonescu, dem Menschen verschlingenden Geisterhaus, sowie nicht zuletzt die jüngsten Ereignisse rund um Senator Richard Adams. Sind all diese Vorfälle – so wie Dr. Strong glaubt – etwa Teil einer großen, außerirdischen Verschwörung?
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich weiß, dass Clip Shows insbesondere in den 90ern sehr beliebt waren, um ein paar Kröten zu sparen – aber bei "Outer Limits" hätte ich damit insofern nie im Leben gerechnet, als diese ja eigentlich als Anthologieserie mit voneinander unabhängigen Geschichten konzipiert ist. Hier nun am Ende der Staffel auf einmal einzelne Episoden doch noch in Verbindung zueinander bringen zu wollen, wirkte auf mich doch sehr verzweifelt, konstruiert – und letztendlich nur wie eine billige Ausrede, um eine zu teure Staffel mit einer kostengünstigen Folge welche das zuvor zu viel ausgegebene Geld wieder hereinholt ausklingen zu lassen. Womit man mir schon mal grundsätzlich keine Freude macht, kann ich doch ganz allgemein mit dieser Art Episoden, wo einfach nur Highlights von früheren Folgen nochmal aufgerollt werden, üblicherweise wenig bis gar nichts anfangen. Es ist einfach extrem unspannend, in einer Art Highlight-Reel coole Momente aus deutlich besseren Folgen noch einmal gezeigt zu bekommen, während die diese umspannende Rahmenhandlung meist saulangweilig – und in erster Linie einfach nur Mittel zum Zweck – ist.
Bei "Ständige Bedrohung" kommt nun noch erschwerend hinzu, dass hier zwar einige Folgen miteinander in Bezug gebracht werden – zugleich aber auch bewusst andere Episoden, die nicht dazu gepasst hätten, ausgeblendet werden. Immerhin liegt es bei einer Anthologie-Serie in der Natur der Sache, dass am Ende jeder Folge quasi der Reset-Knopf gedrückt wird, und die einzelnen Geschichten voneinander unabhängig sind. Zwar hat man zugegebenermaßen die Offenbarung hier durch einzelne Elemente und Anspielungen im Verlauf der Staffel vorbereitet, es bleibt aber halt das Problem, dass andere Stories wiederum zu den hier präsentierten Geschichten, die alle in Zusammenhang stehen und somit in einem "Universum" passiert sein sollen, nicht passen. Beispielsweise sei "Seelenwanderung" mit der freundlichen Alien-Invasion erwähnt. Mich erinnert das ein bisschen an "Die Wahrheit", die enttäuschende, (damals) abschließende Doppelfolge zu "Akte X". Auch dort hatte man sich nur die Rosinen herausgepickt (Randnotiz: Warum heißt "das Beste auswählen, das Beste nehmen" eigentlich umgangssprachlich "die Rosinen herauspicken"? Ich meine, wer zur Hölle mag schon Rosinen?!), und jene Aspekte, die zu der größeren Alien-Verschwörung nicht wirklich gepasst hätten, links liegen gelassen. Hier macht man nun dasselbe, und ich find's da wie dort eigenwillig, irritierend, und jedenfalls nicht überzeugend. Ein paar rettende Aspekte gibt es aber doch noch. So dürfen wir hier Don Davis zum wiederholten Mal ("Twin Peaks", "Akte X", "Stargate") in Uniform betrachten. Das mit der Kugel – die den Planeten der außerirdischen zeigt – war auch eine gelungene, subtile Anspielung. Und der düstere Ausgang des Geschehens war dann auch durchaus nett. Bis es so weit war, habe ich mich mit "Ständige Bedrohung" aber leider doch ordentlich gelangweilt.
Fazit:
Mit allem hätte ich bei "Outer Limits" gerechnet – aber nicht mit einer Clip-Show. Denn eigentlich sollte man meinen, dass das Anthologie-Konzept einer solchen diametral entgegenläuft. Stattdessen stellt sich hier nun heraus, dass einige Episoden, wenn sie schon nicht in unmittelbarer Verbindung zueinander stehen, sich doch zumindest im gleichen "Universum" zugetragen haben. Leider gelang es "Ständige Bedrohung" aber dabei nicht, den früheren Folgen durch den Bezug zueinander irgendwelche neuen Aspekte abzugewinnen. Es bleibt letztendlich bei einem uninspirierten und langweiligen Wiederkäuen bereits bekannter Geschichten, die in typischer Clipshow-Manier – ähnlich einer Highlight-Zusammenstellung im Sport – möglichst kostengünstig präsentiert wird. Wohl, um das davor zu viel ausgegebene Geld wieder reinzuholen, und nicht das Budget der Staffel zu sprengen. Das mag sich zwar, angesichts von sechs weiteren Staffeln, für die Serienverantwortlichen durchaus gelohnt haben – leider aber nicht für die Zuschauer.