Mission Erde - 1x11: Das Geheimnis der Vogelscheuche
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Originaltitel: Live Free or Die Episodennummer: 1x10 Bewertung: Erstausstrahlung US: 12. Januar 1998 Erstausstrahlung D: 05. August 1999 Drehbuch: Paul Gertz Regie: David Warry-Smith Besetzung:
Kevin Kilner als William Boone,
Lisa Howard als Lili Marquette,
Von Flores als Ronald Sandoval,
David Hemblen als Jonathan Doors,
Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux,
Leni Parker als Da'an,
Damon D'Oliveira als Sahjit Jinnah,
Sonia Dhillon Tully als Rayna Armitraj,
Pamela Matthews als Tiana,
Paul De La Rosa als Technician u.a.
Kurzinhalt:
Im Hauptquartier des von Jonathan Doors gegründeten und angeführten Widerstands gegen die Taelon erforscht man die von William und Lili im Dorf der Amish geborgene "Vogelscheuche" – ein Gerät der Taelon, mit dem einerseits Lebensformen analysiert und getestet, und andererseits eingesaugt, gescannt und dupliziert werden können. Man versucht, die genaue Funktionsweise zu verstehen, und nicht zuletzt auch zu ermitteln, wo die von der Sonde gesammelten Daten hingeschickt wurden. Zwar ist es mittlerweile gelungen, auf den Code zuzugreifen, doch dieser ist in der Sprache der Taelon gehalten, die kein Mensch beherrscht. Boone bittet Da'an daraufhin neuerlich darum, ihm die Sprache der Taelon zu lehren – und kann ihn diesmal von seinem Anliegen überzeugen. Währenddessen hat sich die Vogelscheuche im Hauptquartier von selbst aktiviert. Dabei wurde nicht nur eine der Wissenschaftlerinnen gescannt und dupliziert, die dadurch ausgelöste Datenübertragung machte auch die Taelon auf die Sonde aufmerksam. Mit Hilfe von Augur sucht man nun verzweifelt nach einem Weg, diese so rasch als möglich wieder zu aktivieren, ehe die Taelon den genauen Standort der Vogelscheuche ermitteln können…
Review (kann Spoiler enthalten):
In "Das Geheimnis der Vogelscheuche" führt man zum ersten Mal zuvor in den Episoden etablierte Elemente zusammen. In diesem Fall einerseits – no na – die Vogelscheuche aus "Das Geheimnis der Schnetterlinge" (die Ähnlichkeiten im deutschen Titel sind wohl kein Zufall, vielmehr scheint man mir damit darauf anzuspielen, dass es sich hier quasi um ein Sequel handelt), und andererseits die Schrift der Taelon, die uns zum ersten Mal bei "Avatar" begegnet ist. Zu beiden Episoden gibt es kurze Flashbacks, für all jene, die eine oder beide verpasst haben oder aber sich daran nicht mehr so gut erinnern sollten. Ich habe es glaube ich im Verlauf dieser Serienreviews schon mal erwähnt: Auch wenn aus meiner Sicht über eine – sehr gut (und nicht schleppend) erzählte – fortlaufende Handlung bei Serien nichts geht, habe ich auch enorm viel für diese Mosaik-Erzählweise übrig, wo alle Einzelteile zwar für sich stehen können, zusammengeführt dann aber eben ein großes Gesamtbild ergeben (bei "Babylon 5" wurde diese Erzählweise auch oft als holographisch bezeichnet, weil es so wäre, als würde man mehrere Bilder übereinanderlegen). Insofern was das schon mal ein großes Plus.
Darüber hinaus hatte es mir auch hier wieder die Dynamik zwischen William und Da'an enorm angetan. Ich finde, Boones Drahtseilakt trägt enorm viel zum Gelingen der Serie bei. Auch hier wieder muss er einen Weg finden, um Da'an davon zu überzeugen, ihm die Taelon-Schrift beizubringen, ohne dass dieser im Hinblick auf sein Implantat (geschweige denn seine Rolle im Widerstand) Verdacht schöpft. Und obwohl sie auf unterschiedlichen Seiten stehen (auch wenn Da'an dies – vermeintlich – nicht weiß) sind ihre gemeinsamen Momente doch von gegenseitigem Respekt bis hin zu richtiggehender Wertschätzung geprägt. Auch das sticht für mich auf positive Art und Weise heraus; nicht zuletzt, als es jener wohl irgendwann in der Zukunft unweigerlich folgenden Szene, in der Da'an eines Tages sein doppeltes Spiel erkennt, mehr Gewicht verleihen wird. Aber auch alles rund um die Vogelscheuche war interessant. Angefangen bei der Offenbarung, dass die Daten nicht wie man vermuten könnte zur Heimatwelt der Taelon gesendet wird. Über den Scan und die Duplizierung der einen Wissenschaftlerin. Bis hin zum durchaus spannenden Finale, in dem sich Da'an und Sandoval dem Standort der Vogelscheuche – und damit zugleich dem Hauptquartier des Widerstands – nähert. Nicht ganz so überzeugt hat mich allerdings die Idee, dass sich die Vogelscheuche selbst ebenso auflösen (und wieder zusammensetzen) kann, wie die Lebewesen, die sie scannt. Zudem erschien mir das Ende, mit Da'an, der den Deckel draufmacht, etwas überdramatisiert. Und so gut mir auch gefällt, wie man hier frühere Elemente aufgreift, aber manches – wie das Wissenschaftlerpärchen – hätte man doch besser vorbereiten können, damit die Entwicklungen hier jetzt größere Wirkung haben. Insgesamt war "Das Geheimnis der Vogelscheuche" aber eine unterhaltsame Folge.
Fazit:
"Das Geheimnis der Vogelscheuche" punktete bei mir in erster Linie mit dem durchaus packenden Showdown – wo zudem die Meinungsunterschiede innerhalb des Widerstands deutlich wurden – sowie der Art und Weise, wie hier zuvor etablierte Elemente aufgegriffen werden. Aber auch die wieder einmal sehr netten gemeinsamen Momente zwischen Boone und Da'an stachen für mich neuerlich positiv ins Auge. Dafür fand ich leider alles rund um die "gescannte" Rayna nicht ganz so mitreißend, wie es hätte sein können. Aber auch die Fähigkeit der Vogelscheuche, sich auch selbst aufzulösen und wieder zusammenzusetzen, hat mich nicht wirklich überzeugt. Insgesamt war "Das Geheimnis der Vogelscheuche" aber eine kurzweilige Episode, die auch wieder einige spannende neue Fragen – wie z.B., wo die Daten der Sonde hingeschickt werden – aufwarf.
