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Star Trek - Enterprise: Aufbruch ins Unbekannte Drucken E-Mail
Der "Enterprise"-Pilotfilm als Roman Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 31 Januar 2023
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Enterprise: Aufbruch ins Unbekannte"
Originaltitel: "Star Trek - Enterprise: Broken Bow"
Bewertung:
Autorin: Diane Carey, nach dem Drehbuch von Rick Berman & Brannon Braga
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 234 Seiten (inkl. Anhang)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Veröffentlicht: 01. November 2002 (D), 26. September 2001 (USA)
ISBN: 978-3-641-11602-6 (D), 978-0-7434-4862-6 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Wir schreiben das Jahr 2151: Rund 90 Jahre sind seit dem ersten Kontakt mit einem außerirdischen Volk, den Vulkaniern, vergangen. Diese gaben uns zwar Zugang zu fortschrittlichen Technologien, es gibt jedoch auch einige Menschen, die der Ansicht sind, die Vulkanier würden die Menschen zurückhalten und ihnen beim Aufbruch in die Sterne im Weg stehen. Nun soll es jedoch in Kürze soweit sein, und mit der NX-01 Enterprise das erste Hochleistungs-Raumschiff mit Warpantrieb ins All aufbrechen. Doch ehe es soweit ist, sorgt ein Zwischenfall für Aufregung: Denn in Oklahoma ist ein Schiff der Klingonen abgestürzt, und der Überlebende wurde von einem Farmer niedergeschossen und schwer verletzt. Um einen diplomatischen Zwischenfall zu verhindern, soll Captain Archer mit der Enterprise nach Qo'noS, dem Heimatplaneten der Klingonen, reisen, und Klaang wieder zu seinem Volk zurückbringen. Begleitet wird die menschliche Besatzung unter dem Kommando von Captain Archer dabei unter anderem vom denobulanischen Arzt Dr. Phlox, sowie Subcommander T'Pol vom vulkanischen Oberkommando. Doch auf dem Weg nach Qo'noS gelingt es einer außerirdischen Rasse, den Suliban, Klaang zu entführen. T'Pol ist dafür, die Mission abzubrechen und zur Erde zurückzukehren. Doch Captain Archer ist nicht bereit, einfach so aufzugeben, und nimmt vielmehr die Verfolgung auf…

Review: Ich bin bekanntermaßen weder der größte Fan des "Star Trek"-Ablegers "Enterprise" im Allgemeinen, noch von dessen Pilotfilm "Aufbruch ins Unbekannte" im Besonderen. Dass ich mir letztes Jahr endlich die letzten Romane der "Rise of the Federation"-Reihe vorgeknöpft habe, erinnerte mich aber daran, dass ich auch die ersten vier, noch im Heyne-Verlag veröffentlichten "Enterprise"-Romane nie gelesen hatte. Und so beschloss ich, nun auch diese Lücke zu füllen, angefangen mit Diane Careys Adaption des von Rick Berman und Brannon Braga geschriebenen Pilotfilms. Die Autorin hatte sich in der Vergangenheit ein bisschen zur ersten Anlaufstelle gemausert, wenn es darum ging, Pilotfilme und/oder Doppelfolgen in Romanform zu bringen. Bei "Aufbruch ins Unbekannte" zeigt sich dabei das gewohnte Bild: Carey übernimmt die Vorlage recht schnörkellos. Es mag da und dort einzelne Momente geben, die es in die fertige Fassung nicht geschafft hatten, und die sich hier nun wiederfinden, allerdings kannte man die auch schon von den Special Features auf DVD und/oder Blu-Ray. Wirklich neues, von ihr hinzugefügtes Material hätte ich hingegen nicht ausgemacht. Im Gegenteil: Im Roman gibt es nur ganz zu Beginn einen Flashback zu Jonathan und seinem Vater, während diese in der TV-Fassung über den gesamten Pilotfilm verstreut waren, und dieser ja nicht zuletzt auch mit einem eben solchen schloss. Aus meiner Sicht war die Entscheidung, darauf zu verzichten, die richtige Wahl. Abseits dessen ist in erster Linie noch auffällig, dass Carey da und dort immer wieder spöttisch-kritische Kommentare einbaut, fast so, als würde sie sich ein bisschen über das Drehbuch von Berman und Braga lustig machen. Als jemand, der vom Pilotfilm ebenfalls nicht übermäßig begeistert war, habe ich diese Einschübe durchaus genossen. Wobei ich auch nicht ausschließe, dass meine entsprechende Meinung auch meine Wahrnehmung diesbezüglich beeinflusst haben mag, und dies eigentlich gar nicht Careys Absicht war.

Sei's wie's sei: Da sie kaum eigene Akzente setzt, die Story aus dem Pilotfilm/Drehbuch nicht durch neue Subplots und/oder Szenen erweitert, und auch die Möglichkeiten von Romanen im Hinblick darauf, uns am Innenleben der Figuren teilhaben zu lassen, nur äußerst oberflächlich nutzt (und hier in erster Linie auf Jonathan Archer bezogen; die Gedanken und Gefühle der anderen Charaktere bleiben uns weitestgehend verborgen), greift hier letztendlich das Motto "Mitgefangen, mitgehangen". Sprich: Als nicht so großer Fan des Pilotfilms war ich auch von ihrer Romanadaption nicht übermäßig angetan. Wobei sie zumindest den Vorteil hat, dass einige der dortigen Kritikpunkte – wie die Inszenierung, der Titelsong, die aufgesetzt wirkende Erotikeinlage im Dekontaminationsraum, sowie die mittlerweile doch ziemlich angestaubt wirkenden CGI-Effekte (die sich erstaunlicherweise deutlich schlechter gehalten haben als jene aus "Deep Space Nine" und "Voyager") – in der Romanfassung nicht zu Tage treten. Dass ich die Story eher mäßig fand, und mich insbesondere die Idee rund um diesen temporalen kalten Krieg noch nie überzeugt hat, schlägt aber halt auch bei ihrer Romanadaption voll durch, auch wenn sie dafür natürlich nichts kann. Und, natürlich: "Aufbruch ins Unbekannte" ist ja durchaus actionreich, und die entsprechenden Einlagen kommen inszeniert auf dem Fernsehschirm natürlich schon packender rüber, als wenn man ihnen nur auf dem Papier zuliest. Auch das hilft der Romanfassung nicht. Dafür mochte ich den kleinen Einblick in die Entstehung der Serie bzw. des Pilotfilms, die man der Adaption des Pilotfilms hier als Anhang mitgegeben hat. Zwar mag sich auch hier der Mehrwert im Vergleich zu den Making Of-Dokus auf DVD und/oder Blu-Ray eher in Grenzen halten, aber wenn man Fan der Serie ist und sich für die Produktion interessiert, ist das sicher ein netter Zusatz. Insgesamt kann ich jedoch diese Adaption aufgrund ihres fast 1:1-Charakters nur den größten Fans und/oder Komplettisten empfehlen.

Fazit: Da "Aufbruch ins Unbekannte" die Geschichte des Pilotfilms ohne erkennbare Änderungen nacherzählt, deckt sich auch meine Meinung zum Roman ziemlich mit jener zur ersten "Enterprise"-(Doppel-)folge. Ich fand das Setting schon immer interessant, und die Figuren – auch wenn wir diese hier, vielleicht mit Ausnahme von Jonathan Archer, erstmal nur sehr oberflächlich kennen lernen – machen auch so weit einen netten Eindruck. Allerdings fand ich die Story insgesamt doch recht dünn, und das mit dem temporalen Kalten Krieg war in meinen Augen schon immer ein ziemlicher Holler. Diane Carey macht es sich dabei bei der Adaption insofern recht leicht, als sie – abseits einzelner Spitzen, in denen sie sich über das Drehbuch lustig zu machen schien – keine eigenen Akzente setzt. Auf mich machte das doch eher den Eindruck einer Auftragsarbeit, denn eines Herzensprojekts. Immerhin muss ich ihrer Romanadaption, so wie auch dem Pilotfilm, zugestehen, kurzweilig zu sein. Wenn man sich nicht mehr erwartet als einfach eine Erzählung der Story aus dem "Enterprise"-Piloten, kommt man hier sicherlich auf seine/ihre Kosten. Mir hingegen stellt sich in solchen Fällen, wo die Adaption es verabsäumt, story- oder figurentechnisch in die Tiefe zu gehen, halt schon immer die Sinnfrage.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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