Kurzinhalt:
Die Grennij haben sich nur als die Vorhut der mächtigen Kkore erwiesen, die nun ihre Invasion starten. Angeführt wird die Flotte dabei just von Scorpius – der jedoch mit seiner Rolle als schlichter Handlanger zunehmend unzufrieden ist. Unabhängig davon fällt eine Welt nach der anderen unter die Kontrolle der Kkore – andere werden gar, um ein Exempel zu statuieren, von diesen zur Gänze ausgelöscht. So ergeht es auch Sikuzos Volk – die, als Scorpius ihr eben dies mitteilt, ihre Rolle als seine frühere Verbündete wieder einmal verflucht. In den unerforschten Regionen bringt sich indes die Flotte der Peacekeeper in Stellung. Angeführt wird diese, nachdem Admiral Grayza gestürzt wurde, von Aeryn Sun. Allerdings stehen nicht alle auf der Seite der ehemaligen Abtrünnigen. Einige starten eine Meuterei, mit der sie Grayza wieder als Kommandantin einsetzen wollen. Nachdem diese, unter anderem mit Johns Hilfe, niedergeschlagen wurde, bereitet man sich auf die große Schlacht gegen die Kkore vor. Doch diese erweisen sich selbst für die vereinte Peacekeeper-Flotte als übermächtiger Gegner…
Review (kann Spoiler enthalten):
"The War for the Uncharted Territories" war das epische, von November 2010 bis Oktober 2011 in zwölf monatlichen Einzelcomics erschienene Finale sowohl der auf Serienschöpfer Rockne S. O'Bannons Story basierenden, an die "Peacekeeper Wars" anknüpfenden Comics der Boom! Studios, als auch der Geschichte von John, Aeryn und Co. an sich, die mehr als zehn Jahre zuvor im März 1999 mit der "Farscape"-Pilotfolge "Premiere" ihren Anfang nahm. Die ersten vier Comics wurden im März 2012 schließlich zu einem Trade Paperback unter dem Titel "The War for the Uncharted Territories- Part 1" versammelt – dem jedoch aus unerklärlichen Gründen damals keine weiteren Veröffentlichungen folgen sollten. Erst im Juni 2014 erbarmten sich die Boom! Studios, und stellten die komplette zwölfteilige Saga als einen großen Sammelband zur Verfügung – allerdings nicht mehr im Print-Format, sondern nur mehr als eBook. Für meine Besprechung des großen Finales werde ich diesen nun allerdings wieder auf die zuvor üblichen (und auch der "Part One"-Veröffentlichung entsprechenden) vier Ausgaben pro Sammelband aufteilen, sprich, die große Anthologie (künstlich) auf drei "Volumes" splitten. Dies nur zur einleitenden Erklärung.
Was den Comic an sich betrifft, war ich von den ersten vier Ausgaben mal sehr angetan. Man merkt, dass die gesamte Comic-Reihe auf eben dieses epische Finale hingearbeitet hat. Hier erweist es sich als wahrer Segen, dass Rockne S. O'Bannon selbst unmittelbar an dieser beteiligt war. Ganz unabhängig davon, wie offiziell diese Comics nun wirklich sind (und inwiefern sich, falls es doch noch irgendwann mal eine Film- oder TV-Fortsetzung zu "Peacekeeper Wars" geben sollte, an diese gebunden fühlen wird), fühlen sie sich in jedem Fall wie die logische (und "offizielle") Weitererzählung der Story aus der Serie an. Mir gefällt auch, wie zerstreut die Moya-Crew zu Beginn noch ist. Noranti und Pilot (no na) sind auf der Moya, während sich Aeryn und John an Bord des Kommandoschiffs der Peacekeeper befinden. Sikozu fliegt irgendwo in der Weltgeschichte herum, und Chiana ist nach wie vor mit dem Attentäter Roiin unterwegs. Rygel wiederum wird von den Kkore gefangen genommen, weigert sich jedoch, sich ihnen zu unterwerfen – was schließlich am Ende dieses ersten Teils dazu führt, dass Scorpius – der seine Rolle als schlichter Handlanger der Kkore überdrüssig ist, möchte er doch vielmehr selbst an der Macht – zusammen mit ihm vom Flaggschiff der Kkore flieht. Man darf annehmen, dass ihre Wege im Verlauf dieser epischen Saga zusammenführen werden. Vorerst machte es diesen ersten Teil aber sehr abwechslungsreich. Darüber hinaus gefällt mir auch das – wenn auch sehr typische – "David gegen Goliath"-Setup, mit der übermächtigen Flotte der Kkore, der (wenn überhaupt) wohl nur mit List und Tücke, statt einfach nur mit brutaler Gewalt, beizukommen sein wird. Und an der künstlerischen Gestaltung gibt es auch nichts zu bemängeln; tatsächlich befindet sich diese nach wie vor auf einem höheren Niveau, als ich das von den Boom! Studios von anderen Lizenzen wie insbesondere den "Firefly"-Comics sonst gewohnt war. So ziemlich mein einziger größerer Kritikpunkt: Die Meuterei von Grayzas Leuten fand ich ziemlich unnötig. Zwar darf man annehmen, dass auch sie noch eine Rolle im Geschehen spielen wird, aber man hätte sie halt auch einfach vorher schon ins Exil schicken und sich den erzählerischen Umweg rund um die Meuterei schenken können. Von diesem kleinen Manko abgesehen war das aber ein wirklich cooler und vielversprechender Auftakt.
Fazit:
Das erste Drittel von "The War for the Uncharted Territories" hatte es mir definitiv angetan. Man merkt, dass die Comic-Reihe auf eben dieses große Finale zugesteuert ist. Das Setup mit dem übermächtigen Gegner ist zwar sicherlich wohlbekannt, sorgt aber eben auch für eine spannende Ausgangssituation. Es wird zunehmend deutlich, dass letztendlich alle an einem Strang ziehen werden müssen, wenn sie ihre Invasion zurückschlagen wollen. Vorerst sind unsere (Anti-)Helden allerdings noch ziemlich verstreut – was die Story wiederum recht abwechslungsreich machte, da wir sie aus verschiedenen Perspektiven verfolgen. Einzelne Entwicklungen verfehlten zwar die vermeintlich gewünschte schockierende Wirkung bei mir. Und vor allem die Meuterei rund um Grayza hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Insgesamt hat mich dieser Auftakt aber sehr gut unterhalten.
Bewertung:
4/5 Punkten
Christian Siegel
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