Originaltitel: The Voyage Home Episodennummer: 1x15 Bewertung: Erstausstrahlung US: 30. Juni 1995 Erstausstrahlung D: 24. April 1997 Drehbuch: Grant Rosenberg Regie: Tibor Takács Besetzung:
Jay O. Sanders als Ed Barkley,
Matt Craven als Alan Wells,
Michael Dorn als Pete Claridge,
Akiko Morison als Megan Halliwell,
Dominique Durosier als Laura Claridge,
Maxine Guess als Jenny Claridge u.a.
Kurzinhalt:
An ihrem letzten Tag auf unserem Nachbarplaneten entdeckt die dritte bemannte Marsmission eine Höhle, auf der sich Hieroglyphen befindet. Alles deutet darauf hin, dass es einst doch Leben auf dem Mars gegeben hat. In der Mitte der Höhle finden sie zudem ein seltsames Objekt. Dieses scheint sich plötzlich zu aktivieren, und ein Lichtstrahl tritt daraus hervor, woraufhin die drei Astronauten das Bewusstsein verlieren. Nachdem sie wieder zu sich gekommen sind, begeben sie sich in ihr Raumschiff, um den monatelangen Rückflug zur Erde anzutreten. Die Stimmung zwischen Ed Barkley, Alan Wells und Pete Claridge ist dabei zunehmend angespannt. Umso mehr, als es zu einem kritischen technischen Defekt kommt, und man daraufhin eine Substanz entdeckt, die außerirdischen Ursprungs zu sein scheint. Schließlich beginnt Alan zu vermuten, dass einer der anderen Astronauten nicht der – oder das – ist, der er vorgibt zu sein…
Review (kann Spoiler enthalten):
Der Anfang von "Mission Mars III" war noch höchst vielversprechend. Die CGI-Szenen vom Raumschiff auf der Marsoberfläche waren unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten wieder mal mehr als ok. Die Szenen mit den Astronauten bei der Höhle konnten zwar mit ähnlichen Szenen aus den Ende des Jahrzehnts/Jahrtausends veröffentlichten Filmen absolut nicht mithalten, waren aber auch ok. Vor allem die Szene in der Höhle war dann durchaus nett gemacht. Der Fund der Hieroglyphen und dann des mysteriösen Artefakts weckte zudem ebenso mein Interesse, wie der daraus hervortretende Lichtstrahl. Etwas enttäuscht war ich allerdings, wie rasch sich das Geschehen dann in das Raumschiff – und damit zum Rückflug – verlagerte. Ich verstehe, dass das natürlich eine Kostenfrage ist; das Innere ihres Schiffs lässt sich halt deutlich günstiger umsetzen, als noch ein paar weitere Aufnahmen auf der Marsoberfläche. Trotzdem war das doch ein ziemlicher Sprung, und hätte ich mir eigentlich erwartet, dass man etwas direkter an den Auftakt anknüpfen würde.
Leider gelang es "Mission Mars III" in meinen Augen dann auch abseits dieses Kritikpunkts nur mehr sporadisch, an die starken ersten Minuten anzuknüpfen. Zuerst einmal ist zu erwähnen, dass die hier erzählte Story selbst damals nicht mehr sonderlich neu und/oder originell war (und dass es in den dazwischenliegenden Jahrzehnten auch noch ein paar weitere prominente Filme nach diesem Muster gab, hilft auch nicht), und sich letztendlich als ziemlich deutliche "The Thing"-Variante offenbart. Jedoch, leider: Wo es z.B. "Akte X" gelang, mit "Eis" eine fantastische Episode nach dessen Muster abzuliefern, gelang es dem Geschehen hier nie so wirklich, mich zu packen. Weder aus der Frage, was genau hier vor sich geht, noch inwiefern einer oder mehrere von ihnen vielleicht nicht mehr das sind, was sie zu sein scheinen, wollte "Mission Mars III" groß Spannung zu beziehen. Was nicht zuletzt auch daran liegen dürfte, dass man zu wenig dafür tut, um uns als Zuschauer eine Verbindung zu den Figuren aufbauen zu lassen. Ein weiterer Kritikpunkt wäre das teils unprofessionelle Verhalten von Teilen der Crew – wenn dieses nicht möglicherweise eben dadurch erklärt werden könnte, dass sie zum betreffenden Zeitpunkt nicht mehr sie selbst waren. Und auch die Umsetzung des Aliens ist ein ganz großer Minuspunkt. JMS hat im Hinblick auf die B5-Episode "Ein unheimlicher Fund" ja mal im Scherz gemeint, dass jede SF-Serie mindestens eine Folge mit einem Gummianzugmonster hinlegen müsste (nur um sich im gleichen Atemzug für die Episode zu entschuldigen). "Mission Mars III" scheint diese Regel zu bestätigen; jedenfalls kann "Outer Limits" danach diesen Punkt abhaken. Das Alien sah leider ziemlich billig und zu keinem Zeitpunkt überzeugend aus; da schlug sich ja selbst die Konkurrenz aus "Ein unheimlicher Fund" (so sehr sich JMS dafür geschämt haben mag) besser. Immerhin: Zum Ende hin dreht die Episode dann nochmal halbwegs auf. Zwar war die Folge selbst hier dann nur mäßig spannend, und doch ziemlich vorhersehbar. Zudem gelang es den Ereignissen dort nicht, mich zu berühren. Trotzdem war das noch ein halbwegs versöhnlicher Ausgang für eine Episode, die nach einem noch sehr verheißungsvollen Auftakt leider doch ziemlich rasch abgebaut hat.
Fazit:
"Mission Mars III" hat sehr cool angefangen, mit den Aufnahmen der Marsmission, und dem mysteriösen Fund der drei Astronauten. Nach einem ziemlich harten erzählerischen Einschnitt, nachdem wir uns auf ihrem Rückflug zur Erde wiederfinden, entwickelt sich die Episode aber dann leider zu einem ziemlich einfallslosen Abklatsch von John Carpenters "The Thing", jedoch ohne dabei je dessen klaustrophobisch-paranoide Stimmung zu erreichen. Abzüge gibt es zudem für das sehr schwach getrickste außerirdische Wesen. Demgegenüber sahen die CGI-Aufnahmen vom Mars zu Beginn, sowie vom Anflug des Schiffes auf die Erde am Ende wieder sehr gut aus. Generell fühlt man am Ende, aufgrund seines Dilemmas, mit dem Astronauten (aus Spoilergründen werde ich natürlich den Namen nicht verraten) mit. Zu berühren vermochte mich sein Schicksal allerdings leider nicht.