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Star Trek - Year Five: Weaker Than Man Drucken E-Mail
Die Enterprise kehr nach Hause zurück Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 02 Januar 2023
 
Cover (c) IDW Publishing
Titel: "Star Trek - Year Five: Weaker Than Man"
Bewertung:
Autoren: Jackson Lanzing, Collin Kelly, Jody Houser & Jim McCann
Übersetzung: -
Illustrationen: Angel Hernández, Silvia Califano & J.K. Woodward
Farben: Fran Gamboa, Charlie Kirchoff & J.K. Woodward
Lettering: Neil Uyetake
Cover: Marc Lamin
Umfang: 160 Seiten
Verlag: IDW Publishing (E)
Veröffentlicht: 25. Mai 2021 (E)
ISBN: 978-1-68405-743-4
Kaufen: Softcover (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Enterprise kehrt in den Föderationsraum zurück. Nur kurz nachdem man an einer Raumbasis angedockt hat, enttarnt ein klingonisches Schiff. Der Kommandant fordert, dass ihm Captain James T. Kirk ausgehändigt wird, sonst will er die Station inklusive aller dort versammelter Raumschiffe vernichten. Widerwillig stimmt Areel Shaw, die Justizministerin der Föderation – als höchste Amtsträgerin liegt die Entscheidung bei ihr – zu. Um seine Unschuld zu beweisen, muss Kirk sich einer Prüfung stellen, die selbst die meisten Klingonen nicht überleben. Danach wird er von Areel Shaw, die sich als nächste Präsidentin der Föderation bewirbt, darum gebeten, nach Andoria zu fliegen, um sich dort mit ihrem bislang unbekannten Gegenkandidaten zu treffen. Dieser vertritt die sogenannten Originalists, die dafür eintreten, dass sich die Föderation wieder mehr um die ursprünglichen Gründungsmitglieder kümmert. Sehr zu Kirks Überraschung stellt sich der Gegenkandidat als Harcourt Fenton Mudd heraus. Schließlich empfängt die Enterprise, während ihrer Rückkehr ins Sol-System, einen Notruf von Alpha Centauri. Da das Signal nur sehr schwach war, dürfte die Enterprise das einzige Schiff sein, welches diesen empfangen hat, weshalb Captain Kirk Kurs auf das System setzen lässt. Dort werden die Bewohner eines Planeten von einem tödlichen, sich über die Luft vertreibenden Virus dahingerafft…

Review: Mit "Weaker Than Man" geht es mit der "Year Five"-Reihe in meinen Augen – nach einem noch famosen Auftakt – leider weiter bergab. Wobei man es immerhin als kleinen Trost ansehen kann, dass man aus meiner Sicht mit der ersten Story "Guide of Fire" das schlimmste auch gleich wieder hinter sich hat. Aber ja, die "Episode" war leider enorm schwach. Schon allein die Ausgangssituation war völlig bescheuert. Da fliegt ein klingonischer Bird of Prey (aus meiner Sicht ist es für diese hier noch viel zu früh – wenn der Comic auch deutlich macht, dass es ein neues, experimentelles Design ist) in den Raum der Föderation und bedroht eine komplette Raumstation inklusive dort versammelter Flotte (was einer Kriegserklärung gleichkommen würde) – die noch dazu allesamt nicht in der Lage sind, sich zu wehren. Das erinnert echt an die schlimmsten Plotkonstrukte von "New Trek". Aber auch die Prüfung, der sich Kirk dann schließlich unterziehen muss, sprach mich so überhaupt nicht an. Sehr konstruiert wirkte auch die parallel verlaufende Handlung rund um die Verschwörung, die Spock und McCoy hier aufdecken. Da benutzt also ein Wissenschaftler alle von Fünfjahresmissionen zurückkehrenden Verletzte, die daraufhin teilweise spurlos verschwinden, und noch ist das niemandem aufgefallen? Geh bitte. Und der Ausgang der Story war dann ebenfalls mau. Immerhin, hübsch anzusehen war es wieder mal; inhaltlich konnte ich mit "Guide of Fire" aber so gut wie gar nichts anfangen. Der zweiten Episode, "Vote Mudd!", erging es leider nur marginal besser. Zu offensichtlich ist, dass sich die Autoren hier allzu sehr von "aktuellen" Ereignissen in den USA inspirieren ließen, mit Harry Mudd als Platzhalter für Donald Trump. Und obwohl man mit der mitschwingenden Kritik in meinem Fall definitiv zum Chor predigt, war mir das einfach zu aufgesetzt.

Das Wiedersehen mit Mudd leidet zudem darunter, dass man hier auf das Abbild von Rainn Wilson zurückgriff. Ich gehe davon aus, dass dies rechtliche Gründe hatte (ich erinnere mich daran, dass bereits der Cross Cult-Verlag vor einigen Jahren aufgrund eines Einspruchs seiner Nachkommen das Abbild von Roger C. Carmel vom Cover von "Der Friedensstifter" entfernen musste), insofern ist ihnen nur bedingt ein Vorwurf zu machen. Da sich alle anderen Figuren an der TOS-Darstellung orientieren, kommt es dadurch aber zu einem doch eher unschönen optischen Bruch. "Weaker Than Man" beschäftigt sich dann schließlich mit der Vorgeschichte von Gary Seven, und war für mich definitiv das Highlight dieser Sammlung. Einerseits optisch: Zwar wissen die "Year Five"-Comics künstlerisch ja generell zu gefallen, hier hat man sich jedoch für einen ganz eigenen Stil entschieden, den ich echt phantastisch fand. Ich fand es zudem spannend, hier endlich mal mehr über die Figur zu erfahren. Und nicht zuletzt erhalten wir hier im Hinblick auf seine aktuelle Mission auch ein paar Antworten. Eben dies war jedoch zugleich das große Manko an "Weaker Than Man", denn der Plan der Aegis hat mich überhaupt nicht überzeugt. Angefangen dabei, Galaxien an ihrem Höhepunkt quasi einzufrieren, über die Argumentation, man müsste jetzt das gesamte Leben auslöschen, weil es ansonsten in Zukunft so viel Krieg und Tod geben wird (WTF? Du wirst eines Tages sterben, um dir das zu ersparen, bringe ich dich jetzt gleich um!), bis hin zum Fokus auf Kirk und die Enterprise, mit der man es im Hinblick auf die Bedeutung dieses eines Mannes bzw. dieser Crew für die Zukunft der Föderation aus meiner Sicht – trotz all ihrer Heldentaten – dann doch übertreibt. Die letzte Story, "On the Death of a Friend", gefällt in erster Linie mit jenem Teil, der sich um McCoy und seine Bemühungen dreht, die Seuche (auch hier hatte ich übrigens stark den Eindruck, dass aktuelle Ereignisse die Geschichte beeinflussten) aufzuhalten. Leider gibt es zugleich auch einen Plot rund um einen direkten Angriff von Isis auf die Enterprise, der sehr aufgesetzt wirkte, inhaltlich nicht wirklich überzeugend war, und wo mir zudem dann doch deutlich zu viele Rothemden ums Leben kamen. Hier wurde das bekannte Klischee derart auf die Spitze getrieben, dass es zur (unfreiwilligen) Selbstparodie verkam. Keine Ahnung, was das sollte; zu "Star Trek" – insbesondere der klassischen Serie, die man hier ja einfangen will – wollte es mir aber nicht wirklich passen.

Fazit: Seufz. Es hat so gut angefangen. Der allererste, im Sammelband "Odyssey's End" enthaltene Comic der "Year Five"-Reihe war fantastisch, und fing sowohl die Dynamik, als auch den Ton sowie den Stil der klassischen Serie perfekt ein. Eben diese Stärke ist jedoch aus meiner Sicht im Verlauf der Reihe zunehmend abhandengekommen; zugleich schlichen sich Schwächen wie logische Ungereimtheiten, konstruierte Entwicklungen bis hin zu regelrechtem Blödsinn ein, die einen eher an "New Trek" (von seiner schlimmsten Seite) denken lassen. So richtig gut gefiel mir aus "Weaker Than Man" eigentlich nur jene Story rund um Gary Seven, die dann auch dem Sammelband seinen Titel gab. Und selbst dort ergab für mich die Motivation der Aegis keinen Sinn. Auch vieles andere hat mich hier leider nicht überzeugt. TOS-Feeling kam auch so gut wie keines auf. Und insbesondere die erste Story war echt enorm schwach. Mal schauen, ob es den Autoren gelingen wird, mit dem abschließenden Sammelband das Ruder doch noch herumzureißen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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