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Lower Decks - 3x08: Paradoxus Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Crisis Point 2: Paradoxus
Episodennummer: 3x08
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 13. Oktober 2022 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 14. Oktober 2023 (Amazon Prime)
Drehbuch: Ben Rodgers
Regie: Michael Mullen
Hauptdarsteller: Tawny Newsome als Ensign Beckett Mariner, Jack Quaid als Ensign Brad Boimler, Noël Wells als Ensign D'Vana Tendi, Eugene Cordero als Ensign Sam Rutherford, Dawnn Lewis als Captain Carol Freeman, Jerry O'Connell als Commander Jack Ransom, Fred Tatasciore als Lieutenant Shaxs, Gillian Vigman als Dr. T'Ana.
Gastdarsteller: George Takei als Cpt. Hikaru Sulu, Mary Holland als Helena Gibson, Seth Morris als Illustor, Leonardo Nam als Australian street punk, Ben Rodgers als Knicknac, Carl Tart als Kayshon, Alice Wetterlund als Melponar triplets u.a.


Kurzinhalt: Brad hat eine Fortsetzung zu Becketts "Crisis Point"-Holoprogramm geschrieben. Gerade als er, Beckett, D'Vana und Sam dieses starten, wird er zu Commander Ransom gerufen. Wieder zurück im Holodeck wirkt er bedrückt, und verfolgt sein eigenes Programm eher lustlos. Schließlich überträgt er Tendi das Kommando – die sich begeistert auf diese neue Rolle stürzt. Dass Rutherford die Geschichte nicht so recht ernst zu nehmen scheint, stößt ihr jedoch sauer auf. Boimler stürzt sich indes in eine vom Programm extrapolierte Nebenquest, und begibt sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens – sehr zum Missfallen von Mariner, die lieber der ursprünglichen Handlung gefolgt wäre. Nach einem entsprechenden Streit verlässt sie das Holodeck – nur um von Ransom den Grund für Brads Verhalten zu erfahren: Sein Transporterklon ist gestorben…

Review: Nach der Fortsetzung zu "Keine kleinen Rollen" letzte Woche präsentiert man hier nun ein Sequel zu einer der bislang besten Folgen der Serie, nämlich "Der Aufstieg von Vindicta". Dort zog man einerseits die Kinofilme ordentlich durch den Kakao, andererseits beließ man es aber nicht nur dabei, sondern war das Holoprogramm letztendlich nur ein Aufhänger, um sich näher mit Beckett Mariner auseinanderzusetzen. Eben diesem Zugang folgt man auch bei "Paradoxus" wieder. Auf der einen Seite erfreut man sich daran, wie die Episode optisch die Filme imitiert, angefangen beim 2.35:1-Bildformat, über das sichtbare Filmkorn, die an Jerry Goldsmiths Kompositionen angelehnte Musik, bis hin zur ganzen, prunkvollen Inszenierung, wie z.B. wenn ein Schiff der Sovereign-Klasse (wie die Enterprise-E) an der Kamera vorbeifliegt. Die Episode ist dabei voller Anspielungen auf die verschiedensten Filme, sei es mit dem Fund des Flugzeugs der Gebrüder Wright ("Star Trek: Der Film"), den Straßenpunks ("Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart") dem gottgleichen Wesen ("Star Trek V: Am Rande des Universums"), oder auch der aus "Star Trek: Treffen der Generationen" bekannten Farm von Kirk. Darüber hinaus zieht man das eine oder andere auch wieder auf köstliche Art und Weise durch den Kakao, wie z.B. wenn man über eine alternative Zeitlinie spricht, die es dann erlauben würde, dass andere in ihre Rollen schlüpfen. Aber auch bei der allerletzten Szene und dem Kommentar über die besonderen Abzeichen von Sektion 31 bin ich gelegen vor Lachen! Immerhin hatte ich das damals, so wie viele andere, auch als völlig absurd kritisiert. Trotz all dem bietet aber eben auch "Paradoxus" wieder mehr als nur solche Referenzen, sondern stellt letztendlich die Figuren, und dabei durchaus ernste Anliegen, in den Mittelpunkt. Wie mit Tendi, die als ihr Brad das Kommando überträgt auflebt, da sie nun schon lange den Wunsch hegt, eines Tages Captain zu werden. Vor allem aber natürlich rund um Brad selbst, der – wie wir erst im Verlauf der Episode erfahren – kurz bevor sie das Programm starteten darüber informiert wurde, dass sein Transporter-Klon (angeblich) ums Leben kam. Man versteht, warum ihn dies so aus der Bahn wirft. Früher oder später machen wir alle im Leben wohl etwas Ähnliches durch.

Episodenbild (c) Paramount+ Gut, ok, die wenigsten von uns dürften einen Transporter-Klon haben, aber ich glaube, ihr versteht, wie ich das meine. Früher oder später stirbt jemand in unserer näheren Umgebung, der uns – auch altersmäßig – ähnlich ist, und wir beginnen nicht nur, unser eigenes Leben und unsere Entscheidungen zu hinterfragen, sondern stellen uns auch unweigerlich die Frage nach dem Sinn. Ich für meinen Teil konnte mit Boimler hier jedenfalls voll und ganz mitfühlen, und finde es wirklich erstaunlich und beachtenswert, wie (sehr und gut) es dieser eigentlich ja Comedy-Serie immer wieder gelingt, ernste Themen anzusprechen, und tatsächlich eine Message zu vermitteln, Etwas, dass ich bei den aktuellen Realserien ja leider größtenteils vermisse (wenn hier auch "Strange New Worlds" zweifellos ein Schritt, um nicht zu sagen ein Sprung, in die richtige Richtung war). Lediglich eins verhindert für mich knapp die Höchstwertung: So schön das Wiedersehen mit Captain Sulu auch war, aber zumindest in meinem Fall war sein Auftritt, nachdem man zuvor eine mögliche Rückkehr von Captain Kirk (die ja theoretisch auch möglich gewesen wäre) anteaserte, doch ein bisschen eine Enttäuschung. Aus meiner Sicht haben sie sich da eine eigentlich ja tolle Cameo bis zu einem gewissen Grad selbst ruiniert. Das war unnötig – und doch ein bisschen schade.

Fazit: "Paradoxus" fand wieder einmal genau die richtige Mischung aus Humor und Ernst. So mochte ich auf der einen Seite die ganzen – teilweise auch durchaus selbstironischen – Anspielungen auf verschiedenste "Star Trek"-Filme, erfreute mich zugleich aber daran, wie sich die Episode einerseits mit Tendis Kommando-Ambitionen, sowie Brads Lebenskrise aufgrund des (angeblichen) Todes seines Transporterklons auseinandersetzte. Schön auch der Gastauftritt von George Takei als Hikaru Sulu – den man sich jedoch aus meiner Sicht leider insofern unnötigerweise ein bisschen selbst torpedierte, als diese Cameo nachdem man Kirk anteaserte zumindest für mich doch ein bisschen eine Enttäuschung war. Von diesem Schönheitsfehler abgesehen war "Paradoxus" aber großartig.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Paramount+)







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