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Star Wars: Die Flucht Drucken E-Mail
Die Ankunft der Rebellen bedroht ein Paradies Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 04 Dezember 2022
 
Titel: "Star Wars: Die Flucht"
Originaltitel: "Star Wars: The Escape"
Bewertung:
Autor: Kieron Gillen
Übersetzung: Matthias Wieland
Zeichnungen: Andrea Broccardo & Angel Unzueta
Tusche Andrea Broccardo & Angel Unzueta
Farben: Guru-eFX
Lettering: Clayton Cowles (E)
Cover: Jamal Campbell
Umfang: 136 Seiten
Verlag: Panini (D), Marvel (E)
Veröffentlicht: 17. Dezember 2019 (D), 09. April 2019 (E)
ISBN: 978-3-7416-1416-3 (D), 978-1-30291-449-3 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach dem Angriff des Imperiums auf die Flotte von Mon Cala hat sich die Rebellion über die gesamte Galaxis verstreut. Mit Sanas Hilfe gelingt es Luke, Leia und Han, den imperialen Verfolgern zu entkommen. Allerdings schneidet ihnen ein Sternenzerstörer die Fluchtroute ab. Sana hat daher keine andere Wahl, als die drei Rebellen mit einer Rettungskapsel auf einen bewohnbaren Mond abzusetzen, in der Hoffnung, nach der Inspektion zurückkehren und sie wieder abholen zu können. Doch dazu kommt es nicht. Und da es auf Hubin, deren Bewohner sich bewusst und absichtlich vom Rest der Galaxis abgeschottet haben, auch kein funktionsfähiges Schiff gibt, stecken die drei dort erstmal fest. Während Han diese Auszeit zu genießen scheint, und Leia diese nutzt, um sich einen Angriffsplan für Shu-Torun zu überlegen, um Königin Trios für ihren Verrat an der Allianz bezahlen zu lassen, versucht Luke seine Verbindung zur Macht zu stärken, erhält Lichtschwerttraining, und freundet sich mit der Tochter des Anführers an. Und doch wird er zunehmend ruhelos; das untätige Herumsitzen, während in der Galaxis nach wie vor ein Krieg tobt, lastet schwer auf ihn. Schließlich stellt er einen Transmitter fertig, um ein Signal zu senden – ohne zu wissen, ob dieses die Rebellen oder das Imperium erreichen wird…

Review: Nach den dramatischen Ereignissen aus "Zerstörte Hoffnung" gönnt Kieron Gillan sowohl uns als auch den Figuren mit "Die Flucht" eine kleine Auszeit – verschlägt es Luke, Leia und Han doch auf einen bewohnten Mond, dessen Bewohner jedoch von der Außenwelt abgeschnitten sind. Dies erlaubt es Kieron Gillan unter anderem, zu zeigen, wie sich Han und Leia wieder einmal um einiges näher kommen – womit eine nicht unwichtige Lücke in der Kontinuität zwischen den ersten beiden (OT-)"Star Wars"-Filmen geschlossen wird. Aber auch Lukes Entwicklung greift er auf, insbesondere, was dessen Fähigkeiten mit dem Lichtschwert betrifft. Recht interessant fand ich es zudem, die Bewohner des Mondes kennenzulernen – insbesondere natürlich den früheren Jedi Thane Markona, sowie seine Tochter Tula. Dabei ahnt man recht schnell, dass die Ankunft der Rebellen das Ende ihres friedlich-beschaulichen Lebens bedeuten wird. Vor allem aber ist "Die Flucht" ein sehr charakterorientierter Roman; vor allem in der Art und Weise, wie sie mit dem Zwangs-Exil umgehen, lernen wir auch wieder etwas über Han, Leia und Luke an dieser Stelle ihres Lebens kennen. So scheint der Schmuggler diese Auszeit zu genießen, und passt sich erstaunlich schnell an das Leben auf Hubin an. Leia wiederum nutzt die Gelegenheit, um ihre Rache an Königin Trios zu planen.

Auf Luke lastet die Warterei am Schwersten; er kann den Gedanken nicht ertragen, zur Untätigkeit verdammt zu sein, während da draußen nach wie vor die Rebellen vom Imperium gejagt werden, und für eine Galaxis in Frieden und Freiheit kämpfen. Eben diese Ruhelosigkeit ist es dann auch, mit der er die Bewohner Hubins quasi verdammt – da sein Signal natürlich das Imperium auf den Plan ruft. Hier zeigt man uns nicht nur, wie gute Absichten unerwünscht-tragische Konsequenzen haben können, sondern präsentiert uns zudem einen ungeduldigen und unbedacht handelnden Luke, was letztendlich auch sehr gut zu seiner Entscheidung in "Das Imperium schlägt zurück" passt, seinen Freunden zur Hilfe zu eilen, und dafür seine Ausbildung bei Yoda zu unterbrechen. Trotz dieser Pluspunkte muss man allerdings schon festhalten: Allzu viel tut sich bei "Die Flucht" nicht. So nett es auch mitzuerleben ist, wie die drei mit der Isolation umgehen, aber die Handlung plätschert halt lange Zeit schon vor sich hin. Zudem hätte ich es vorgezogen, wenn das Imperium nicht just in Form der Scar-Kompanie nach Hubin gekommen wäre. Wie ich den Showdown dann generell ein bisschen enttäuschend fand. Wieder einmal nichts zu bemängeln gibt es hinteren an den Bildern, welche den bislang begeisternden Eindruck dieser "Star Wars"-Comicreihe ungehindert fortsetzen. Und wie gesagt, insgesamt fand ich "Die Flucht" durchaus gelungen, und bin froh, diese nette kleine Geschichte gelesen zu haben. Mit dem hochdramatischen "Zerstörte Hoffnung" unmittelbar davor konnte "Die Flucht" aber halt nicht wirklich mithalten.

Fazit: Nach "Zerstörte Hoffnung" geht es "Die Flucht" wieder ruhiger an. Was nur verständlich und in gewisser Weise auch nur ist; es können nicht sämtliche drei Jahre zwischen "Eine neue Hoffnung" und "Das Imperium schlägt zurück" voller bedeutsamer, hochdramatischer Ereignisse gewesen sein. Und die hier erzählte Story ist zweifellos sehr nett, und gefiel mir insbesondere damit, wie unterschiedlich Luke, Leia und Han mit ihrem unfreiwilligen Exil umgehen. Zumal von Beginn an ahnt, dass ihre Ankunft für die Bewohner von Hubin tragische Konsequenzen mit sich bringen wird. Bis es soweit ist, tut sich aber halt nur nicht recht viel. Und mit der Scar-Kompanie kann ich halt nach wie vor nicht viel anfangen. Dennoch ist "Die Flucht" eine interessante und kurzweilige Comic-Geschichte, die zudem Marvel/Star Wars-typisch in gewohnt kinoreifen Bildern erzählt wird.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2019 Panini Comics






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