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Westworld - 4x08: Que Será, Será Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Que Será, Será
Episodennummer: 4x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. August 2022 (HBO)
Erstausstrahlung D: 15. August 2022 (Sky)
Drehbuch: Alison Schapker & Jonathan Nolan
Regie: Richard J. Lewis
Hauptdarsteller: Evan Rachel Wood als Christina/Dolores, Jeffrey Wright als Bernard Lowe, Tessa Thompson als Charlotte Hale, Aaron Paul als Caleb Nichols, James Marsden als Teddy Floos, Luke Hemsworth als Ashley Stubbs, Ed Harris als Man in Black.
Gastdarsteller: Angela Sarafyan als Clementine Pennyfeather, Ariana DeBose als Maya, Aurora Perrineau als C, Jonathan Tucker als Major Craddock, Steven Ogg als Rebus, Morningstar Angeline als Odina, Michael Malarkey als Emmett, Aaron Stanford als Peter Myers, Brandon Sklenar als Henry, Jhemma Ziegler als Host Woman, David Atkinson als Biker u.a.


Kurzinhalt: Die Welt ist verloren. William hat Charlottes Turm dafür verwendet, alle Menschen in blutrünstige Monster zu verwandeln, die aufeinander – und die Hosts – losgehen. Ein letztes großes Spiel, das einen so blutigen wie endgültigen Schlusspunkt über die aus seiner Sicht gescheiterte Zivilisation ziehen soll. Dafür reicht es jedoch nicht nur, dass die reale Welt im Chaos versinkt. Er muss zudem das von Charlotte in der Serverfarm am Staudamm eingerichtete Sublime vernichten. Die letzten Hoffnungen sowohl der Menschen als auch der Hosts ruhen nun einerseits auf Charlotte, welche die einzige ist, die William rechtzeitig erreichen und aufhalten kann – wenn sie sich dazu entscheidet. Und andererseits Christina, die sich hier nun ihrem früheren Leben als Dolores bewusst wird – und deren Aufgabe es sein wird, das Sublime nach ihren Vorstellungen neu zu gestalten…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) HBO Nach einem Einstieg, der mir persönlich doch etwas zu chaotisch war (das Springen von einem "Mörder" zum nächsten sollte wohl aufzeigen, wie hier alles aus dem Ruder läuft, ich fand's aber eher mühsam), hat sich "Que Será, Será" in weiterer Folge dann doch noch gemacht. Was mir dabei unter anderem sehr gut gefiel, war der Aufbau: Auf der einen Seite steht das Schicksal einer gesamten Welt, und dem Fortbestand von Hosts und Menschheit, auf dem Spiel. Auf der anderen geht es einfach darum, dass ein Vater seine Tochter retten und in Sicherheit bringen will. Diesen Mix fand ich persönlich sehr reizvoll. Generell habe ich mit Frankie, Caleb und Ashley (wenn auch mit letzterem nicht lange) mitgefiebert. Gerade auch angesichts der ganzen Todesfälle in der letzten Folge konnte man sich echt nicht sicher sein, wie das Ausgehen, und wer leben bzw. sterben würde. Umso schöner fand ich dann den Ausgang. Ja, der abschließende Voice Over-Kommentar von Christina/Dolores bescheinigt den letzten Überlebenden eher düstere Aussichten. Und doch hat Caleb erfolgreich dafür gekämpft, dass C und Odina zumindest noch ein bisschen mehr Zeit gewinnen. Den Abschied zwischen Vater und Tochter fand ich jedenfalls sehr berührend.

Der Kampf ums Schicksal der Welt wird hier jedoch in erster Linie mal zwischen William und Charlotte ausgetragen. Dass letztere am Ende der letzten Folge nicht gestorben ist, kann man zwar durchaus kritisieren; man sollte meinen, William wäre ein besserer Schütze, und hätte darauf geachtet, die Pearl zu treffen. Da es jedoch bei diesem einen Rückzieher geblieben ist (sprich, nicht auch gleich noch Maeve und Bernard zurückgeholt wurden), konnte ich es akzeptieren. Zumal es uns einen spannenden Showdown einbrachte, bei dem sich schließlich auch Bernards Plan offenbart: Dass er im Turm scheitert, war schon immer so vorgesehen. Er gibt hier aber einerseits Charlotte und andererseits Christina/Dolores die notwendigen Mittel in die Hand, um Hosts und Menschheit zumindest im Sublime zu retten. Dass er selbst nie wissen wird, ob der Plan erfolgreich war, und er einfach nur darauf hoffen konnte, dass sich Charlotte eines besseren besinnen wird, gibt seinem Tod noch einmal eine zusätzliche Tragik. Mir gefiel aber auch, wie die Ereignisse hier Charlotte dazu zwingen, auf dem Pfad der Wiedergutmachung zu wandeln. Sie hat erkannt, dass die von ihr geschaffene Welt letztendlich nur ein verzerrtes Spiegelbild jener aus Westworld war; nur dass hier eben zur Abwechslung die Menschen, statt die Hosts, die Gefangenen waren. Und dass genau deshalb letztendlich ihre Welt ebenso zum Scheitern verurteilt war, wie dies einst für den Park galt. Hier nun muss sie entscheiden, ob sie ihren Hass hintanstellen, und Dolores wieder das Heft in die Hand geben kann, um für beide – Hosts und Menschen – eine neue, bessere Welt zu erschaffen. Und selbst wenn, gilt es dafür natürlich erst, William auszuschalten. Ihr Duell fand ich packend gemacht, und mir gefiel, wie hier dann ein weiteres Puzzlestück aus Bernards Plan einen Platz findet. Am Ende beschließt Charlotte schließlich, ihre eigene Existenz zu beenden – was insofern sehr spannend war, als sie den Großteil der Staffel damit verbracht hat, eben dies bei ihren Hosts zu verhindern.

Episodenbild (c) HBO Und dann ist da noch Christina. Ich gebe zu, die Wendung am Ende der letzten Folge hatte mich doch ein bisschen vor den Kopf gestoßen. Umso mehr, als wir im Verlauf der Staffel ja immer wieder Interaktionen zwischen ihr und anderen gesehen haben, und zudem die Überschneidung ihrer Tätigkeiten mit dem Feueralarm in "Metanoia" andeuteten, dass sie sehr wohl da ist. Mit der Offenbarung, dass sie quasi die Simulation der Stadt war, konnte ich dann aber ebenso gut leben, wie mit der Erklärung, dass sie Maya und die anderen die mit ihr interagierten für sich selbst geschaffen hat – was dann allerdings die Szene mit Teddy alles andere als überraschend machte. Dass sie hier nun das Sublime neu gestalten und mit ihren Erinnerungen der Menschen füllen soll, so dass auch diese in dieser Form weiterleben können, gefiel mir dann ebenso gut, wie das Setup für eine potentielle – nun leider abgesagte – letzte Staffel, mit der man zu den Anfängen der Serie, und dem Setting im Westworld-Park, zurückgekehrt wäre. Das ist dann auch der eine Knackpunkt an "Que Será, Será": Als Staffelfinale hätte sie mir ausgesprochen gut gefallen; als Serienfinale ist sie aber doch etwas frustrierend.

Fazit: Zwar bot "Que Será, Será" immerhin so halbwegs einen Abschluss, und lässt die Fans nicht mit einem völligen Cliffhanger zurück, dennoch finde ich es in zweierlei Hinsicht schade, dass Jonathan Nolan und Lisa Joy nach aktuellem Stand nicht die Gelegenheit bekommen werden, ihre ursprünglich geplante fünfte und letzte Staffel umzusetzen. Einerseits: weil ich das Setup für eben diese sehr interessant und vielversprechend fand. Und andererseits, weil ich von "Westworld" insgesamt einfach sehr angetan war. Dies galt, abseits des chaotisch-wilden Einstiegs, auch für "Que Será, Será" wieder. Angefangen dabei, wie man hier trotz allen "Das Ende der Welt droht"-Dramas Calebs Bestreben, seine Tochter zu retten, (mit) in den Mittelpunkt stellt. Über Charlottes Showdown mit dem Mann in Schwarz. Bis hin zu den Offenbarungen rund um Christina/Dolores, und wie es am Ende nun in ihren Händen liegt, eine neue und hoffentlich bessere Welt für Menschen und Hosts zu erschaffen. Wie das ausgeht, hätte ich wirklich gern gesehen. Stattdessen verabschiedet sich "Westworld" nun mit dieser Folge – die mir wohl als Staffelfinale noch eine Spur besser gefallen hätte, denn als Serienfinale, wo sie aufgrund des offenen Endes doch ein bisschen einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Aber wer weiß, vielleicht hat HBO ja doch noch ein Erbarmen mit uns, und liefert früher oder später wenn schon keine Staffel so doch zumindest – "Deadwood"-mäßig – noch einen abschießenden Film nach. Bis dahin bleibt jedoch "Que Será, Será" der grundsätzlich gelungene, jedoch auch ein bisschen frustrierende Schlusspunkt einer überwiegend phantastischen Serie.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 HBO)







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