HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Filme von A-Z arrow Mord mit doppeltem Boden
Mord mit doppeltem Boden Drucken E-Mail
Wer versucht Mrs. Serrocold zu vergiften? Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 23 Dezember 2022
 
Advent-SPECiAL

 
Mord mit doppeltem Boden , DVD-Box
Originaltitel: Murder with Mirrors
Produktionsland/jahr: USA/UK 1985
Bewertung:
Studio/Verleih: Hajeno Productions/Warner Bros. Television/CBS
Regie: Dick Lowry
Produzenten: Neil Hartley, George Eckstein & Maria Padilla
Drehbuch: George Eckstein, nach dem Roman von Agatha Christie
Filmmusik: Richard Rodney Bennett
Kamera: Brian West
Schnitt: Richard Bracken
Genre: Krimi
TV-Ausstrahlung Deutschland: 06. Oktober 1988
TV-Ausstrahlung USA: 20. Februar 1985
Laufzeit: 100 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: Nicht verfügbar
Kaufen: Einzel-DVD
Mit: Helen Hayes, Bete Davis, John Mills, Leo McKern, Liane Langland, John Laughlin, Dorothy Tutin, Anton Rodgers, Frances de la Tour, John Woodvine, James Coombes, Tim Roth u.a.


Kurzinhalt: Als sich Jane Marple mit ihrem Anwalt Christian Gilbranson trifft, der u.a. auch eine alte Freundin von ihr, Carrie Louise Serracold vertritt, weiht er Miss Marple in den Verdacht von Carries Ehemann Lewis ein, dass jemand seine Frau langsam vergiftet. Jane beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, und Carrie auf ihrem Anwesen zu Besuchen. Lewis hat dort eine Resozialisierungseinrichtung für straffällig gewordene Jugendliche eingerichtet. Einer seiner entsprechenden Gäste, Edgar Lawson, sticht Jane Marple sofort ins Auge. Edgar ist davon überzeugt, der uneheliche Sohn von Lewis zu sein. Eines Tages stellt er ihn zur Rede, woraufhin es zu einem lautstarken Streit zwischen den beiden kommt. Kurz darauf fällt ein Schuss – jedoch nicht in jenem Raum, in dem sich Lewis und Edgar aufhielten, sondern vielmehr ein Zimmer weiter. Das Opfer: Christian Gilbranson. Doch wer hätte einen Grund – und hatte die Gelegenheit – ihn zu ermorden? Und inwiefern steht das mit dem vermeintlichen Giftanschlag auf Carrie Louise Serracold in Verbindung? Miss Marple unterstützt Inspector Curry dabei, den Fall aufzuklären…

Review: Szenenbild. Für ihren zweiten und zugleich (leider!) auch schon letzten Einsatz als Jane Marple erhielt Helen Hayes prominente Unterstützung: Die amerikanische Schauspiel-Legende Bette Davis. Diese wirkt zwar – im Gegensatz zur eigentlich sechs Jahre älteren Hayes – gesundheitlich angeschlagen (interessanterweise sollte Davis danach noch in drei weiteren Filmen spielen, während sich "Mord mit doppeltem Boden" letztendlich als Hayes' letzte Rolle herausstellen sollte), was jedoch auch nichts daran ändert, dass allein ihre Anwesenheit (wenn man auch was die Performance selbst betrifft ein paar Abstriche machen muss) den Film veredelt. Zumal man bei "Mord im doppelten Boden" auch das berüchtigte Gaststar-Syndrom insofern geschickt umgeht, als Davis vielmehr das geplante Opfer, statt die Täterin ist (das ist auch insofern kein Spoiler, als wir von Anfang an wissen, dass Carrie keine Gelegenheit gehabt hätte, den tödlichen Schuss abzugeben). Darüber hinaus ist hier auch Tim Roth in einer frühen Rolle (sprich, noch lange vor seinem Durchbruch) zu sehen. Und Frances de la Tour sah man rund zwei Jahrzehnte später als Riesin bei "Harry Potter". Insgesamt kann die Besetzung aber wieder einmal – und wenig überraschend – mit den fürs Kino produzierten Christie-Verfilmungen nicht wirklich mithalten.

Was den Fall betrifft: Dieser ist so weit ok, litt allerdings darunter, dass meine geübte Krimi-Spürnase – obwohl das meine Erstsichtung des Films war – quasi unmittelbar als der Mord geschah wusste, was hier gespielt wird. Insofern war die Auflösung alles andere als überraschend – was "Mord mit doppeltem Boden" halt schon einen gewissen Reiz nahm, den solche Whodunits sonst zumindest bei der Erstsichtung verströmen sollten. Davon abgesehen fand ich ihn aber soweit ganz nett. Mir gefiel nicht zuletzt auch hier Helen Hayes in der Rolle der Miss Marple ausgesprochen gut. Dabei hatte es mir nicht zuletzt die Interaktion mit Gina – die sie kennt, seit diese ein Kind war – sehr angetan. Aber auch das Zusammenspiel zwischen Hayes und Davis gefällt. Generell wissen die Leistungen der SchauspielerInnen, ob nun bekannt oder eher unbekannt, durchaus zugefallen. Spannend fand ich zudem Inspector Curry, insofern, als mir dieser – zumindest optisch – ein bisschen an Hercule Poirot angelehnt zu sein schien. Nett auch die Szene, wo Miss Marple kurz auf der Bühne steht – wo ich allerdings nicht sagen konnte, ob dies der Vorlage entstammt, oder vielleicht als kleine Anspielung auf die Rutherford-Filme (genauer: "Vier Frauen und ein Mord") gemeint war. Inszenatorisch darf man sich von dieser Fernsehproduktion indes nicht zu viel erwarten; hier wird das damals übliche TV-Niveau geboten. Bei Krimis grundsätzlich nicht ganz so dramatisch – wobei ich halt schon finde, dass die Kinofilme vom entsprechenden Budget profitierten; eine Stärke, die "Mord mit doppeltem Boden" für sich eben nicht in Anspruch nehmen kann. Last but not least: Im Gegensatz zu "Das Mörderfoto", wo man die zeitliche Einordnung größtenteils verbarg, wird man hier mit der Nase darauf gestoßen, dass die Geschichte in der (damaligen) Gegenwart angesiedelt ist. Was, wie ihr mittlerweile wohl wisst, für mich bei Christie-Verfilmungen schon immer ein gewisses Manko darstellt.

Fazit: Szenenbild. Helen Hayes zweiter Einsatz als Miss Marple kam für mich nicht ganz an "Das Mörderfoto" heran. Hauptverantwortlich dafür ist die leider viel zu klare Auflösung, wer hinter dem Mord steckt. Diesbezüglich gelang es "Mord mit doppeltem Boden" leider keine Sekunde lang, mich in die Irre zu führen. Auch das diesmal klar erkennbare zeitgenössische Setting zieht ihn für mich ein bisschen herunter. Dafür profitiert er aber durch den Auftritt von Bette Davis, die den Film allein mit ihrer Anwesenheit – und trotz ihres offensichtlich angeschlagenen Gesundheitszustands – veredelt. Ansonsten schenken sich die beiden TV-Filme nicht viel, und teilen sich die wesentlichen Stärken und Schwächen. Letzteres umfasst nicht zuletzt die im Vergleich zu den Kinofilmen billigere Produktion, ersteres insbesondere Helen Hayes, die ich als Miss Marple überaus charmant fand – weshalb ich es letztendlich, trotz der "nur" durchschnittlichen Qualität, doch etwas schade finde, dass es bei diesen beiden Filmen mit ihr in der Rolle bleiben sollte.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1989 Cannon Entertainment)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2022





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden