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Outer Limits - 1x10: Nachts unterm Bett Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Under the Bed
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 26. Mai 1995
Erstausstrahlung D: 03. Juli 1997
Drehbuch: Lawrence Meyers
Regie: René Bonnière
Besetzung: Timothy Busfield als Dr. Jon Holland, Barbara Williams als Caitlin Doyle, Laura Bruneau als Sharon Rosman, Colleen Rennison als Jillian Rosman, Henry Beckman als Brad Holland, Joel Palmer als Andrew Rosman, Jan Burrell als Elizabeth Doyle, Frank Cassini als Miguel Enriquez, William MacDonald als Gary Rosman, David Hurtubise als Bernie, David Mylrea als Boogeyman, Randall Wong als Ming, Jo Bates als French Mother u.a.

Kurzinhalt: Eines Nachts verschwindet ein kleiner Junge, Andrew Rosman, spurlos aus seinem Bett. Die Polizistin Caitlin Doyle nimmt die Ermittlungen auf, wobei sie aufgrund des traumatisierten Zustands von Andrews Schwester Jillian auch den Kinderpsychologen Dr. Jon Holland zu Rate zieht. Jillian behauptet steif und fest, dass ihr Bruder vom Butzemann geholt wurde. Er habe sich unters Bett gebeugt, sei geschnappt worden, und danach hätten sich beide praktisch in Luft aufgelöst. Jon und Caitlin sind – natürlich – davon überzeugt, dass der Butzemann nur Jillians Art ist, mit dieser traumatischen Erfahrung umzugehen. Allerdings: Auch Andrews eigener Bruder ist in seiner Kindheit auf einmal spurlos verschwunden. Und als sie die Ermittlungen vertiefen, wird deutlich, dass in dieser Kleinstadt ungewöhnlich häufig kleine Kinder verschwinden – und dies noch dazu in einem Rhythmus von genau achtundzwanzig Tagen, was genau dem Mondzyklus betrifft. Könnte an dem Schreckgespenst von Trollen, die Kinder entführen, vielleicht doch etwas dran sein?


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Der Erfolg von "Akte X" hat in den 90ern einen regelrechten Mystery-Boom ausgelöst. Auch "Outer Limits" zählt zweifellos zu den Nachahmern, die im Fahrwasser der Serie entstanden sind (bzw. in diesem Fall reaktiviert wurden), um am Erfolg mitzunaschen. Einerseits mit dem Anthologie-Zugang, und andererseits dadurch, dass doch eher die Science Fiction dominierte (während "Akte X" ständig zwischen Sci-Fi, Fantasy und Mystery hin- und herwechselte), gelang es "Outer Limits" aber bislang sehr gut, sich ausreichend vom Vorreiter abzugrenzen. Nicht so bei "Nachts unterm Bett". Die Episode hat tatsächlich mehr mit den von Mulder und Scully bearbeiteten unheimlichen Fällen des FBI gemein, als der bisherigen Neuauflage der klassischen "Outer Limits"-Serie. So verlässt man hier den bislang dominierenden Science Fiction-Zugang zugunsten einer klassischen Fantasy-Geschichte, wie man sie sich als typisches "Monster der Woche" auch sehr gut bei "Akte X" vorstellen könnte. Doch es ist nicht nur das: Auch das zentrale Ermittlerpaar erinnert unweigerlich an Mulder und Scully, mit Andrew als den "Gläubigen" (der noch dazu einen verschwundenen Bruder zu beklagen hat) und Caitin als die "Skeptikerin". Wenn Jillian am Ende das Bewusstsein verloren und den Troll nicht selbst gesehen hätte, hättest du diese Geschichte fast 1:1 (vom Andrews entführtem Bruder abgesehen) auch als "Akte X"-Folge erzählen können.

Als die hätte sie auch insofern besser funktioniert, als Rosman und Doyle Mulder und Scully zu keinem Zeitpunkt das Wasser reichen können. Weder von der Dynamik noch dem Schau- und Zusammenspiel von Timothy Busfield und Barbara Williams her. Das zentrale Ermittlerduo war – in den ersten sieben Staffeln – halt schon ein zentraler Bestandteil des Erfolgs von "Akte X"; nicht umsonst konnten die späteren Seasons mit zuerst John Doggett als Mulder- und dann auch noch Monica Reyes als Scully-Ersatz daran bei weitem nicht mehr anknüpfen (dass ich jetzt tatsächlich ihre Namen googeln musste, sagt eigentlich eh schon alles). Doch es ist nicht nur das: Selbst als "Akte X"-Folge wäre "Nachts unterm Bett" maximal durchschnittlich gewesen. Das Hauptproblem dabei ist sicherlich der lange Zeitraum, über den er Troll aktiv war. Wenn sich der alle paar Jahre oder Jahrzehnte mal 2-3 Kinder schnappen und dann wieder in "Winterschlaf" gehen würde, ok, vielleicht. Aber so wie man es hier schildert, ist der seit Jahrzehnten durchgehend aktiv, schnappt sich ein Kind nach dem anderen – aber weder ist bisher jemandem aufgefallen, dass in dieser Region überdurchschnittlich viele Kinder verschwinden, noch hätte jemand die Parallele mit den Mondphasen bemerkt. Echt jetzt?! Sorry, aber das ist doch bitte schön völlig unglaubwürdig. Generell war insbesondere die erste Hälfte, wo wir dabei zuschauen können, wie Andrew und Caitlin eindeutig auf dem Holzweg (Stichwort Ex-Mann) sind, nicht wirklich spannend. Hier hätte es helfen können, wenn wir erst bei Jillians Hypnose gesehen hätten, was – aus ihrer Sicht/Erinnerung – vorgefallen ist. Und dann mündet das Ganze auch noch in einem extrem klischeehaften "Es ist noch nicht vorbei!"-Ende. Zugegeben, "Nachts unter dem Bett" war jetzt weder sterbenslangweilig noch grottenschlecht. Bislang war sie für mich aber definitiv die schwächste Folge des "Outer Limits"-Revivals.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Nachts unterm Bett" wirkte auf mich so, als wäre das ein "Spec Script" von Lawrence Myers für "Akte X" gewesen – und als dieses abgelehnt wurde, hat er es halt leicht adaptiert und stattdessen für "Outer Limits" eingereicht. Vor allem die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren erinnert frappant an Mulder und Scully; aber auch die Grundidee dahinter ist "Akte X" definitiv näher, als den bisherigen, größtenteils im Science Fiction-Genre beheimateten "Outer Limits"-Folgen. Doch es ist nicht nur das: Insbesondere die erste Hälfte, wo wir Andrew und Caitlin dabei zusehen, wie sie im Dunkeln tappen, war noch wenig mitreißend. Und als sie dann dem großen Geheimnis auf die Spur kommen, fragt man sich unweigerlich, wie all das bislang noch sonst niemandem aufgefallen sein kann. Der Showdown war dann zwar soweit ok, auf die klischeehafte letzte Szene hätte ich dann aber ebenfalls lieber verzichtet. Insgesamt war "Nachts unterm Bett" jedenfalls eine ziemlich schwache Angelegenheit.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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