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Earth 2 - 1x20: Die Gewissensfrage Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal Television

Originaltitel: Survival of the Fittest
Episodennummer: 1x20
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 23. April 1995
Erstausstrahlung D: 17. März 1996
Drehbuch: John Harrison
Regie: John Harrison
Besetzung: Debrah Farentino als Devon Adair, Clancy Brown als John Danziger, Sullivan Walker als Yale, Jessica Steen als Dr. Julia Heller, Rebecca Gayheart als Bess Martin, John Gegenhuber als Morgan Martin, Joey Zimmerman als Ulysses Adair, J. Madison Wright als True Danziger, Antonio Sabato Jr. als Alonzo Solace, Walter Norman als Walman, Marcia Magus als Magus, Rockmond Dunbar als Baines, Jeff L. Deist als Grendler #1 u.a.

Kurzinhalt: John Danziger führt ein Team an, dass zum vermuteten Standort eines Containers mit Vorräten aufbricht, welches in etwa zehn Tage vom Camp entfernt sein soll. Diese bräuchte man dringend, da im Wintercamp die Lebensmittel nun schon seit einiger Zeit knapp sind. Man nimmt gerade genug Verpflegung mit, um den Hin- und Rückweg in dieser Zeit zu schaffen. Dann ist der Container jedoch nicht dort, wo gedacht. Während Devon im Camp darauf besteht, dass John und die anderen zurückkommen, preschen diese vielmehr vor. Sie erreichen den Container – doch dieser ist leer. Offenbar ist er bei der Landung aufgebrochen, und wurde seither geplündert. Nun hat man nicht mehr genug Vorräte für den Heimweg – dennoch versuchen sie ihr Möglichstes, um so schnell als möglich zurück ins Camp zu gelangen. Dann jedoch hat ihr Rover einen Unfall, und sie stecken fest. Sofort schickt Devon ein Rettungsteam los – im Wissen, dass dieses John, Julia, Morgan und Alonzo nicht rechtzeitig erreichen wird. Doch zu ihrer Überraschung und Freude sind diese als Yale und Baines sie erreichen tatsächlich wie durch ein Wunder noch am Leben. Hinter diesem vermeintlichen Wunder steckt jedoch eine grauenvolle Wahrheit…


Review: Episodenbild (c) Universal Television "Die Gewissensfrage" leidet ein bisschen unter dem Aufbau. So kann ich zwar verstehen, warum man die Geschichte so erzählt, wie man sie erzählt, aus meiner Sicht überschätzte man dabei jedoch das Interesse des Zuschauers an der Geschichte, die in der ersten Hälfte erzählt wird. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man trotz der Zwangslage, in der sich John & Co. wiederfinden, natürlich nicht in Betracht zieht, dass sie – und damit in etwa die halbe Stammbesetzung – sterben werden. Zudem habe ich zumindest ich mir, als sie dann lebend gefunden wurden, nicht die Frage gestellt, wie sie überleben konnten; ich ging einfach davon aus, dass sie mit strikter Rationierung irgendwie über die Runden gekommen sind. Insofern existierte jenes Mysterium, dass man hier wohl aufbauen wollte, für mich irgendwie nicht – weshalb bei mir dann, wenn sie wieder ins Camp zurückkehrten, die Frage aufkam, wo die Episode denn eigentlich hin, bzw. welche Story sie erzählen will. Somit gelang es "Die Gewissensfrage" letztendlich erst, mit dem Fund des Grendlers vor dem Camp langsam mein Interesse zu wecken. Und ab da dreht die Folge dann in der Tat langsam auf.

Nett fand ich dabei nicht zuletzt die an "Rashomon" angelehnte Erzählweise. Jeder der vier erzählt einen Teil dessen, was ihnen widerfahren ist, wobei sich dabei letztendlich einige Widersprüche auftun. Manchmal sind es Dinge, die vom einen oder anderen einfach bewusst ausgelassen wurde, um die schreckliche Wahrheit zu verbergen, dann wieder entweder – je nach Interpretation des Zuschauers – bewusste Lügen, oder aber einfach nur unterschiedliche Wahrnehmungen. Dies gilt nicht zuletzt für die Begegnung mit dem Grendler in der Höhle. Nachdem bereits die erste Offenbarung rund um John, der diesen erschossen hat, durchaus erschüttert, wird es danach nur umso schlimmer. Wir finden heraus, dass es sich um einen weiblichen Grendler mit Baby hielt. Zudem wurde dieser, damit die Gruppe lang genug überleben kann, von ihnen (zumindest teilweise) gegessen. Das ist für eine solche Serie, die sich nicht zuletzt mit Uly und True als direkte Identifikationsfiguren für Kinder doch auch an Familien richtet, schon ziemlich düster und hart. Zumal man in den Episoden davor etabliert hat, dass es sich eben nicht "nur" um Tiere, sondern intelligente Lebewesen handelt. All dies steigert sich dann zu einem durchaus netten Finale, welches zwar spannungstechnisch das angestrebte Ziel in keinster Weise erreichte – da man von vornherein weiß, dass True nichts passieren wird – dafür aber Clancy Brown Gelegenheit gibt, sich die Seele aus dem Leib zu spielen, und in jedem Fall darin erfolgreich ist, uns Johns Scham und Schuldgefühle nachempfinden zu lassen. Und so hat sich "Die Gewissensfrage", nach zähem Beginn, dann doch noch so halbwegs gemacht.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Television In der ersten Hälfte fand ich "Die Gewissensfrage" vom Aufbau her doch eher seltsam und nicht wirklich gelungen. Der Sinn dahinter erschließt sich dann erst im zweiten Teil, wobei dies halt das was davor kam auch rückwirkend nicht packender und/oder unterhaltsamer macht. Immerhin dreht "Die Gewissensfrage" dann aber, als man beginnt, die Ereignisse rund ums Expeditionsteam im "Rashomon"-Stil aufzurollen, doch noch auf, und präsentiert ein paar Offenbarung, dich zumindest ich so in dieser Serie nicht erwartet hätte. Der Showdown ist dann zwar spannungstechnisch wenig effektiv, dafür aber in emotionaler Hinsicht durchaus ansprechend, was er nicht zuletzt der starken Leistung von Clancy Brown in der Szene verdankte. Ganz ausgleichen kann all dies die noch sehr mäßige bis richtiggehend zähe erste Hälfte zwar nicht, immerhin sorgt es aber für einen doch noch soliden Gesamteindruck.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Television)







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