Kurzinhalt:
Nachdem sich Mon Cala der Allianz angeschlossen und ihren ihre große Flotte an Schiffen zur Verfügung gestellt hat, scheinen die Chancen der Rebellen, das Imperium zu stürzen, so gut zu stehen wie nie zuvor. In ihrer neuen Basis in der Nähe einer Sonne feiert man das neue Bündnis – nicht ahnend, dass sich unter ihnen eine Verräterin befindet. Denn Königin Trios wurde von Darth Vader dazu beauftragt, das Vertrauen von Prinzessin Leia und den anderen Anführern der Allianz zu gewinnen – um ihm nun den Standort der neuen geheimen Rebellenbasis mitteilen zu können. Und so springt – angeführt von Vaders neuem Flaggschiff, dem Supersternenzerstörer Executor – eine Flotte imperialer Sternenzerstörer ins System, um die Rebellion mit einem Schlag zu vernichten. Zudem wurden die Rebellenkreuzer sabotiert. So öffnen sich die Schotten nicht, weshalb sie nicht einmal Kampfjäger losschicken können, um sich zu wehren. Scheinbar hilflos müssen Prinzessin Leia, Mon Mothma, General Dodonna, Luke Skywalker und die anderen Rebellen mit ansehen, wie sich Darth Vader anschickt, ihre Hoffnungen darauf, das Imperium zu besiegen und der Galaxis Frieden und Freiheit wieder zu bringen, mit einem vernichtenden Schlag zu zerstören…
Review:
"Zerstörte Hoffnung" war absolut klasse. Kieron Gillans Comic fängt das Feeling der Action aus der klassischen Trilogie hier fantastisch ein, und präsentiert eine spannende Weltraumschlacht, die man sich auch sehr gut als (Teil/Finale von) "Episode 4.5" verfilmt hätte vorstellen können. Dabei gelingt es ihm ausgezeichnet, den drei großen Helden der Trilogie eine wesentliche Rolle im Geschehen spielen zu lassen. Sei es Han Solo, der als er ins System springt die einzige Hoffnung ist, die Rebellen wissen zu lassen, dass die Notfallsysteme der Hangartore nach wie vor aktiv sind. Luke Skywalker, der die im Zuge dieser Schlacht neu gegründete Rogue Squadron anführt, und mit seinen Flugkünsten – und der Macht – wieder so einige Wunder vollbringt. Oder Leia Organa, die sich als Königin Trios ausgibt und auf die Exekutor schleicht, um die Codes in die Hände zu bekommen, mit denen die Rebellen die Kontrolle über die Schiffe wiedererlangen können. Gillan präsentiert dabei zudem den einen oder anderen originellen Einfall, der unsere Helden mal in etwas ungewohnter Rolle zeigt. Wie z.B., wenn Han – nachdem der Millenium Falke eine Bruchlandung hingelegt hat – in einen X-Wing steigt, oder Leia von der Exekutor in einem Tie-Fighter entkommt. Sehr schön fand ich zudem die Referenzen auf "Rogue One", wie eben die Benennung der neuen Staffel, wenn Luke dezidiert Jyn Erso erwähnt, oder General Draven eingesteht, damals falsch gelegen zu haben, und hier nun ihrem Beispiel folgt und sein Leben für die Rebellion gibt, um Leia die Flucht zu ermöglichen. Womit er auch nicht der Einzige ist, erfahren wir hier doch auch das weitere Schicksal von General Dodonna, und warum dieser in den weiteren Filmen nicht mehr zu sehen war. Und auch über das – wenn auch kurze – Wiedersehen mit Hera Syndulla, mit dem Gillan auch "Rebels" in die Erzählung einbindet, hatte es mir angetan. Nicht nur geben diese Anspielungen "Zerstörte Hoffnung" ein episches Feeling, sie lassen auch die einzelnen "Star Wars"-Filme und -Serien näher zusammenrücken.
Inhaltlich war ich somit von "Zerstörte Hoffnung" sehr angetan, wenn das auch sicherlich eine Geschichte ist, die doch eher von der Action lebt, und somit was die Figuren betrifft jetzt nicht wirklich in die Tiefe geht. Zudem könnte man sich daran stören, dass hier das Imperium noch vor "Episode V" im großen Stil zurückschlägt, und den Rebellen eine schwere Niederlage verpasst. Im Wissen ob der Ereignisse hier könnte man nämlich argumentieren, dass der Mittelteil der Original-Trilogie eigentlich "Das Imperium schlägt erneut zurück" heißen müsste. Ich persönlich hatte damit allerdings kein Problem, sondern erfreute mich vielmehr an der packenden Story, die noch dazu sehr spektakulär umgesetzt war. Womit wir auch bei der letzten großen Stärke wären – auch wenn diese bei dieser zwischen Episode IV und V angesiedelten Reihe eigentlich ein Dauerbrenner ist: Die künstlerische Gestaltung. Die detaillierten Illustrationen, in Verbindung mit der gelungenen Farbgebung, lassen die Bilder hier teilweise fast wie Fotos wirken. Damit beweist "Zerstörte Hoffnung" für mich wieder einmal, dass sich gerade auch das "Star Wars"-Universums insbesondere auch für diese Kunstform bestens eignet, da eben auch die Filme immer von spektakulären Bildern und packender Action leben – die sich als Comic, im Vergleich zum reinen Text eines Romans, eben auch entsprechend präsentieren lassen. In Verbindung damit, dass es natürlich auch bei einem Comic bis zu einem gewissen Grad eine Inszenierung gibt, fehlt somit letztendlich eigentlich "nur" noch die Musik. Und ja, die ist zweifellos ein enorm wichtiger Erfolgsfaktor der Filme – hier lässt sich allerdings dank der Soundtracks, die man beim Lesen hören kann, auf Wunsch zumindest bis zu einem gewissen Grad Abhilfe schaffen. Dann ist das Feeling, einen weiteren, bislang unbekannten "Star Wars"-Film mit den altbekannten Helden zu erleben, nämlich fast perfekt.
Fazit:
"Zerstörte Hoffnung" zählt für mich definitiv zu den Highlights dieser zwischen "Eine neue Hoffnung" und "Das Imperium schlägt zurück" angesiedelten Comic-Reihe. Zwar geht die sehr actionorientierte fast schon automatisch mit einer gewissen Oberflächlichkeit einher, dafür ist die Action sehr spektakulär, und brilliert der Comic mit einigen coolen Einfällen, die uns nicht zuletzt auch die drei großen Helden teilweise in ungewöhnlicher Rolle zeigen. Darüber hinaus baut er einige gelungene Referenzen auf andere "Star Wars"-Filme und –Serien ein, und lässt die einzelnen Geschichten aus der weit, weit entfernten Galaxis wieder ein Stückchen näher zusammenrücken. Die wie immer höchst gelungene künstlerische Gestaltung rundet das überaus positive Gesamtbild dann schließlich ab. Ich persönlich kann "Zerstörte Hoffnung" – der sich, obwohl Teil der Reihe, letztendlich auch als relativ unabhängiges Abenteuer genießen lässt – jedenfalls allen "Star Wars"-Fans nur wärmstens ans Herz legen!
