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Outer Limits - 1x05: Der kalte Tod Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: White Light Fever
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 21. April 1995
Erstausstrahlung D: 07. August 1997
Drehbuch: David Kemper
Regie: Tibor Takács
Besetzung: Bruce Davison als Dr. 'Mac' McEnerney, Sonja Smits als Dr. Anne Crain, William Hickey als Harlan Hawkes, Jerry Wasserman als Dr. Silcase, Michelle Beaudoin als Jessie Wells, Dean Barrett als Stephen, Ben Immanuel als Electrician, Yvonne Campeau als Nurse Thomas, Christine Lippa als Nurse Hendricks, Jason Griffith als Medical Technician, Kevin Conway als The Control Voice u.a.

Kurzinhalt: Der Milliardär Harlan Hawkes ist mittlerweile 102 Jahre alt – und denkt gar nicht daran, bald abzudanken. So befindet sich sein luxuriöses Penthouse im obersten Geschoss eines Krankenhauses, das ihm gehört – dementsprechend ist dem Personal bewusst, dass seine Bedürfnisse immer Vorrang haben. Zudem dient die Forschung von Dr. McEnerney rund um einen künstlichen Herzrahmen in erster Linie dazu, das nächste Transplantationsherz für Harlan Hawkes zu unterstützen. Er hat gerade erst den ersten erfolgreichen Prototypen fertiggestellt, da wird die achtzehnjährige Jessie Wells eingeliefert. Sie leider an einer angeborenen Herzschwäche, ohne Spenderherz – idealerweise mit dem vom McEnerney entwickelten Rahmen – wird sie sterben. Doch Hawkes besteht darauf, dass er als Financier des Krankenhauses und der Forschung trotz seines hohen Alters Priorität besitzt. Als dann tatsächlich ein Spenderherz gefunden und in die Klinik gebracht wird, muss Dr. McEnerney eine schwierige Entscheidung treffen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Der kalte Tod" behandelt zwei Themen. Auf der einen Seite beschäftigt er sich mit dem Ungleichgewicht bei der medizinischen Versorgung im Hinblick auf das Einkommen bzw. Vermögen des jeweiligen Patienten. Etwas, dass in den USA natürlich noch viel stärker ausgeprägt ist, bis zu einem gewissen Grad für uns aber auch gilt. Denn ja, die Grundversorgung ist bei uns definitiv besser als in Amerika; dennoch können sich die Besserverdienenden auch eine bessere Behandlung leisten, beispielsweise was private Fachärzte betrifft. Von den Superreichen, denen die besten Experten weltweit zur Verfügung stehen, ganz zu schweigen. Dies bedeutet, dass nicht zwingend immer jene zum Vorzug, die es sich in moralischer Hinsicht vielleicht eher verdienen würden; und auch wenn ich zugebe, dass dies ein Aspekt ist, über den man oft ebenfalls vortrefflich streiten könnte, sollte im gewählten Beispiel der Fall eindeutig sein. Natürlich sollte eine ansonsten gesunde 18-Jährige, die noch ihr ganzes Leben vor sich hat, gegenüber einem 102-Jährigen bevorzugt behandelt werden. Doch selbst hier, in dieser fiktiven Erzählung, ist dies letztendlich nicht der Fall, und Jessie stirbt. Ein so starker wie harter Moment, der für mich zu den größten Stärken der Folge zählt.

Allerdings wäre dies allein für eine Mystery-Serie wie "Outer Limits" zugegebenermaßen zu wenig – könnte man diese Story doch auch in jedem beliebigen Medizin-Drama erzählen. Und so geht es eben vornehmlich um den titelspendenden kalten Tod, der seine Fühler in Richtung Harlan Hawkes ausstreckt – der ihm schon viel zu lang entwischen konnte. Die Umsetzung des Todes fand ich dabei durchaus interessant, nämlich eben nicht als Individuum (wie z.B. ein Skelett mit schwarzem Umhang und Sense), sondern vielmehr eine Art natürliche, kosmische Kraft. Auch die Umsetzung des Tunnels mit dem Licht – wo man sich von den allseits bekannten Beschreibungen inspirieren ließ – als blauer Korridor hatte es mir angetan. Und auch das Ende war dann recht versöhnlich: McEnerney verstößt hier gegen seinen hippokratischen Eid, und lässt Hawkes sterben, der daraufhin von Jessie begrüßt wird. Ja, dass man hier der klassischen christlichen Lehre rund um einen Himmel und eine Hölle folgt, war etwas bedauernswert (und zählt für mich zu den Schwachpunkten der Folge); ich hätte es ganz allgemein schöner gefunden, wenn die Frage, ob hinter dem Korridor etwas auf uns wartet, dem Zuschauer überlassen geblieben wäre. Immerhin war die typische kalt/warm bzw. Himmel/Hölle-Umkehr aber ein netter Einfall, dem zudem mit dem kalten weißen Licht zuvor gelungen der Weg geebnet wurde. Im Gegensatz zur letzten Folge sticht hier zudem auch wieder die Besetzung positiv hervor; insbesondere Bruce Davison ist im Genre schon längst kein unbekanntes Gesicht mehr – während mit William Hickey (der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten deutlich jünger war als sein Rollen-Alter-Ego, und mit "nur" 69 Jahren auch wesentlich früher versterben sollte als dieser) üblicherweise 1x im Jahr in "Schöne Bescherung" unterkommt. Hier schafft er es jedenfalls, dass er einem, trotz der durchaus tragischen Geschichte aus seiner Kindheit, rasch unsympathisch wird – was wichtig ist, damit man mit der Story mitfiebert, und am Ende auch McEnerneys Entscheidung wenn schon nicht gutheißen so zumindest nachvollziehen kann. Wie gesagt, einzelnes war zweifellos ein bisschen klischeehaft und/oder bedauerlich. Und wirklich spannend oder gar unheimlich war "Der kalte Tod" auch nie.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Zwar war "Der kalte Tod" eher interessant als faszinierend oder gar spannend, aber he, immerhin! Mir gefiel dabei einerseits die sehr eindeutige, kritische Aussage im Hinblick auf die Mehrklassenmedizin, und andererseits das Konzept des Todes als kosmische Naturgewalt. Der Korridor war zudem optisch überaus nett umgesetzt – auch wenn man sich bei dieser Darstellung den gängigen Klischees beugt. Mir wäre es zudem lieber gewesen, wenn man die Frage, was – bzw. genauer gesagt, ob überhaupt – uns nach dem Tod erwartet, offen gelassen hätte; zumal man hier der üblichen christlichen Religion im Hinblick auf Himmel und Hölle (wenn auch mit zumindest einer netten Abwandlung) folgt. Pluspunkte sammelte die Episode dafür für die Besetzung, die Inszenierung, und insbesondere der harten, tragischen Entwicklung rund um Jessie. Insgesamt ein solider und überwiegend gelungener Eintrag in die "Outer Limits"-Anthologie – auch wenn mich dieser zugegebenermaßen mehr auf intellektueller als emotionaler Ebene ansprach.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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