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Westworld - 4x02: Eine neue Welt Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Well Enough Alone
Episodennummer: 4x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 03. Juli 2022 (HBO)
Erstausstrahlung D: 04. Juli 2022 (Sky)
Drehbuch: Matt Pitts & Christina Ham
Regie: Craig William Macneill
Hauptdarsteller: Evan Rachel Wood als Christina, Thandie Newton als Maeve Millay, Tessa Thompson als Charlotte Hale, Aaron Paul als Caleb Nichols, Ed Harris als Man in Black.
Gastdarsteller: Angela Sarafyan als Clementine Pennyfeather, Ariana DeBose als Maya, Jack Coleman als Senator Ken Whitney, Saffron Burrows als Anastasia Whitney, José Zúñiga als Vice President / Chuck, Josh Randall als James Navarro, Liza Weil als Deborah, Lili Simmons als Sophia, Manny Montana als Carver, Michael Malarkey als Emmett, Aaron Stanford als Peter Myers, Ted Monte als Arthur Reeves, Gabriel Bonilla als Gerald, Justin Zachary als Bartender, Natalia Lazarus als Rosa u.a.


Kurzinhalt: Maeve und Caleb sind auf der Suche nach William. Als sie einen befreundeten Senator besuchen, stellt sich heraus, dass er und seine Frau durch Wirte ersetzt wurden. Diese wurden zudem upgegradet, weshalb es Maeve nur mit viel Mühe gelingt, sie zu kontrollieren. Die beiden verfolgen daraufhin eine Spur von Brotkrumen bis zu einem Opernhaus, wo sie sich schließlich in einem Zug wiederfinden, der sie zu einem neuen Westworld-Themenpark bringt, der in Kürze eröffnet werden soll. Indes trifft sich William weiterhin mit hochrangigen Personen aus der amerikanischen Regierung, um sie durch gefügige Wirte zu ersetzen. Dabei stellt sich heraus, dass auch William selbst nur ein Wirt ist, der im Dienst von Charlotte Hale steht – die wiederum den "Geist" von Dolores in sich trägt. Dolores wiederum findet sich nach wie vor als Christina in einer futuristischen Welt wieder. Der Selbstmord jenes Mannes, der sie für sein eigenes Unglück verantwortlich hielt, hat sie schwer erschüttert. Sie nimmt sich deshalb einen Tag frei, um mehr über Peter Myers in Erfahrung zu bringen…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) HBO Sieh an: Will ist nicht der Drahtzieher im Hintergrund, für den ich (und Maeve & Caleb) ihn gehalten habe (etwas, dass mir vielleicht von vornherein bewusst gewesen wäre, wenn die dritte Staffel nicht schon so lang her wäre; falls es – wie ich hoffe – noch eine fünfte und abschließende gibt, werde ich mir wohl die komplette Serie davor nochmal anschauen). Stattdessen ist der William, den wir hier und in der vorangegangenen Episode gesehen haben, selbst nur ein Wirt; etwas, dass "Eine neue Welt" mit den drei Hole-in-Ones in Folge sehr schön vermittelt. Er selbst ist jedoch nur auf Geheiß von Charlotte Hale aktiv – und die wiederum trägt ja das Bewusstsein einer Version von Dolores in sich. Was für mich nun die Frage aufwirft, warum diese Dolores die Serverfarm der anderen Dolores aufgekauft hat – in der, so glaube ich nach wie vor, das Programm abläuft, in dem sich Christina wiederfindet. Der echte William ist jedoch auch noch am Leben; im Gegensatz zu den anderen Menschen, die sie durch Wirte ersetzt (näher am ursprünglichen TV-Ableger "Beyond Westworld" zum Originalfilm war die HBO-Serie übrigens noch nie) hat sie ihn am Leben gelassen. Das genaue Ziel ihrer Aktivitäten ist dabei zumindest mir vorerst noch unklar; man darf aber davon ausgehen, dass es für die Menschheit nichts Gutes verheißt.

Indes ahnen Maeve und Caleb noch nicht, dass sie mit Williams Spur vielmehr nur jene ihres Handlangers verfolgen. Über den zuvor ausgetauschten Senator und seiner Frau gelangen sie dann schließlich in ein Opernhaus, welches sich als Transferstation erweist, welche die Besucher zur Beta-Version eines neuen Westworld-Parks führt. Damit kehrt die Serie – auch wenn der neue Park in den 20ern (oder 30ern?) angesiedelt ist, zu ihren Ursprüngen zurück. Dieser gesamte Handlungsstrang war jedenfalls sehr spannend; es gelang hier ausgezeichnet, ein Gefühl der gespannten Erwartungshaltung aufzubauen. Zumindest ich hatte ständig den Eindruck, die beiden könnten jeden Moment auffliegen. Oder gehört ihre Anwesenheit im Park vielleicht einfach zu Charlottes Plan? Zudem gab es – zum Beispiel mit der Zwischenstation, wo man sich die Kleidung, die Waffen usw. aussucht – ein paar nette Callbacks zur ersten Staffel. Ganz so spannend und faszinierend wie die Westernstadt finde ich das Setting zwar nicht; wohl auch, weil mich persönlich mit dieser Ära, im Gegensatz zum Western (der mich – filmisch – seit meiner Kindheit begleitet), nicht wirklich was verbindet. Dennoch bin ich schon gespannt, wo dieser Handlungsstrang letztendlich hinführen wird. Bleibt noch alles rund um Christina. Ich habe den Eindruck, dass diese sich in ihrer eigenen Version des Labyrinths aus der ersten Staffel befindet – was jedoch die Fragen aufwirft, was sie in dessen Mitte finden wird, und wichtiger noch, wer im Hintergrund die Strippen zieht. Hat sie selbst diese Welt für sich geschaffen? Oder ist es die andere Version von sich selbst, die nun in Charlottes Wirtskörper haust? Oder gibt es noch eine andere Kraft, von der wir bislang nichts wissen? Jedenfalls finde ich auch diesen Handlungsstrang sehr gelungen, da man zumindest mir Christinas zunehmenden Eindruck, dass irgendetwas an ihrer Welt nicht richtig ist, sehr gut vermittelt.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Nach dem Setup in der ersten Folge der Staffel beginnt sich die Handlung nun auf sehr nette Art und Weise langsam aber sicher aufzubauen. Die Episode hielt dabei die eine oder andere gelungene Offenbarung parat – wenn diese teilweise auch darauf zurückzuführen war, dass ich das eine oder andere aus der dritten Staffel schon wieder vergessen hatte. In jedem Fall hatten es mir alle drei Handlungsstränge – Maeve und Calebs Spurenverfolgung von William, die sie schließlich in den neuen Park führt; Charlottes Machenschaften; Christinas Nachforschungen rund um den Selbstmord von Peter – durchaus angetan, auch wenn das aktuelle Setting des Delos-Parks für mich nicht ganz den gleichen Reiz der ursprünglichen Westernwelt verströmt, und die Serie aktuell eher von meinem Interesse im Hinblick auf die offenen Fragen als von echter Spannung lebt.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 HBO)







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