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The Black Phone Drucken E-Mail
Der neueste Streich von Scott Derrickson Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 23 Oktober 2022
 
Halloween-SPECiAL

 
The Black Phone
Originaltitel: The Black Phone
Produktionsland/jahr: USA 2022
Bewertung:
Studio/Verleih: Blumhouse Productions/Universal Pictures
Regie: Scott Derrickson
Produzenten: U.a. Jason Blum, Scott Derrickson & C. Robert Cargill
Drehbuch: Scott Derrickson & C. Robert Cargill, nach der Kurzgeschichte von Joe Hill
Filmmusik: Mark Korven
Kamera: Brett Jutkiewicz
Schnitt: Frédéric Thoraval
Genre: Horror/Thriller
Kinostart Deutschland: 23. Juni 2022
Kinostart USA: 24. Juni 2022
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Mason Thames, Madeleine McGraw, Ethan Hawke, Jeremy Davies, E. Roger Mitchell, Troy Rudeseal, James Ransone, Miguel Cazarez Mora, Rebecca Clarke, J. Gaven Wilde, Spencer Fitzgerald u.a.


Kurzinhalt: North Denver im Jahr 1978: Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Finney und Gwen bei ihrem Vater auf. Dieser ist mit der Aufgabe, sie allein zu erziehen, und genug Geld zu verdienen, um über die Runden zu kommen, teilweise überfordert – was sich nicht nur darin ausdrückt, wie er seine Sorgen immer wieder in Alkohol ertränkt, sondern auch in gewalttätigen Ausbrüchen. Insofern wachsen die beiden alles andere als wohlbehütet und/oder sorgenfrei auf. Erschwerend kommen für den relativ schmächtigen und schwächlichen Finney dann auch noch Bullies an der Schule hinzu. Und dann ist da noch der sogenannte Greifer, der in der Gegend sein Unwesen treibt, und sich schon mehrere Kinder geschnappt hat, die daraufhin nie wieder gesehen wurden. Eines Tages geht ihm dann schließlich auch Finney ins Netz, der sich in einem schalldicht isolierten Kellerabteil wiederfindet. Dann jedoch erhält er von unerwarteter Seite Hilfe: Das im Keller hängende schwarze Telefon – dessen Leitung ins leere geht – beginnt zu läuten. Am anderen Ende meldet sich eines der vorherigen Opfer…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Mit "The Black Phone" kehrt Scott Derrickson nach seinem Ausflug in die Marvel-Blockbusterwelt ("Doctor Strange") wieder zu seinen Horrorwurzeln zurück. Zusammen mit seinem üblichen Ko-Autor C. Robert Cargill adaptiert er hier eine Kurzgeschichte von Stephen Kings Sohn Joe Hill. Neben der interessanten zeitlichen Einordnung – statt in der Gegenwart siedelt er seinen jüngsten Film in den späten 70ern an – sticht dabei vor allem der spannende Zugang bei den Horrorelementen hervor. Wo diese sonst normalerweise ja eigentlich der Grund für den Schrecken sind, spielen sie hier eine gänzlich andere Rolle. Denn: Grundsätzlich wäre "The Black Phone" ein ziemlich geradliniger Thriller über einen Serien-Kindermörder – wenn da eben nicht das titelspendende Telefon im Keller des Täters wäre, über dass die früheren Opfer des "Greifers" mit Finney in Verbindung treten. Die Idee ist grundsätzlich zweifellos cool – wäre aber vielleicht mit einem Kurzfilm (so wie der Film ja auch auf eine Kurzgeschichte zurückgeht) besser gedient gewesen.

Was nicht heißen soll, dass "The Black Phone" schlecht wäre. Ich selbst kann es zwar weder zeitlich noch örtlich beurteilen (als 1980 in Wien Geborener), grundsätzlich schien er mir aber das Setting in einer Kleinstadt in Denver des Jahres 1978 sehr gut einzufangen. Mir gefielen auch die anfänglich noch dominierenden "Coming of Age"-Elemente. Sowohl seine Probleme an der Schule als auch mit seinem gewalttätigen Vater sorgen dafür, dass man rasch eine Bindung zu Finney aufbaut – was wichtig ist, damit man nachdem er geschnappt wurde mit ihm mitfiebern. Mehr noch als er machte jedoch seine kleine Schwester Gwen bei mir Eindruck. Im Gegensatz zum bis zuletzt etwas blass bleibenden Mason Thames erweist sich Madeleine McGraw nämlich als junges Talent, dass es im Auge zu behalten gilt. Diese – und die von ihr gespielte Figur – war dementsprechend auch das Highlight des Films für mich, weshalb ich mir gewünscht hätte, dass sich der zweite Teil stärker auf ihre Bemühungen konzentrieren, ihren Bruder zu finden (und das sage ich, als Atheist, trotz der religiösen Töne die der Film dort dann anschlägt). Wenn ich schon dabei bin: Ich hatte zugegebenermaßen – trotz der außergewöhnlichen Umstände, in denen sich Finney wiederfindet – ein bisschen mein Problem mit der x-ten Story, wo der "schwächliche" Junge lernen muss, hart zu werden und Gewalt anzuwenden (wobei man diesen Aspekt zumindest insofern abschwächt, als sich Finney mindestens genauso sehr seiner Intelligenz bedient, und seinem Entführer eine Falle stellt). Und zugegebenermaßen ist der Film abseits der Idee rund um die Kontaktaufnahme über das titelspendende schwarze Telefon inhaltlich jetzt nicht wirklich etwas Besonderes. Dafür ist er von Derrickson gewohnt atmosphärisch inszeniert, bietet einige spannende Momente, und hat mit Ethan Hawke einen echt bedrohlichen Bösewicht im Gepäck – coole Maske inklusive. Damit bietet er insgesamt definitiv solide Genrekost.

Fazit: Szenenbild. "The Black Phone" mag etwas länger sein, als es unbedingt notwendig gewesen wäre (sprich, das Aufblähen von einer Kurzgeschichte in einen abendfüllenden Spielfilm ist dann doch nicht 100%ig gelungen), die ganz große Spannung nur recht sporadisch bieten, und auch ein bisschen darunter leiden, dass Finneys coole Schwester ihm – nicht zuletzt dank einer ungemein charismatischen Darstellung von Madeleine McGraw – rasch die Show stiehlt, und man sich letztendlich eher mehr von ihr gewünscht hätte. All dies ändert aber nichts daran, dass Genre-Kenner Scott Derrickson hier solide Thrillerkost mit spannend-originellem übernatürlichen Einschlag präsentiert. Das Setting lässt ihn dabei ebenso hervorstechen, wie Ethan Hawkes beunruhigend-bedrohliche Präsenz in der Rolle des Bösewichts. Zudem ist "The Black Phone" gut und atmosphärisch inszeniert, und bietet den einen oder anderen packenden Moment. Vor allem aber gefiel mir einfach die zentrale Grundidee – dass die früheren Opfer des Greifers mit Finney in Kontakt treten, um zu verhindern, dass er das gleiche Schicksal erleidet wie sie. Ob es eben dafür unbedingt 103 Minuten gebraucht hätte, darüber kann man allerdings zugegebenermaßen geteilter Ansicht sein.

Wertung: 6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Universal Pictures)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2022





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