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Rogue - Im falschen Revier Drucken E-Mail
Krokodil-Horror aus (und in) Australien Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 22 Oktober 2022
 
Halloween-SPECiAL

 
Rogue
Originaltitel: Rogue
Produktionsland/jahr: Australien 2007
Bewertung:
Studio/Verleih: Emu Creek Pictures/Roadshow Entertainment/Kinowelt
Regie: Greg McLean
Produzenten: U.a. Rogue, David Lightfoot & Greg McLean
Drehbuch: Greg McLean
Filmmusik: François Tétaz
Kamera: Will Gibson
Schnitt: Jason Ballantine
Genre: Horror
Heimkino-Premiere Deutschland: 09. September 2008
Kinostart Australien: 08. November 2007
Laufzeit: 99 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: DVD
Mit: Michael Vartan, Radha Mitchell, Sam Worthington, Caroline Brazier, Stephen Curry, Celia Ireland, John Jarratt, Heather Mitchell, Geoff Morrell, Damien Richardson, Robert Taylor, Mia Wasikowska, Barry otto u.a.


Kurzinhalt: Pete McKell schreibt für ein amerikanisches Reisemagazin. In dessen Auftrag tourt er durch Australien, wo es ihn schließlich zu einem Jungle Cruise verschlägt, der von Kate Ryan geleitet wird. Am Ende der Tour sieht man ein Notsignal, und obwohl das Boot mit Touristen voll beladen ist, ist es ihre Pflicht, diesem nachzugehen. Man findet ein havariertes Boot vor; fast sieht es so aus, als wäre dieses von etwas angegriffen worden. Man ist nur kurz vor Ort, als plötzlich auch ihr eigenes Boot attackiert wird. Kate und die Passagiere retten sich auf die nächstgelegene Insel. Diese wird ihnen jedoch insofern nicht lange Zuflucht bieten, als die anstehende Flut sie größtenteils versenken wird. Wie sich herausstellt, lauert im Wasser rund um die Insel ein riesiges Krokodil, welches die Touristen als seine nächste Beute ausgewählt hat. Mit Hilfe von Pete sowie ihrem Exfreund Neil versucht Kate ihre Passagiere – aber natürlich auch sich selbst – in Sicherheit zu bringen…

Review: Szenenbild. Mit "Rogue" schickte sich Regisseur und Drehbuchautor Greg McLean zum zweiten Mal – nach seinem Spielfilmdebüt "Wolf Creek" – an, dem geneigten Zuschauer die Gefahren, die in Australien lungern, näherzubringen. Auf den dortigen verrückten Serienkiller, der Jagd auf Touristen machte, wendet er sich hier nun der Tierwelt zu, und das in Form eines riesigen Mörderkrokodils, dass Appetit auf Menschenfleisch entwickelt hat. Unterstützung erhält er dabei von einer durchaus prominenten Besetzung, angeführt von Radha Mitchell, die nach ihren Auftritten in "Pitch Black" und "Silent Hill" damals im Genrebereich bereits ein wohlbekannter Name war. Demgegenüber sollte Sam Worthington seinen Durchbruch – mit dem Blockbuster-Doppelschlag "Terminator: Salvation" und "Avatar – Aufbruch nach Pandora" – erst zwei Jahre später gelingen. Aber auch eine junge Mia Wasikowska bekommt man hier zu Gesicht. In den Credits erstgenannt ist jedoch Michael Vartan, der damals wie heute in erster Linie aus "Alias" bekannt ist, jedoch in weiterer Folge nie zum ganz großen Star avancieren sollte. Überraschend finde ich das insofern nicht, als ich ihn hier leider ähnlich blass und unauffällig fand wie schon bei "Alias", und er sich damit leider als das schwache Glied einer ansonsten höchst gefälligen Besetzung erweist.

"Rogue – Im falschen Revier" beginnt recht gemächlich. In der ersten knappen halben Stunde nimmt sich Greg McLean nicht nur die Zeit, um die Figuren zumindest oberflächlich vorzustellen, der Film wirkt zudem an dieser Stelle fast wie ein Werbefilm des australischen Tourismusbüros – bis er dann zunehmend ins genaue Gegenteil umschlägt. Wobei er bei den ersten Angriffen des Krokodils dem "Der weiße Hai"-Ansatz "weniger ist mehr" folgt, und uns immer nur kurze, flüchtige Blicke gewährt. Erst am Ende sehen wir das Krokodil in seiner vollen (CGI-)Pracht. Dieses ist zwar grundsätzlich gut getrickst – gerade auch im Hinblick auf die damalige Zeit, und dass es sich hier ja doch eher um eine Indie-Produktion handelt – wobei es zweifellos auch hilft, dass wir das Krokodil nie bei Tageslicht, sondern immer nur im Dunkeln sehen. Trotzdem haben solche CGI-Effekte für mich halt nie den gleichen Charme, wie die guten alten mechatronischen (Gummi-)Puppen von einst. Enttäuschung ist die letztendliche Offenbarung des Monsterkrokodils aber sicherlich keine. Sehr wohl aber leider das Finale. Also, nicht gänzlich, aber doch zumindest teilweise. Das beginnt schon damit, dass Radha Mitchell hier dann auf die klischeehaft-abgedroschene Rolle des Fräuleins in Nöten reduziert wird, dass sich vom großen starken Mann Michael Vartan (?) retten lassen muss. Über die im Vergleich zu früheren Einlagen recht verhaltene Spannung. Bis hin dazu, dass sich der Film natürlich nicht damit begnügt, dass den beiden die Flucht aus der Höhle gelingt, sondern es auf einen klassischen Showdown Mensch gegen Tier hinausläuft. Immerhin, bis zu diesem Punkt bietet "Rogue" einen netten Spannungsaufbau, und einige durchaus mitreißende Szene – wie z.B. das mit dem über den Fluss gespannten Seil. Für mehr als solide Handwerkskunst reicht es letztendlich aber nicht.

Fazit: Szenenbild. Nachdem er in "Wolf Creek" einen Serienmörder auf Touristen in Australien los ließ, wendete sich Greg McLean mit "Rogue" den auf dem Kontinent lauernden tierischen Schrecken zu. Unterstützt von einer Besetzung, die mit einigen bekannten Gesichtern aufwartet, sowie soliden CGI-Tricks (die zudem davon profitieren, dass er das Krokodil nur a) sporadisch und b) im Dunkeln zeigt), punktet "Rogue – Im falschen Revier" dabei in erster Linie mit dem gemächlichen, letztendlich aber sehr effektiven Spannungsaufbau. Allerdings erreicht der Film meines Erachtens mit den auf der Insel gestrandeten Passagieren relativ früh ihren Höhepunkt. Das Finale konnte daran in meinen Augen nicht mehr ganz anknüpfen, und litt zudem unter Kates passiver Rolle, sowie dem klischeehaften Showdown; weil natürlich reicht es nicht, dass die beiden einfach nur entkommen, sondern muss das Monster besiegt werden. Und Michael Vartan fand ich in der Heldenrolle leider auch etwas unglücklich gewählt. Insgesamt bietet "Rogue" aber soliden Tierhorror, der vor allem im Mittelteil zu überzeugen versteht.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2008 Kinowelt)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2022





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