Originaltitel: Concordia Episodennummer: 2x05 Bewertung: Erstausstrahlung US: 08. Februar 2011 Erstausstrahlung D: 24. Oktober 2011 Drehbuch: David Rambo Regie: Jesse Warn Besetzung:
Elizabeth Mitchell als Erica Evans,
Morris Chestnut als Ryan Nichols,
Joel Gretsch als Father Jack Landry,
Logan Huffman als Tyler Evans,
Laura Vandervoort als Lisa,
Charles Mesure als Kyle Hobbes,
Morena Baccarin als Anna,
Scott Wolf als Chad Decker,
Christopher Shyer als Marcus,
Nicholas Lea als Joe Evans,
Roark Critchlow als A.D. Paul Kendrick,
Scott Hylands als Father Travis,
Martin Cummins als Thomas,
Ona Grauer als Kerry Eltoff,
Jay Karnes als Chris Bolling,
Oded Fehr als Eli Cohn,
Peter Bryant als Neil Stern,
Trinity Jarman als Ryan's Daughter u.a.
Kurzinhalt:
Ryan möchte Anna loswerden. Die anstehende Präsentation zum neuen Stadtprojekt Concordia, wo Besucher und Menschen in Frieden zusammenleben sollen, wäre dafür die perfekte Gelegenheit. Zuerst sichert er sich die Unterstützung von Eli zu. Dann bezieht man jedoch doch die größere Gruppe mit ein. Zuerst lehnt Erica den Vorschlag ab – nicht zuletzt, als Ryan und Eli eigentlich auf eine Bombe setzen wollten, bei der jedoch Kollateralschäden nicht ausgeschlossen werden können. Als Anna ihren Sohn Tyler zu seinem achtzehnten Geburtstag damit lockt, ihn zum Shuttlepiloten auszubilden, ist sie zwar grundsätzlich an Bord, jedoch nur, wenn Hobbs als Scharfschütze agiert. Da Erica als Leiterin der Abteilung des FBI für Besucherangelegenheiten die Sicherheitsvorkehrungen für die Gala innehat, ist sie in der idealen Position, um Schlupflöcher einzubauen, und diese dann zusammen mit Hobbs und den anderen auszunutzen. Dann jedoch trickst sie Anna aus, indem sie Tyler auf die Bühne holt…
Review:
Mein Hauptkritikpunkt ist das dämliche Hin- und Her im Hinblick auf Ryan. Damit meine ich weniger, dass er am Ende doch noch umdenkt, weil das war im Hinblick auf das Leiden seiner Tochter absolut verständlich (wenn ich mir auch die Frage stellte, ob denn nicht dann Lisa zur Königin werden würde, und sie seine Tochter entsprechend mit Hilfe des Segens heilen könnte). Es macht nur leider überhaupt keinen Sinn, dass er das zu Beginn überhaupt vorgeschlagen hat. Er wusste ja, dass seine Tochter auf den Segen von Anna angewiesen ist; das war keine neue Erkenntnis. Tatsächlich begründet er es ja gegenüber Eli anfänglich noch so, dass er es tun würde, um seine Tochter aus ihrem Einflussbereich zu befreien. Ich konnte mich hier des Eindrucks nicht erwehren, dass Drehbuchautor David Rambo in – man verzeihe mir den Kalauer – Rambo-Manier die Logik so zurechtgerückt hat, wie er sie gerade brauchte, um dem geplanten Anschlag die notwendige Initialzündung zu geben. Sinn ergibt es aber – zumindest für mich – keinen.
Nicht viel anfangen konnte ich auch mit dem Geschenkwettbewerb zwischen Erica und Anna, im Hinblick auf Tyler und seinen achtzehnten Geburtstag. Zuerst lockt seine Mutter ihn mit der Rückkehr von Joe, einem Motorrad, und dem Plan einer mehrmonatigen Tour quer durch die USA auf eben diesem, ehe er zum College geht. Dann schlägt Anna mit dem Shuttleprogramm zurück. Ich fand das leider eher mühsam und zum Augenrollen. Immerhin, schafft man es über die unlogische Art und Weise hinwegzusehen wie es überhaupt dazu kam (*hust*Ryan*hust*), ist alles rund um den Anschlag dann grundsätzlich ganz nett. Vor allem die Idee, dass Erica gleichzeitig die Sicherheitsvorkehrungen und den Anschlag plant, hatte einen gewissen Charme. Allerdings leidet dieser Plot letztendlich darunter, dass man von vornherein weiß, dass die Aktion keinen Erfolg haben kann. Man vergleiche das mit der zweiten Miniserie des Originals, wo es darum ging, die Echsengestalt der Besucher zu entlarven. Das war spannend, weil man nicht wissen konnte, ob sie es schaffen würden oder nicht. Hier war nur die Frage, warum es ihnen nicht gelingen würde. Und den Grund fand ich dann halt auch sehr naja. Angefangen vom großen Zufall, dass Anna just Tyler auf die Bühne holt, über die Frage, warum Hobbs denn eigentlich überhaupt so lange gewartet hat, bis hin zum Ausgang des Geschehens, wo es dann eben doch "nur" Marcus erwischt – und dieser nach aktuellem Stand noch nicht mal tot ist, und sich durch den Anschlag somit keine nennenswerte Änderung am Status Quo ergibt. Was halt schon die Frage aufwirft, wozu das Ganze dann denn eigentlich gut war.
Fazit:
Die Idee, dass Erica zugleich für die Planung der Sicherheit für Annas Präsentation als auch des Anschlags verantwortlich ist, hatte zweifellos seinen Reiz. Davon abgesehen konnte ich an "Concordia" aber leider nicht viel Positives erkennen. Dass ein Erfolg der Aktion von vornherein ausgeschlossen war, drückte auf die Spannung. Kritisch sehe ich auch, dass die Serie noch nicht einmal bereit ist, sich als Folge des Anschlags zumindest von Marcus zu verabschieden, damit das Ganze nicht völlig umsonst gewesen wäre. Das Hickhack rund um Tyler und wer nun das bessere Geschenk für ihn hat fand ich auch eher nervig. Der größte Kritikpunkt ist aber zweifellos Ryans Sinneswandel – oder, genauer gesagt, dass er die Idee eines Anschlags auf Anna überhaupt von sich aus aufs Tapet gebracht hat, angesichts der Tatsache, dass seine Tochter auf ihren "Segen" angewiesen ist. Das wirkte auf mich leider völlig unlogisch, so als hätte man das einfach gebraucht, um die Attentats-Idee ins Rollen zu bringen, und Ryan zudem dazu zu zwingen, sich gegen den Widerstand zu stellen. Was man in meinen Augen aber auch deutlich weniger erzwungen hätte erreichen können.