Mit: Rachel Melvin, Cortney Palm, Lexi Atkins, Huth Dano, Jake Weary, Peter Gilroy, Rex Linn, Brent Briscoe, PHyllis Katz, Robert R. Shafer, Bill Burr u.a.
Kurzinhalt:
Eigentlich wollten sich die drei College-Freundinnen Mary, Zoe und Jenn ein Mädels-Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus in der Nähe eines Sees gönnen. Dann jedoch wird die traute Dreisamkeit doch von ihren drei Freunden gestört. Vor allem Jenn ist darüber alles andere als glücklich, hat sie Sam doch erst vor ein paar Tagen bei einer Party betrogen. Was sie noch nicht ahnt: Eben diese Person war just Mary. Schon bald haben die Teenager jedoch ganz andere Sorgen, als ihre Beziehungsprobleme: Denn ein Lastwagen hat einen Kanister Giftmüll verloren, der in den See gefallen ist, und durch den sich die Biber in gefräßige Zombies verwandelt haben. Eben diese nicht tot zu kriegenden Zombie-Biber – oder eben Zombiber – machen nun Jagd auf sie…
Review:
"Zombiber" steht auf der IMDB bei einer Userwertung von 4,8. Und ich mein, ja, schon klar, "Citizen Kane" ist das nicht gerade, aber jetzt mal ehrlich: Was bitte schön erwartet man sich von einem Film, der "Zombiber" heißt?! Ich finde, dass Jordan Rubin und seine Crew hier ziemlich genau das abgeliefert haben, was der Titel verspricht: Ein ulkiges und so kurz- wie -weiliges Monster-B-Movie, dass durch ein konstantes Augenzwinkern deutlich macht, in keinster Weise ernst gemeint oder gar den Zuschauer tatsächlich er-(oder gar ver-)schrecken zu wollen. Als großes Plus erweist sich dabei, dass man bei der Umsetzung der Biber nicht etwa, wie damals für dieses Segment eigentlich schon üblich, auf (billige) CGI setzte, sondern sie als mechatronische Puppen umsetzte – was zumindest für mich halt einfach ungleich mehr Charme besitzt. Die vergleichsweise steifen Bewegungen nehme ich dafür nun wirklich gern in Kauf. Aber auch die Idee an sich hat zweifellos ihren Reiz, immerhin sind Horrorfilme über Biber ja jetzt nicht unbedingt alltäglich. Und dass mir die drei Mädels durchaus sympathisch waren, hilft auch.
Demgegenüber waren die Jungs hier ziemliche Arschlöcher – und überwiegend noch nicht einmal so gutaussehend – weshalb man sich unweigerlich fragt, was die drei an ihnen denn eigentlich finden. Generell hätte ich Sam, Tommy und Buck jetzt nicht unbedingt gebraucht. Aus der netten Szene, wo sie auf einem Floß feststecken, hätte man ebenfalls mehr machen können. Und auch wenn es angesichts des Titels und der Thematik nur logisch und folgerichtig ist, dass man sich, wenn man von den Zombibern gebissen wird, selbst in solche verwandelt, hat der Film für mich in den ersten zwei Dritteln, wo man sich auf die Bedrohung durch die Biber selbst konzentrierte, doch noch etwas besser funktioniert (dies teilt er sich übrigens mit dem ähnlich gelagerten "Black Sheep"). Und doch hat mich "Zombiber" gut unterhalten. Dies liegt nicht zuletzt am netten und größtenteils auch zündenden Humor (als nur ein Beispiel sei die Szene erwähnt, wo Mary einwendet, dass es vielleicht nicht die beste Taktik ist, die Fenster des Hauses mit Holzbrettern versperrt – da man es nun mal eben mit Biber zu tun hat), wobei einzelne Dialoge definitiv unter die Kategorie "so schlecht, dass sie schon wieder gut sind" fallen (wie z.B. Sams Warnung, dass man nicht einfach aufeinander losgehen sollte – weil das doch genau das ist, was die Biber wollen). Es hilft auch, dass der Film einzelne nette Gore- und/oder Maskeneffekte (und zumindest ein bisschen nackte Tatsachen; auch dagegen ist bei einem solchen B-Movie nichts einzuwenden) bietet. Positiv auch, dass am Ende nicht die Person überlebt, mit der ich eigentlich gerechnet hätte (wobei… aber ich will ja nicht spoilern). Und der wirklich köstliche Credits-Song, der die Handlung des Films nochmal zusammenfasst und den geneigten Zuschauer in heiterer Stimmung entlässt, wertete ihn ebenfalls auf. Zwar bin ich nicht böse, dass sie am Ende (möglicherweise ja eh nur als Gag) angeteaserte "Zombee"-Fortsetzung nicht umgesetzt wurde. Als Fan trashiger B-Movies wird man mit "Zombiber" aber durchaus gut unterhalten.
Fazit:
"Zombiber" mag kein Highlight sein, hielt für mich letztendlich aber durchaus, was der Titel verspricht. Lob gebührt den Machern dabei vor allem dafür, bei den Bibern nicht etwa – wie damals üblich – auf CGI, sondern gute alte mechatronische Puppen zu setzen. Zudem macht der Film mit seinem augenzwinkernden Ton deutlich, dass er in keinster Weise ernst genommen werden will, und bietet sowohl ein paar gelungene Gags als auch herrlich (und vermeintlich bewusst) trashige Dialoge. Die Figuren sind hingegen nur teilweise sympathisch, wobei die Grenze für mich ziemlich stark zwischen den Geschlechtern verlief – insofern habe ich in weiterer Folge mit den Mädels deutlich mehr mitgefiebert als mit den Jungs. Echte Spannung kam generell nie wirklich auf; da ist anderen Filmen die Mischung aus Humor und Horror auch schon besser gelungen. Und abseits der durchaus netten und gefälligen Grundidee erfindet "Zombiber" das Rad der trashigen B-Movies jetzt definitiv nicht neu. Und doch denke ich: Wer angesichts des Titels das Gefühl hat, dass ihm dieser Film gefallen könnte, sollte von ihm auch nicht enttäuscht werden.
