She-Hulk: Die Anwältin - 1x09: Wessen Serie ist das nochmal?
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Originaltitel: Whose Show Is This? Episodennummer: 1x09 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 13. Oktober 2022 Drehbuch: Jessica Gao Regie: Kat Coiro Besetzung:
Tatiana Maslany als Jennifer Walters / She-Hulk,
Mark Ruffalo als Bruce Banner / Hulk,
Tim Roth als Emil Blonsky / Abomination,
Ginger Gonzaga als Nikki Ramos,
Jameela Jamil als Titania,
Renée Elise Goldsberry als Mallory Book,
Charlie Cox als Matt Murdock / Daredevil,
Tess Malis Kincaid als Elaine Walters,
Mark Linn-Baker als Morris Walters,
Josh Segarra als Augustus 'Pug' Pugliese,
Jon Bass als Todd Phelps / HulkKing,
Benedict Wong als Wong,
Nick Gomez als Wrecker,
Candice Rose als Aunt Melanie,
Michael H. Cole als Uncle Tucker,
Nicholas Cirillo als Cousin Ched,
Drew Matthews als Dennis Bukowski u.a.
Kurzinhalt:
Nach ihrem Wutanfall bei der Gala wurde Jennifer Walters gefangengenommen. Sie findet sich nun in der gleichen Zelle wieder, in der zuvor Emil Blonsky saß. Die Staatsanwaltschaft schlägt ihr einen Deal vor: Man setzt sie auf freiem Fuß, wenn sie sich verpflichtet, so wie Emil eine Fußfessel zu tragen, die überprüft, dass sie sich nicht wieder in She-Hulk verwandelt. Verstößt sie gegen die Auflage, muss sie wieder ins Gefängnis zurück. Widerwillig stimmt Jen zu – auch wenn dies bedeutet, dass sie ihren Job aufgeben muss, hat sie ihr Boss doch als She-Hulk, und nicht als Jennifer Walters, angestellt. Sie zieht daraufhin vorerst wieder ins Haus ihrer Eltern, und versucht zusammen mit ihrer Freundin Nikki, die Hintermänner der Intelligencia-Webseite aufzudecken. Letztendlich, beschließt sie, Emils Einladung anzunehmen, und seinem Retreat einen weiteren Besuch abzustatten. Als sie dort dann völlig unerwartet in ein Treffen der Ingelligencia-Gruppe trifft, vor der Emil Blonsky einen Vortrag hielt, Pug sich als Chef der Bande herausstellt, der zudem Jens Blut entnehmen ließ, sich dieses nun injiziert und sich selbst in einen Hulk verwandelt, und daraufhin dann auch noch Titania und ihr Bruce Banner die Party sprengen, platzt Jennifer schließlich der Kragen…
Review:
Der Auftakt von "Wessen Serie ist das nochmal?" war absolut grandios, und für mich definitiv das Highlight der Staffel: Das Intro der alten "Hulk"-TV-Serie mit Bill Bixby und Lou Ferrigno in den Hauptrollen, nachgestellt mit Jennifer Walters und ihrem Alter Ego She-Hulk. G. R. A. N. D. I. O. S. Ich bin mit der alten Serie ja aufgewachsen, und habe tatsächlich erst vor einigen Wochen damit begonnen, mir die Serie nach all der Zeit nochmal anzuschauen. Zwar bin ich noch nicht allzu weit (am Beginn der zweiten Staffel) – meine Zeit ist nun mal sehr begrenzt, insbesondere, wenn es um Retro-Sachen geht – aber was ich bislang gesehen habe, konnte mir wieder sehr gut gefallen. Und der Pilotfilm ist für mich ohnehin nach wie vor der beste "Hulk"-Film, den es bislang gegeben hat. Insofern kann man mich definitiv zu den Fans der Serie zählen, weshalb mir diese Hommage halt echt viel Freude bereitet hat. Danach holt uns "She-Hulk" allerdings insofern wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurück, als die nachfolgenden 10-15 Minuten halt leider wieder zeigen, dass die Serie im "Normalbetrieb" jenem Klassiker, dem man eingangs Tribut zollt, deutlich unterlegen ist.
Hier plätschert "Wessen Serie ist das nochmal?" dann nämlich leider sehr unaufgeregt vor sich hin, und auch wenn man ob des nachfolgenden Clous dahinter Absicht vermuten würden, spricht die Tatsache, dass der Mittelteil letztendlich nur das übliche Niveau der TV-Serie widerspiegelt, dagegen. Jedenfalls fand ich alles rund um Jens Rauswurf, ihre Rückkehr ins Elternhaus, insbesondere aber das Mysterium rund um die Hintermänner der Intelligencia-Website, alles andere als interessant. Keinen Vorwurf will ich "Wessen Serie ist das nochmal?" hingegen im Hinblick aufs Chaos am Ende machen, und wie sich hier alle möglichen zuvor etablierten Figuren auf einmal in der Scheune von Emil Blonskys Ressort einfinden – weil dieser Wahnsinn hatte dann eben wiederum definitiv Methode, und führte zu jener coolen Szene, wo wir uns scheinbar auf einmal wieder auf der App von Disney+ befinden, und She-Hulk von ihrer eigenen Serie in die "Realität" rüberwechselt und über das Studiogelände der Disney Studios , um dem Writer's Room im Hinblick auf das Niveau dieses Staffelfinale mal ordentlich die Meinung zu geigen. Das war witzig, und im Gegensatz zum Durchbrechen der vierten Wand im Verlauf der Serie, hat dieser Meta-Zugang für mich auch wunderbar funktioniert. Ihr Ausflug in die "Wirklichkeit" kulminiert dann schließlich mit einem Treffen mit Kevin – jedoch nicht etwa Kevin Feige (auch wenn dieser hier natürlich Pate stand), sondern einer künstlichen Roboterintelligenz K.E.V.I.N., welche die Geschicke Marvels mit Hilfe eines Unterhaltungs-Algorithmus steuert. Angefangen bei der köstlichen Idee dahinter, über die herrliche Selbstironie, die man seitens Marvel hier offenbart, die Anspielung auf die Meinungen im Internet, bis hin zu Jens wunderbaren Schlussplädoyer, war das wirklich grandios. Das daraus resultierende Finale glänzte hingegen leider nur mit dem neuerlichen Auftritt von Matt Murdock (der hier Bruce Banner aber sowas von die Show stiehlt), und geht letztendlich ziemlich ins Leere. Was bleibt, ist der Eindruck, dass die besagte Meta-Szene zwar schon sehr cool war, aber wenn es Kat Cairo in erster Linie darum ging, eben diesen Endpunkt zu erreichen, hätte sie den Weg dorthin deutlich kürzer gestalten können, ja sollen.
Fazit:
Die Hommage an die klassische Serie in Form des She-Hulk-Intros fand ich einfach nur wunderbar. Danach war erstmal wieder ziemlich Standardkost angesagt, ehe "She-Hulk" dann endgültig "full meta" ging, und die Figur aus ihrer eigenen Serie in die "Wirklichkeit" wechselte, um mit dem für die Handlung der Serie verantwortlichen Kevin ein ernstes Wörtchen zu reden. Das war ein netter, origineller Einfall, der zugegebenermaßen ohne die mich bis dahin doch eher irritierenden Brüche der vierten Wand nicht möglich gewesen wäre. Wenn die Serie aber letztendlich nur auf diese Konfrontation hinauslaufen sollte, hätte man sie vielleicht doch auf "nur" sechs Folgen kürzen sollen. Denn so nett diese Szene auch war, der Weg dorthin war teilweise doch ziemlich mühsam; und auch der Epilog nach diesem Moment war dann ein wenig begeisternder Ausklang. Letztendlich fällt es mir nicht nur schwer, zu beurteilen, ob die Serie wohl zurückkehren wird, sondern vor allem auch, ob ich mir das eigentlich selbst wünsche; was jetzt nicht unbedingt der Punkt ist, an dem man sich am Ende einer Staffel wiederfinden sollte. Wobei dies definitiv mehr mit der Serie an sich, als "Wessen Serie ist das nochmal?" zu tun hat, das ich definitiv zu den besseren Episoden zählen würde.