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Eine Riesentarantel terrorisiert eine Kleinstadt Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 12 Oktober 2022
 
Halloween-SPECiAL

 
Tarantula
Originaltitel: Tarantula
Produktionsland/jahr: USA 1955
Bewertung:
Studio/Verleih: Universal Pictures
Regie: Jack Arnold
Produzenten: William Alland
Drehbuch: Robert M. Fresco & Martin Berkeley
Filmmusik: Henry Mancini & Herman Stein
Kamera: George Robinson
Schnitt: William Morgan
Genre: Horror
Kinostart BRD: 23. März 1956
Kinostart USA: 23. November 1955
Laufzeit: 80 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: John Agar, Mara Corday, Leo G. Carroll, Nestor Paiva, Ross Elliott, Edwin Rand, Raymond Bailey, Hank Patterson, Bert Holland, Steve Darrell u.a.


Kurzinhalt: Professor Gerald Deemer experiment mit Wachstumshormonen, mit denen er den Welthunger bekämpfen will. Allerdings ist sein Serum noch sehr instabil, und führt bei den meisten Tieren nach wenigen Tagen – und entsprechender Vergrößerung – zum Tod. Einzig eine Tarantel zeigt keinerlei Krankheitssymptome – und genau dieses Exemplar ist es dann schließlich auch, das aus dem Labor entkommt. Während Professor Deemer seine Forschungen, und den Vorfall, gegenüber dem neugierigen Arzt Dr. Matt Hastings zu vertuschen versucht, macht es sich die Tarantel in der freien Wildbahn gemütlich – und beginnt schon bald damit, die Bewohner einer nahegelegenen Kleinstadt zu terrorisieren…

Review: Szenenbild. "Tarantula" ist im Fahrwasser von "Formicula" entstanden, und es ist sicher fair zu sagen, dass Jack Arnold von diesem Film direkt inspiriert wurde. Und doch gibt es zwischen beiden Filmen einen wesentlichen Unterschied, nämlich was den Zugang zu den Effekten betrifft: Denn wo man bei "Formicula" auf mechatronische Puppen der Riesenameisen – oder zumindest deren Oberkörper – setzte, machte Arnold Nahaufnahmen von echten Taranteln (bzw. Tieren), und fügte sie in die verschiedenen Landschafts- oder Studioaufnahmen ein, indem er beide Aufnahmen übereinander legte (ein bisschen so, wie wenn man – die älteren Semester werden sich noch daran erinnern – bei einem Overhead-Projektor zwei Folien übereinanderlegt). Das Ergebnis ist zwar zugegebenermaßen nicht immer perfekt; da und dort fügt sich die Riesentarantel nicht 100%ig stimmig ins Bild ein (so berührt sie gelegentlich nicht wirklich den Boden), und ist in den Nahaufnahmen auch recht verschwommen. Für damalige Verhältnisse waren die Effekte aber sehr gut gemacht; und teilweise – wie z.B. bei der ersten Aufnahme im Labor, mit den großen Tieren in den Käfigen – können sie selbst heute noch absolut überzeugen, ja geradezu begeistern.

Leider aber sind die Effekte so ziemlich der einzige Aspekt, der bei "Tarantula" positiv hervorsticht. Davon abgesehen ist der Film nämlich leider nicht wirklich etwas Besonderes, und auch dem direkten Konkurrenten "Formicula" in meinen Augen doch recht deutlich unterlegen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Jack Arnolds Konkurrenzfilm doch etwas zu lange braucht, um so richtig Fahrt aufzunehmen. Ja, es beginnt soweit ganz gut, nicht zuletzt mit der schon angesprochenen, effekttechnisch wirklich hervorstechenden Szene im Labor, die dann schließlich in der Flucht der Tarantel mündet. Dies geschieht jedoch nach nicht einmal einer knappen Viertelstunde – und danach ward die Spinne lange Zeit nicht mehr gesehen. Stattdessen geht es um die Ermittlungen von Dr. Hastings im Todesfall von Professor Deemers Laborassistenten – und das ist halt doch vergleichsweise uninteressant. Immerhin, wenn ich schon dabei bin, sei damit gleich der zweite große Unterschied im Vergleich zu "Formicula" erwähnt: Wo dort die radioaktive Strahlung durch Atombombentests – mit entsprechender kritischer Message – verantwortlich war, ist hier ein typischer verrückter Wissenschaftler in bester "Frankenstein"-Tradition dafür verantwortlich (wobei mit dem Hinweis auf radioaktive Isotope doch zumindest ein flüchtiger atomarer Bezug besteht). So oder so, es dauert dann bis zur Stundenmarke, ehe die Riesentarantel zum ersten Mal in Erscheinung tritt, und der Showdown spielt sich dann überhaupt in gerade mal fünf Minuten ab. Zwar kann dieser grundsätzlich soweit gefallen, zuerst mit der Straßensperre mit dem Dynamit, und dann mit dem Angriff aus der Luft. Aber nachdem man die Zuschauer so lange auf den Auftritt der Riesenspinne warten ließ, hätte man sich doch etwas mehr einfallen lassen können. So war der Spaß nämlich leider allzu schnell wieder vorbei.

Fazit: Szenenbild. Nach einem noch gefälligen Beginn, sowie der ersten Szene im Labor, die tricktechnisch wirklich begeistern kann, schläft "Tarantula" für eine längere Zeit leider ziemlich ein. Die Nachforschungen von Dr. Hastings zu den üblen Machenschaften von Professor Deemer waren leider vergleichsweise langweilig, zudem glänzte die titelspendende Riesenspinne in diesem Teil des Films fast vollständig mit Abwesenheit. Erst in etwa nach der Stundenmarke rückt die Bedrohung durch die Riesentarantel dann (endlich) wieder in den Mittelpunkt. Tricktechnisch mögen die Aufnahmen zwar nicht immer 100%ig gelungen bzw. überzeugend sein; zumal die Tarantel in den Nahaufnahmen etwas verschwommen wirkt. Unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten kann sich "Tarantula" tricktechnisch aber definitiv sehen lassen. Und der Showdown macht dann ebenfalls Laune. Schade nur, dass "Tarantula" dann eigentlich genau an jener Stelle, wo der Film endlich beginnt, so richtig Spaß zu machen, auch schon wieder so gut wie vorbei ist.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1955 Universal Pictures)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2022





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