Originaltitel: Unholy Alliance Episodennummer: 2x04 Bewertung: Erstausstrahlung US: 01. Februar 2011 Erstausstrahlung D: 17. Oktober 2011 Drehbuch: Rockne S. O'Bannon Regie: Dean White Besetzung:
Elizabeth Mitchell als Erica Evans,
Morris Chestnut als Ryan Nichols,
Joel Gretsch als Father Jack Landry,
Logan Huffman als Tyler Evans,
Laura Vandervoort als Lisa,
Charles Mesure als Kyle Hobbes,
Morena Baccarin als Anna,
Scott Wolf als Chad Decker,
Jane Badler als Diana,
Christopher Shyer als Marcus,
Roark Critchlow als A.D. Paul Kendrick,
Jonathan Walker als Father Piers Moreau,
Scott Hylands als Father Travis,
Jay Karnes als Chris Bolling,
Oded Fehr als Eli Cohen,
Fred Keating als Cardinal Janusz Wolichek,
Teach Grant als Steve Gunn,
Trinity Jarman als Ryan's Daughter u.a.
Kurzinhalt:
Erica Evans wird zu einem Tatort gerufen. Der militante Strang der fünften Kolonne hat fünf Menschen, die als Friedensbotschafter der Besucher auftraten, ermordet. Da Tyler ja ebenfalls ein solcher Friedensbotschafter ist, befürchte sie das Schlimmste – doch ihr Sohn ist nicht unter den Opfern. Dennoch ist es ihr nun umso wichtiger, den Anführer des militanten Strangs, Eli Cohn – ein früherer Agent des Mossad – aufzuspüren. Mit Hilfe von Kyle Hobbes hofft sie, sich mit ihm treffen und ihm von seinem aggressiven Kurs abbringen zu können. Währenddessen begleitet Chad Decker Anna auf ihren Besuch im Vatikan. Dort trifft sie sich mit dem Papst, um sich die Unterstützung der römisch-katholischen Kirche zu sichern. Im Detail geht es ihr dabei darum, dass die Kirche eine offizielle Weisung ausgeben soll, dass keine Priester – so wie Father Jack Landry – Predigten halten sollen dürfen, die sich gegen die Besucher aussprechen…
Review:
Beginnen wir mit dem Handlungsstrang in "Rom". Die Anführungszeichen sind dabei auch schon der erste Kritikpunkt. Ich weiß, es hat sich in den letzten 10+ Jahren im TV-Bereich viel getan, man ist heutzutage vergleichsweise verwöhnt. Und natürlich, wegen 2-3 Außenaufnahmen extra nach Italien zu fliegen, wäre wohl kaum ökonomisch. Und generell war man es in den 0er-Jahren fast schon gewohnt, die Texteinblendung einer nicht-amerikanischen Stadt inklusive kurzer Luftaufnahme zu sehen, ehe es dann wieder auf eine beliebige Straße (natürlich in den USA oder Kanada) oder eine Innenaufnahme vom Set geht. Insofern könnte man sich sagen, dass man sich bei "Unheilige Allianz" eh schon mehr Mühe gegeben hat. Es war halt nur leider so dermaßen offensichtlich, dass Scott Wolf, Morena Baccarin & Co. vor einer blauen Leinwand standen, dass ich ihnen für den Versuch leider keine Pluspunkte geben kann; eher im Gegenteil, sah dies doch künstlich und billig aus. Schwerer als die mangelhafte technische Umsetzung wiegt aber ohnehin, dass mich der Plot auch inhaltlich nicht überzeugt hat.
Dies gilt insbesondere für den Ansatz der römisch-katholischen Kirche als völlig homogene Gemeinschaft. Wenn der Papst sagt, die Besucher sind super, und ein Dekret erlässt welches es offiziellen Vertretern der römisch-katholischen Kirche verbietet, gegen sie das Wort zu erheben, wird das natürlich in weiterer Folge dazu führen, dass sämtliche Gläubige auf diesen Kurs einschwenken, und die Besucher auf einmal verehren. Ja, ne, is klar! Nicht wirklich eingeleuchtet hat mir auch alles rund um den Bischof, der sich hier als Schläfer-Agent der Besucher entpuppt. So ziemlich die einzig gelungene Szene dieser Storyline war – wieder mal – der Auftritt von Diana am Ende, die dem ihr treu ergebenen Bischof kurzerhand den Kopf abbeißt, ehe dieser Anna gegenüber bei Verhör und Folter unfreiwillig etwas ausplaudern kann. Davon abgesehen war das aber leider ziemlich schwach. Noch schlimmer fand allerdings wieder mal alles rund um Tyler, den ich nach wie vor überhaupt nicht ausstehen kann (insofern war ich doch ein bisschen enttäuscht, dass er zu Beginn nicht unter den Opfern war). Wie er hier nun Father Landrys Worte zum Anlass nimmt, um "dessen" Kirche zu verwüsten, ist einfach dermaßen dämlich (und das sage ich als jemand, der mit Religion und Kirche nun wahrlich nicht viel am Hut hat); noch schlimmer ist da eigentlich nur, dass der Depp bei der Aktion dann auch noch das Handy verliert. Alter, wie bescheuert kann man sein?! Zum Glück gibt es zumindest einen halbwegs gelungenen Handlungsstrang, nämlich Ericas Suche nach Eli Cohen (gespielt von Oded Fehr, der ab der dritten Staffel bei "Star Trek: Discovery" zu sehen ist). Zwar auch nicht wirklich spannend, hatte ihr Treffen in der Hütte dann doch einen gewissen Charme. Und auch das Ende, wo Ericas neuer Partner ihre Verbindung zu Father Landry entdeckt, schaffte es zumindest, verhaltenes Interesse meinerseits im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Handlung zu wecken.
Fazit:
Das gelungene Treffen zwischen Erica und Eli, sowie der neuerliche Auftritt von Jane Badler als Diana konnten "Unheilige Allianz" gerade noch so retten – waren für sich genommen aber zu wenig, um die Episode für mich sehenswert zu machen. So tat ich mir nicht zuletzt mit der billigen Art und Weise schwer, wie der Rom-Besuch umgesetzt wurde; die Bluescreen-Aufnahmen waren einfach zu keinem Zeitpunkt überzeugend. Aber auch die Idee, so alle Katholiken auf der ganzen Welt auf Annas Seite zu ziehen, war lachhaft. Und lasst mich bitte erst gar nicht mit Tyler und seinem Angriff auf die Kirche – wo er dann noch dazu das Handy verliert – anfangen. Es spricht Bände, dass ich zu Beginn als die drei erhängten Friedensbotschafter gezeigt wurden enttäuscht war, dass er nicht drunter war (auch wenn damit natürlich nicht ernstlich gerechnet habe). Insgesamt war das jedenfalls ein weiterer schwacher Eintrag dieser bislang überwiegend enttäuschenden Neuauflage.