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Outer Limits - 1x02: Valerie Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Valerie 23
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 31. März 1995
Erstausstrahlung D: 12. Juni 1997
Drehbuch: Jonathan Glassner
Regie: Timothy Bond
Besetzung: William Sadler als Frank Hellner, Sofia Shinas als Valerie, Tom Butler als Charlie Rogers, Nancy Allen als Rachel Rose, Paula Shaw als Executive, Bruce Harwood als Technician u.a.

Kurzinhalt: Frank Hellner arbeitet bei der Firma Innobotics, die an menschenähnlichen Robotern arbeiten. Er selbst ist dabei für die synthetische Haut verantwortlich. Nun scheint dem Unternehmen ein Durchbruch gelungen sein: Valerie 23, als Gefährtinnen-Modell ausgelegt, soll von einer echten Frau nicht mehr zu unterscheiden sein. Frank Hellner, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, soll nun quasi als Versuchskaninchen agieren, und den Prototypen für ein paar Tage zu sich nach Hause nehmen, um auszuprobieren, wie gut er funktioniert, und wie sie das Zusammenleben mit Valerie gestaltet. Nach anfänglicher Skepsis willigt er schließlich ein. Allerdings fällt es ihm schwer, statt eines Roboters wirklich eine Frau, ja vielleicht sogar Lebensgefährtin, vor sich zu sehen. Als sich dann schließlich er und seine physikalische Therapeutin Rachel Rose langsam näherkommen, offenbart Valerie 23 dann schließlich allzu menschliche Züge…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Die erste reguläre Folge bietet nun William Sadler als Haupt-Gaststar auf. Bereits damals war er ein bekanntes Gesicht aus Film- und Fernsehen, und wenn überhaupt, hat sich seine Popularität in den Jahren seit Erstausstrahlung der Episode noch erhöht. Er zeigt hier eine gute Leistung – wird in meinen Augen aber recht eindeutig von Sofia Shinas an die Wand gespielt, der wiederum nicht wirklich eine glorreiche Karriere beschieden war. Hier überzeugt sie jedoch mit einer wirklich coolen Performance als Androidin mit zunehmend menschlichen Eigenschaften – und Emotionen (und darf in der unzensierten DVD-Version zudem wie Gott sie schuf bewundert werden). Dabei fängt sie das sogenannte "uncanny valley" perfekt ein, so dass man als Zuschauer Franks Unbehagen sehr gut nachempfinden kann. Am meisten habe ich mich aber über das Wiedersehen mit Nancy Allen gefreut, die in den 80ern und 90ern – insbesondere natürlich als Murphys Partnerin Anne Lewis in der "RoboCop"-Trilogie – ordentlich Genre-Erfahrung gesammelt hat. Schade fand ich allerdings, dass sie hier eher auf eine Nebenrolle reduziert wird; ich finde, sie hätte sich definitiv ihre eigene Episode verdient, wo sie im Mittelpunkt gestanden wäre.

Abseits der Besetzung ist "Valerie" allerdings leider wenig auffällig. Es mag daran liegen, dass man sich dem Thema künstlicher Intelligenz und menschlicher Roboter in den zwischen Erstausstrahlung und dieser Zweitsichtung liegenden Jahren noch sehr oft, und dabei tendenziell nochmal um einiges besser und interessanter, widmen sollte. "A.I. – Künstliche Intelligenz", "The Machine" und "Ex Machina" sind nur drei Vertreter, die mir auf Anhieb einfallen, die der Thematik nochmal um einiges mehr abgewinnen konnte. Im Vergleich zu diesen holt "Valerie" letztendlich zu wenig aus der Prämisse heraus – was nicht zuletzt auch daran liegen dürfte, dass hier doch eher Frank Hellner statt Valerie selbst im Mittelpunkt steht, was ich als vertane Chance ansehe. Etwas seltsam zudem, wie man intelligentes Leben hier definiert – nämlich damit, dass man sich vor dem Tod fürchtet. Hier grenzt man eine eigentlich sehr spannende Diskussion auf einen einzigen Punkt ein. Dieser ist noch dazu nicht unbedingt geschickt umgesetzt, da Valerie zuerst bei der vermeintlichen Abschaltung keine Angst vor dieser erkennen lässt, und erst am Ende dann plötzlich meint "I'm afraid to die". Zumindest in meinem Fall war es dort dann aber schon zu spät, um mich mit ihr noch mitfühlen zu lassen. Der größte Kritikpunkt ist aber einfach, wie vorhersehbar "Valerie" war. Relativ zu Beginn erwähnt die Mitarbeiterin vier Emotionen, und spätestens sobald man "Eifersucht" hört, weiß man einfach schon ganz genau, was passieren will. Und anstatt den Zuschauer zu überraschen, arbeitet "Valerie" dann eben auch genau diese Stationen ab. Immerhin, inszenatorisch konnte mir die Episode gut gefallen, wobei nicht zuletzt die Einstellung, wo Valerie vor der Bar steht und sich die Neonzeichen im Fenster spiegeln, hervorstach. Und auch die (vermeintliche) TNG-Anspielung, als Valerie meint, sie sei "voll funktionsfähig", war nett. Insgesamt fand ich "Valerie" aber doch eher nur durchschnittlich.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Klar, man muss bedenken, dass "Valerie" mittlerweile auch schon wieder über 25 Jahre auf dem Buckel hat, und es in der Zwischenzeit viele Filme gab, die sich dem spannenden Thema von menschlichen Robotern nochmal um einiges interessanter und eindringlicher gewidmet haben (andererseits, "Blade Runner" ging ihm voraus, und an den kommt er auch bei weitem nicht heran). Dies mag meinen Eindruck der Episode stärker nach unten drücken, als sie es sich verdient. Ich fand halt nur leider die Behandlung der eigentlich faszinierenden Thematik hier wenig auffällig. Der größte Kritikpunkt ist dabei sicherlich, wie vorhersehbar der Verlauf der Geschichte ist. Es hilft auch nicht, nicht etwa Valerie, sondern vielmehr Frank im Mittelpunkt steht, und wir seine Skepsis im Hinblick auf sie teilen – was verhindert, dass man als Zuschauer so richtig eine Bindung zu ihr aufbauen, und dementsprechend am Ende mit ihr mitfühlen würde. Positiv machten sich in erster Linie die Besetzung – wobei ich vor allem von der Leistung von Sofia Shinas sehr angetan war – sowie die Inszenierung von Timothy Bond bemerkbar. Trotz dieser Stärken, sowie einzelner gelungener Momente, holte man für meinen Geschmack bei "Valerie" aber zu wenig aus einem grundsätzlich enorm spannenden Grundkonzept heraus.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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