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She-Hulk: Die Anwältin - 1x07: Das Retreat Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: The Retreat
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 29. September 2022
Drehbuch: Zeb Wells
Regie: Anu Valia
Besetzung: Tatiana Maslany als Jennifer Walters / She-Hulk, Tim Roth als Emil Blonsky / Abomination, Trevor Salter als Josh Miller u.a.

Kurzinhalt: Bei Lulus Hochzeit hat Jen den attraktiven und freundlichen Josh kennengelernt. Man trifft sich daraufhin zu ein paar Dates, und landet schließlich gemeinsam im Bett. Auf die Nachricht, die Jennifer ihm am nächsten Morgen schickt, erhält sie dann plötzlich keine Antwort mehr. Während sie versucht, sich damit abzufinden, offensichtlich abserviert worden zu sein, erfährt sie, dass Emil Blonsky gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen hat. Genauer gesagt hat er sich – wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum – außerhalb der Zone seines Hausarrests bewegt. Zusammen mit seinem Bewährungshelfer fährt sie daraufhin zu Emils Ressort. Als einer von seinen – mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten – Patienten ihren Wagen ruiniert, muss Jen auf den Abschleppwagen warten. Mangels Netz von der Außenwelt abgeschnitten, schließt sie sich widerwillig einer von Emils Therapiesitzungen an…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Jetzt sind wir aber überrascht: Am Ende der Episode stellt sich Josh nicht einfach nur als Arschloch (das allein wäre, angesichts des übertriebenen Trends der Serie, Männer als eben solche darzustellen) heraus, sondern vielmehr als Teil der Verschwörung, hinter der auch die Intelligenzia-Webseite steht. Etwas, dass ich bereits zum Ende der letzten Episode vermutet hatte. "Das Retreat" (übrigens, wer hat bitte schön diesen deutschen Titel verbrochen? Seit wann ist "Retreat" ein geläufiges [neu-]deutsches Wort?) meint noch dazu, besonders clever sein zu müssen, mit dem ach-so-beiläufigen Kommentar des "Vampirs", dass er wohl nur hinter ihrem Blut her war, und die letzte Szene – auch hier: in keinster Weise überraschend – dies bestätigt. Da es allerdings viel zu offensichtlich war, empfand ich auch den entsprechenden Gag als Rohrkrepierer. Überhaupt wollte der Humor bei mir auch bei "Das Retreat" (ich schwöre euch, den Titel zu schreiben verursacht mir fast körperliche Schmerzen) für mich wieder überwiegend nicht zünden, sei es nun, bei den diversen schrägen Figuren, die Emils Ressort aufsuchen, noch der Selbsthilfegruppe.

Trotz dieser nicht unerheblichen Mankos war die Episode zumindest wieder eine Spur besser als die letzten. So habe ich mich diesmal zumindest nicht gelangweilt. Der Blick auf Blonskys Ressort war nicht uninteressant, und Tim Roth ist generell eine derart charmante Präsenz, dass seine Anwesenheit die Folge zweifellos nochmal extra aufwertete. Aber auch Tatiana Maslany spielt ihre Rolle mit gewohnt viel Witz und Charme. Der beste Moment der Episode war zweifellos ihr Seelenstriptease bei der Therapiesitzung. Ja, natürlich, sie spricht hier nur Dinge aus, welche die letzten paar Episoden auch so schon mehr als deutlich machten. Und trotzdem hat diese Szene für mich funktioniert, weil sie gut geschrieben war, sich echt und ehrlich anfühlte, und von Maslany eben gewohnt gut gespielt war. Solche Momente bräuchte "She-Hulk" in meinen Augen halt öfter – was ich insbesondere eben auch deshalb sage bzw. so empfinde, als der Humor mich wie gesagt überwiegend nicht anspricht. Darüber hinaus macht aber gerade auch diese Szene für mich auch deutlich, dass man sich bisher eigentlich viel zu wenig mit Jens Innenleben auseinandergesetzt hat, was nicht zuletzt auch daran lag, dass es keinen internen Konflikt gab. Im Bestreben, sie als besser als Bruce und von vornherein mit ihrem Alter Ego im Reinen darzustellen, hat man genau das weggenommen, was Bruce (bzw. bei der Serie David) Banner zu so einer tragischen und damit interessanten Figur gemacht hat. Insofern war dieser kurze Moment zumindest ein kleines Aufflackern des Potentials, welches in der weiblichen Interpretation der Figur eigentlich stecken würde. Und das war immerhin besser als gar nichts.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Auch wenn ich insgesamt (auch) von "Das Retreat" wieder nicht übermäßig begeistert gewesen sein mag, so war das doch die erste Folge seit langem, die wieder mal das Potential, dass hinter der Serie steckt, erkennen ließ. Dies insbesondere in jener Szene, wo Jen Emils Selbsthilfegruppe ihr Herz ausschüttet. Nichts davon, was hier ausgesprochen wird, wäre sonderlich neu oder aufschlussreich gewesen; die letzten Episoden machten all dies auch so schon deutlich. Und doch lässt die Szene hinter ihre ansonsten souveräne Fassade blicken, und macht die Figur gleich deutlich spannender. Egal ob männlich oder weiblich (oder divers), jeder Protagonist braucht einfach einen – innerlichen oder äußerlichen – Konflikt. Das hat "She-Hulk" bislang leider weitestgehend vernachlässigt. Von diesem Punkt abgesehen dominierten aber leider auch bei "Das Retreat" wieder die Schwächen: Der Humor hat bei mir weitestgehend nicht gezündet, und dass Josh für die nach wie vor unbekannten Feinde arbeitet, war so klar wie glänzend-reines Glas. Mal schauen, was die Serie in den letzten beiden Folgen nun aus diesem Setup herausholt.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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