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Die Ringe der Macht - 1x03: Adar Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon Prime

Originaltitel: Adar
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 09. September 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Jason Cahill & Justin Doble
Regie: Wayne Yip
Besetzung: Morfydd Clark als Galadriel, Ismael Cruz Cordova als Arondir, Augustus Prew als Médhor, Simon Merrells als Watchwarden Revion, Charlie Vickers als Halbrand, Lloyd Owen als Captain Elendil, Cynthia Addai-Robinson als Queen Regent Míriel, Trystan Gravelle als Pharazôn, Maxim Baldry als Isildur, Anthony Crum als Ontamo, Alex Tarrant als Valandil, Ema Horvath als Eärien, Lenny Henry als Sadoc Burrows, Beau Cassidy als Dilly Brandyfoot, Markella Kavenagh als Nori Brandyfoot, Megan Richards als Poppy Proudfellow, Sara Zwangobani als Marigold Brandyfoot, Dylan Smith als Largo Brandyfoot, Daniel Weyman als The Stranger, Thusitha Jayasundera als Malva, Maxine Cunliffe als Vilma, Joseph Mawle als Adar u.a.

Kurzinhalt: Galadriel und Halbrand, die auf dem Meer getrieben sind, wurden von einem Schiff aufgelesen. Dessen Kapitän Elendil bringt sie zu seinem Heimathafen, dem glorreichen Inselreich Númenor. Einst wurde sie den Menschen von den Elben als Zeichen ihres tiefen Bündnisses geschenkt, seither haben sich die Númenorer jedoch überwiegend von ihren ehemaligen Freunden abgewandt; Elben sind mittlerweile vom überwiegenden Teil der Bewohner auf ihrer Insel nicht mehr gern gesehen. Dies gilt auch für Königin Miriel; dementsprechend verläuft Galadriels Audienz von ihr. Noch nicht alle Númenorer sind den Elben feindlich gesonnen. Arondir findet sich indes in einem von Orks geführten Arbeitslager wieder. Zusammen ein paar anderen Elben sucht er nach einem Weg, um aus diesem zu entkommen. Die Haarfüße bereiten sich indes darauf vor, ihr Camp abzubrechen und weiterzuziehen. Doch Largo Brandyfuß hat sich den Bein verletzt, weshalb Noris Familie befürchtet, zurückzufallen. Während ihr Anführer Sadoc vor ihrem Aufbruch in einer traditionellen Zeremonie jenen Haarfüßen gedenkt, die sie auf ihren bisherigen Wanderungen zurücklassen mussten, macht der von Nori gerettete Fremde das kleinwüchsige Volk auf sich aufmerksam…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Amazon Prime Es war ja bereits aus dem Trailer bekannt, und angesichts der letzten Szene am Ende der vorangegangenen Folge (ich hab bei der vor der Sonne stehenden Gestalt gleich "Elendil!" gerufen) hatte ich es stark vermutet: In "Adar" statten wir der Insel Númenor einen Besuch ab. Die Szene wo das Schiff den Hafen ansteuert und wir einen ausführlichen Blick auf dieses beeindruckende Reich erhalten, war wirklich atemberaubend. Für viele langjährige Tolkien-Fans, die neben "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe" eben auch "Das Silmarillion" bzw. generell seine Schriften zum zweiten Zeitalter verschlungen haben, ist hier wohl ein lebenslanger Traum in Erfüllung gegangen. Ein großartiger Moment, gerade auch, wenn man da und dort was die Architektur betrifft an Gondor aus der "Herr der Ringe"-Trilogie erinnert wird (wurde diese doch von Númenorern erbaut). Wie zuvor schon erwähnt, offiziell dürfen sie sich ja nicht als Prequel zu Jacksons Filmen deklarieren, und dementsprechend auch kein Material aus diesen verwenden. Und natürlich ergeben sich diese Ähnlichkeiten schon fast naturgemäß aus den Überschneidungen beim künstlerischen Team (u.a. John Howe, der zusammen mit Alan Lee schon lange vor den Filmen unsere Vorstellung von Mittelerde geprägt hat).

Doch es ist nicht nur, wie Númenor aussieht. Mit wenigen Worten gibt man auch jenen, die mit Tolkiens Schriften zum zweiten Zeitalter nicht vertraut sind die nötigen Hintergrundinformationen, um aufzuzeigen, dass wir hier ein Reich sehen, welches zwar äußerlich in seiner Blüte steht, innerlich jedoch zu degenerieren droht. Die Menschen dort sind zunehmend isolationistisch, und haben sich von ihren früheren Verbündeten und Freunden, den Elben, nicht nur losgesagt, sondern sind ihnen mittlerweile feindlich gesinnt. Ich will hier all jenen, welche die Geschichte Númenors aus den Büchern nicht kennen, nichts spoilern, wer jedoch damit vertraut ist, wird genau wissen was ich damit meine wenn ich schreibe, dass ich schon sehr gespannt bin, ob man uns im Verlauf der Serie ein ganz bestimmtes, bedeutsames Ereignis aus der Geschichte von Mittelerde zeigen wird. Neben dem Land selbst lernen wir hier aber auch wichtige historische Figuren kennen. Zwei davon sind uns aus dem Prolog von "Die Gefährten" noch bekannt: Nämlich Elendil, und sein Sohn Isildur. Ich verstehe, dass es jene Tolkien-Puristen gibt, die sich mit dieser zeitlichen Komprimierung schwer tun, selbst im besten Fall – aufgrund der Langlebigkeit der Númenorer, die auch in einer Szene der erweiterten Fassung von "Die zwei Türme" angesprochen wurde – vergehen hier zwischen dem Schmieden der Ringe und der letzten Schlacht aus dem Prolog von "Die Gefährten" bestenfalls rund 200 Jahre, statt knapp zwei Jahrtausende. Ich hingegen kann die Gründe dafür verstehen, und es somit auch akzeptieren. In jedem Fall bin ich sehr gespannt, wie es in den weiteren Episoden und Staffeln sowohl mit Númenor, als auch mit Galadriel und Halbrand weitergehen wird. Insbesondere letzteren finde ich nach seinen Szenen hier überaus interessant. Ist er tatsächlich eine Figur, die so wie behauptet von Payne und McKay für "Die Ringe der Macht" geschaffen wurde, oder könnte es sein, dass wir ihn doch schon kennen? Weiter will ich diesbezüglich hier aber erstmal nicht spekulieren.

Episodenbild (c) Amazon Prime Im Gegensatz zur Identität des Fremden. Bei Treibgut habe ich ja meine Hoffnung geäußert, dass es sich um Gandalf handelt, und zugleich meinen Verdacht kund getan, dass er vielleicht Sauron sein könnte. An letzteres glaube ich nach "Adar" nun nicht mehr. Weniger aufgrund der Art und Weise, wie er sich hier verhält, und dass er sich am Ende – in seinem ersten gesprochenen Wort – als Freund bezeichnet; nicht zuletzt heißt Sauron ja "Der Betrüger". Aber es würde Nori für die von ihr gezeigte Neugier, Hilfsbereitschaft und Güte bestrafen – und ich hoffe doch, die beiden Showrunner sind talentiert genug, dies zu erkennen und zu vermeiden. Weshalb ich eben nun doch wieder zu meinem ursprünglichen Tipp Gandalf zurückgekehrt bin (und sehr hoffe, dass er es auch wirklich ist, und man ihn nicht als eine andere Figur – möglicherweise einen anderen der Istari – offenbaren wird, nur um den Zuschauer zu überraschen). In jedem Fall haben es mir die Szenen rund um die Haarfüße wieder einmal angetan, insbesondere dank Markella Kavenaghs ungemein charmanter Performance. Aber auch die Szene, wo sich die Haarfüße an jene erinnern, die sie auf ihren Wanderungen zurücklassen mussten, hatte es mir angetan.

Bleibt noch die Storyline rund um Arondir. Nachdem ich in den ersten beiden Episoden sowohl mit dem Handlungsstrang als auch der Figur erstmal nur bedingt etwas anfangen konnte, hat sich das mit "Adar" zumindest ansatzweise gedreht. So fand ich allein das Setup rund um seine Gefangenschaft um einiges spannender als das, was sich rund um ihn in den ersten zwei Folgen abgespielt hat. Es offenbart uns zudem, dass die Orks – bislang unbemerkt – auf dem Vormarsch sind. Die kurzen Aufnahmen vom Gebiet rund um ihre Arbeitslager, wo die Tunnel gegraben werden, hatten zudem für mich etwas vom Niemandsland aus dem ersten Weltkrieg (in dem Tolkien ja gekämpft hat, und der bis zu einem gewissen Grad auch sein Lebenswerk rund um Mittelerde beeinflusste). Der Fluchtversuch war dann ebenfalls sehr spannend gemacht – und überraschte mich vor allem mit dem Ausgang. Ich weiß es ja nicht, wie es euch geht, aber ich finde, wir sind als Zuschauer dazu indoktriniert, bei solchen Szenen davon auszugehen, dass unsere Helden mit ihrem entsprechenden Versuch natürlich erfolgreich sein werden. Insofern hatte ich nicht damit gerechnet, dass all ihre Bemühungen hier vergeblich sein würden, und man Arondir schließlich zum Anführer der Orks, Adar (ob das nun vielleicht Sauron ist? Oder ist es nur einer seiner Handlanger?), führt. Lediglich einen Schönheitsfehler gab es: Der Angriff des Wargs war leider nicht perfekt getrickst. Keine Ahnung, was es mit den Viechern ist, aber schon bei "Die zwei Türme" war der Warg-Angriff die am wenigsten überzeugende Szene, und auch hier fiel es im Vergleich zu den restlichen Effekten ab. Der schlimmste Moment von "Adar" war aber definitiv die Superzeitlupe bei Galadriels Ritt; keine Ahnung, was da schief gegangen ist, aber das war einfach nur "cringe". Davon abgesehen war ich von Wayne Yips inszenatorischen Leistung aber durchaus angetan, wenn ich diesbezüglich auch J.A. Bayonas Arbeit stärker einschätzen würde, und ich insbesondere hoffe, dass er die hier etwas ausufernden Zeitlupensequenzen in Folge wieder zurückfahren wird. Nichts auszusetzen gibt es aber an Bear McCrearys Musik, die auch hier wieder zum Träumen schön war.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Prime Auch wenn der Trend bei der Gesamtwertung leicht nach unten zeigt, gefällt mir die Serie bislang ausgesprochen gut – und das gilt grundsätzlich auch für "Adar" wieder. Es ist schön, in – aus Sicht von "Der Herr der Ringe" – in die Vergangenheit von Mittelerde einzutauchen, und wie hier z.B. das Inselreich von Númenor zu besuchen. Eben dieser Teil der Folge hat mir dementsprechend auch am besten gefallen. Positiv auch, dass wir nicht alle 2-3 Minuten zwischen den Schauplätzen hin- und herschwenken, sondern man den Zuschauern immer ausreichend Gelegenheit gibt, so richtig in den jeweiligen Handlungsstrang quasi hineinzuversinken – auch wenn dies z.B. bedeutet, dass wir auf den einen oder anderen hier verzichten müssen. Alles rund um Arondir sprach mich ebenfalls mehr an als zuletzt, vor allem auch, da ich fest davon überzeugt war, dass ihm am Ende die Flucht gelingen würde. Und die Szenen rund um Nori, den Fremden sowie die Haarfüße im Allgemeinen hatten es mir auch wieder angetan. Inszenatorisch sagten mir die ersten beiden Episoden, bei denen J.A. Bayona auf dem Regiestuhl saß, aber etwas mehr zu; vor allem die Superzeitlupen waren ungewohnt. Und die Szene mit der reitenden Galadriel war geradezu peinlich. Zudem fiel der Warg-Angriff im Vergleich zum nicht einfach nur makellosen, sondern absolut beeindruckenden Rest, doch etwas ab. Abseits dieser beiden Mankos gelang es "Adar" aber, das hohe Niveau der ersten beiden Folgen zu halten.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime)







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