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Stranger Things - 4x07: Das Massaker im Hawkins Lab Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: The Massacre at Hawkins Lab
Episodennummer: 4x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 27. Mai 2022 (Netflix)
Drehbuch: The Duffer Brothers
Regie: The Duffer Brothers
Besetzung: Winona Ryder als Joyce Byers, David Harbour als Jim Hopper, Millie Bobby Brown als Eleven, Gaten Matarazzo als Dustin Henderson, Caleb McLaughlin als Lucas Sinclair, Sadie Sink als Max Mayfield, Natalia Dyer als Nancy Wheeler, Joe Keery als Steve Harrington, Maya Hawke als Robin Buckleyn, Brett Gelman als Murray Bauman, Priah Ferguson als Erica Sinclair, Matthew Modine als Dr. Martin Brenner, Paul Reiser als Dr. Sam Owens, Jamie Campbell Bower als Friendly Orderly, Cara Buono als Karen Wheeler, Joseph Quinn als Eddie Munson, Sherman Augustus als Lt. Col. Jack Sullivan, Martie Marie Blair als Young Eleven, Joe Chrest als Ted Wheeler, Catherine Curtin als Claudia Henderson, Nikola Djuricko als Yuri, Christian Ganiere als Ten, Pasha D. Lychnikoff als Oleg, Vaidotas Martinaitis als Warden Melnikov, Rob Morgan als Chief Powell, Aimee Mullins als Terry Ives, Nikolai Nikolaeff als Ivan, John Reynolds als Officer Callahan, Tristan Spohn als Two, Tom Wlaschiha als Dmitri Antonov u.a.

Kurzinhalt: Im russischen Gulag, in dem sich Hopper und sein mittlerweile ebenfalls gefangengenommener Helfer Dmitri nach dem Verrat durch Yuri wiederfanden, müssen diese zusammen mit anderen Häftlingen in einer Art Gladiatorenkampf gegen einen Demogorgon antreten. Dank Hoppers Wissen rund um ihre Angst vor Feuer haben sie dabei zumindest eine – wenn auch sehr geringe – Überlebenschance. Joyce und Murray gelingt es indes, mit Yuris unfreiwilliger Hilfe, ins russische Gefängnis zu gelangen, in dem sie sich als Verbündete ausgeben. Als sie dort auf den bevorstehenden Kampf aufmerksam werden, suchen sie verzweifelt nach einem Weg, diesen aufzuhalten. Auf der anderen Seiten müssen sich Steve, Nancy, Robin und Eddie fledermausartigen Monstern stellen. Nachdem diese Gefahr überwunden ist, suchen sie nach Vecna. Zusammen mit dem restlichen Hellfire-Club auf unserer Seite ergründen sie schließlich dessen Vergangenheit. Die Gruppe rund um Mike geht indes dem zuvor gefundenen Hinweis nach dem Aufenthaltsort von Eleven nach. Diese wiederum arbeitet nach wie vor daran, über die Erforschung ihrer Vergangenheit ihre Kräfte dauerhaft wieder zu erlangen. Als die weiteren Todesfälle in Hawkins deutlich machen, dass ihnen im Hinblick auf den Kampf gegen Vecna langsam die Zeit ausgeht, sieht sich Martin Brenner zu drastischen Maßnahmen gezwungen – und konfrontiert El mit ihrer traumatischsten Erinnerung…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Netflix "Das Massaker im Hawkins Lab" war ja quasi das Mid-Season-Finale (auch wenn "Mid" rein von der Episodenzahl her natürlich nicht wirklich passt). Insofern hatte ich im Vorfeld schon vermutet, dass der Durchhänger mit "Auf Tiefgang" nur von kurzer Dauer sein würde – und genau so war es dann auch. "Das Massaker im Hawkins Lab" ist neben "Lieber Billy" zweifellos das ganz große Highlight der vierten Staffel (bislang?). Einerseits, weil wir hier nun so manchen Moment bekommen, auf den wohl nicht nur ich schon seit Beginn der Season sehnlichst gewartet habe. Hier ist insbesondere das Wiedersehen zwischen Joyce und Hopper zu nennen. Zwar tue ich mir mit der Art und Weise, wie gerade auch in diesem Handlungsstrang (Lauf-)Zeit geschunden wurde, auch rückblickend immer noch schwer; zumindest aber war es die Warterei auch wert. Nicht ganz so überzeugend – bzw. packend – fand ich den Kampf gegen den Demogorgon davor; gleiches gilt dafür, wie sich Joyce und Murray hier ins Gefängnis schleichen. Der versöhnliche Ausklang machte diese Schwächen für mich aber wieder wett.

Im Gegensatz zu diesem Handlungsstrang, der in erster Linie von dieser Szene lebte, fand ich alles auf der anderen Seite eigentlich durchgehend gelungen und mitreißend. Das beginnt schon mit dem Angriff der fledermausartigen Monster. Generell hat es mir der Look der anderen Seite nach wie vor sehr angetan. Schön war auch die Verbindung zur parallelen Handlung auf unserer Seite, rund um Dustin, Max, Lucas und Erica (besonders hervorgehoben sei jener Moment, wo sie das SOS-Flackern der Lampen im Hintergrund nicht gleich bemerken). Sehr interessant war zudem die Erkenntnis, dass Vecna die Morde nutzt, um ein Portal zwischen beiden Welten zu öffnen – und man sich diese zu Nutze macht, um in Eddies Wohnwagen, wo der erste Mord passierte, und wo wie Wand zwischen den beiden Seiten somit besonders dünn ist, quasi durchzubrechen. Die Szenen, wie man von einer Seite zur nächsten überwechselt, waren ebenfalls sehr cool. Doch so gut all das war, der Handlungsstrang erreicht dann einen neuen Höhepunkt, als es Vecna scheinbar auf Nancy abgesehen hat, und sie mit einer düsteren Vision konfrontiert, die zu Babs Tod in der ersten Staffel zurückgeht. Nicht nur war diese fantastisch inszeniert, und teilweise ordentlich gruselig, ich fand es auch schön, dass die Figur, auch wenn sie leider nicht lange dabei war, auch in der vierten Staffel und trotz allem was zwischendurch geschehen ist von den Machern nicht vergessen wurde. Diese letzte Sequenz wird dann mit der Storyline rund um die Flashbacks im Hawkins-Labor zusammengeschnitten, wo man wiederum den Kreis zum Auftakt der Staffel schlägt, und hier nun aufklärt, wie es zu diesem Massaker kam. Womit wir schließlich auch die Brücke zur Storyline rund um Eleven geschlagen hätten. Nun gebe ich zu: Dass der eine Wärter in Wahrheit Nummer Eins ist, habe ich ebenso kommen sehen, wie dass in Wahrheit er für die Morde verantwortlich war. Wie ich ihnen generell nie darauf reingefallen bin, dass diese aufs Konto von El gehen könnten.

Episodenbild (c) Netflix Was ich aber definitiv nicht habe kommen sehen ist, dass es Eleven war, die das Tor zur anderen Seite aufgestoßen hat. Wie auch, dass diese "Nummer Eins" der große Bösewicht der Staffel, Vecna, ist. Sehr interessant war es auch, zu sehen, wie die andere Seite ursprünglich ganz anders, und noch vergleichsweise friedlich ausgesehen hat. Dass sie mittlerweile zu einer düsteren Version von Hawkins verkommen ist, ist somit direkt auf Vecna zurückzuführen. Jedenfalls: Diese gesamte Sequenz war, in Verbindung mit dem Zusammenschnitt von Nancys Visionen, absolut meisterlich, und zählt für mich ganz klar zu den bisher stärksten Momenten der Serie – auch wenn ich angesichts der Verwendung von Philip Glass' unvergleichlicher Komposition "Prophecies" unwillkürlich an "Watchmen – Die Wächter" denken musste, und man die Brillanz der dortigen Szene dann doch nicht ganz erreichte. Was meiner Begeisterung im Hinblick auf das Finale von "Das Massaker im Hawkins Lab" jedoch keinen Abbruch tat.

Fazit: Nach einem kurzen Durchhänger findet "Stranger Things" mit "Das Massaker im Hawkins Lab" zu alter Stärke zurück; nur wenige kleine Kritikpunkte (wie sie abseits des Wiedersehens zwischen Joyce und Hopper nach wie vor wenig mitreißende Handlung in Russland) verhindern die Höchstwertung. Besonders begeistert war ich von der Storyline rund um Eleven, die nicht nur einige wirklich starke Momente, sondern auch zahlreiche – mal mehr, mal weniger überraschende – Offenbarungen bot. Zumal diese Sequenz mit den parallelen Visionen von Nancy wirklich perfekt zusammengeschnitten war. Trotz des unweigerlichen Flashbacks zu "Watchmen" war zudem die Musikauswahl hier zweifellos ausgezeichnet. Aber auch schon vor diesem packenden Finale – inklusive einem Rückgriff auf die tragischen Ereignisse rund um Babs aus der ersten Staffel – hatte es mir der Handlungsstrang rund um die andere Seite von Beginn an angetan. Und auch wenn ich bis dato (womit nicht nur die Folge, sondern die gesamte Staffel gemeint ist) mit ihr nicht wirklich glücklich war, mündete die Russland-Storyline hier zumindest in einem wirklich wunderschönen, versöhnlichen und auch berührenden Wiedersehen zwischen Joyce und Hopper. Mit der Offenbarung von Vecnas Identität, und seinem diabolischen Plan, ist nun jedenfalls alles für das zweiteilige Finale der Staffel angerichtet.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Netflix)







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