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Earth 2 - 1x01: Aufbruch ins Unendliche (1) Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal Television

Originaltitel: First Contact (1)
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 06. November 1994
Erstausstrahlung D: 29. Oktober 1995
Drehbuch: Michael Duggan, Carol Flint & Mark Levin
Regie: Scott Winant
Besetzung: Debrah Farentino als Devon Adairt, Clancy Brown als John Danzigert, Sullivan Walker als Yalet, Jessica Steen als Dr. Julia Hellert, John Gegenhuber als Morgan Martint, Rebecca Gayheart als Bess Martint, Richard Bradford als Cmdr. Broderick O'Neillt, Joey Zimmerman als Ulysses Adairt, J. Madison Wright als True Danzigert, Antonio Sabato Jr. als Alonzo Solacet, Tierre Turner als Zerot, Walter Norman als Walmant, Marcia Magus als Magust, Rockmond Dunbar als Bainest u.a.

Kurzinhalt: Wir schreiben das Jahr 2192: Die Erde ist unbewohnbar geworden, die meisten Menschen sind daher in große Raumstationen in ihrem Orbit geflüchtet. Doch das Leben dort bringt einige unerwünschte Nebenwirkungen mit sich: In der klinischen Luft an Bord und ohne irdische Umwelteinflüsse entwickeln die meisten dort geborenen Kinder das sogenannte Syndrom. Kaum ein Kind, dass daran erkrankt, wird älter als neun Jahre. Eines der betroffenen Kinder ist der achtjährige Ulysses Adair – was seiner Mutter Devon nur einen Grund mehr gibt, die Raumstation zusammen mit einigen weiteren Pionieren zu verlassen. Mit einem Raumschiff, welches nahezu Lichtgeschwindigkeit erreichen, wollen sie – in Stasis versetzt – zum Planeten New Pacifica aufbrechen, welcher der Erde derart ähnlich ist, dass man ihn inoffiziell auch "Erde zwei" nennt. Doch am Tag vor dem geplanten Start wird deutlich, dass die Regierung diesen verhindern will. Die einzige Möglichkeit, der Sabotage zu entgehen, wäre es, sofort aufzubrechen…


Review: Episodenbild (c) Universal Television Von einer kurzlebigen Science Fiction-Serie der 90er zur Nächsten: Nach "Space 2063" ist nun also "Earth 2" dran. Im Gegensatz zu ersteren habe ich diese damals bei der Erstausstrahlung durchgängig bis zum Ende verfolgt; dafür ist mir diese kurioserweise insgesamt weniger in Erinnerung; ich könnte z.B. absolut nicht mehr sagen, wie das alles letztendlich ausgegangen ist. Ich kann mich eigentlich nur noch an Tim Curry und die Puppen erinnern; letztere fand ich damals ein bisschen albern, während sie aus heutiger Sicht wiederum durchaus einen gewissen Retro-Charme besitzen; und ich diese generell gegenüber (insbesondere frühe) CGI vorziehe. Womit wir gleich beim ersten Punkt wären: Ein wesentlicher Unterschied zwischen "Space 2063" und "Earth 2" ist, dass man dort auf die damals recht junge CGI-Technologie setzte, während die Effektaufnahmen hier noch mit Modellen gemacht wurden. Und es zeigt sich, dass sich diese deutlich besser gehalten haben, denn während man frühen CGI-Aufnahmen ihr Alter mittlerweile sehr deutlich ansieht, sehen die Effekte hier praktisch so aus, als wären sie erst gestern gedreht worden. Der Auftakt mit der Raumstation und dem startenden Schiff war jedenfalls phänomenal getrickst, und wirklich spektakulär.

Aber auch das Setup hatte es mir durchaus angetan (und könnte leider gut und gern das plausibelste Zukunftsszenario sein, dass uns die Science Fiction-Unterhaltung in den letzten rund 30 Jahren präsentiert hat): Eine unbewohnbare Erde, welche die letzten Reste der Menschheit dazu zwang, zu Raumstationen ins All zu flüchten, bzw. nach erdähnlichen Planeten in Reichweite eines Raumschiffs zu suchen. Leider aber hat sich das Leben auf den Raumstationen als ebenfalls nicht optimal herausgestellt, angesichts des sogenannten Syndroms – jener Erkrankung, die dort geborene Kinder befällt und dafür führt, dass kaum eines von ihnen das neunte Lebensjahr erreicht – welches man darauf zurückführt, dass sie an Bord ohne jegliche Umwelteinflüsse aufwachsen. Nun muss ich gestehen: Wenn es etwas gibt, dass ich an dieser ansonsten sehr soliden (halben) Pilotfolge kritisieren würde, dann dass diese Idee eher Mittel zum Zweck zu sein scheint, um den Bewohnern der Raumstation, und hier insbesondere Hauptfigur Devon Adair, einen zusätzlichen, persönlichen Grund zu geben, um eine neue Erde zu besiedeln. Der Message-Aspekt rund um die von Menschenhand zerstörte Erde geht aber ebenso unter, wie die Frage, wie viele Menschen sich denn eigentlich auf diese Raumstationen retten konnten. Hieraus hätte man noch mehr machen können; daran war man aber scheinbar nicht interessiert, da dieses Konzept letztendlich nur die Initialzündung zur Serie geben soll. Ins gleiche Horn stößt alles rund um den geplanten Anschlag: Wer genau ist für diesen verantwortlich, und vor allem auch, warum? Was sollte ihnen daran gelegen sein, den Abflug des ersten geplanten Kolonieschiffs zu sabotieren? All dies blieb für mich zu vage und unklar, und wirkte wohl nicht zuletzt deshalb auf mich sehr zweckmäßig. Insofern überzeugten mich an den ersten 15-20 Minuten in erster Linie die schon angesprochenen, großartigen, Effekte, sowie die nette Musik von David Bergeaud.

Episodenbild (c) Universal Television Nach dem Zeitsprung 20 Jahre in die Zukunft – und damit zugleich in den Orbit von New Pacifica, ändert sich das dann jedoch, und bedingt "Aufbruch ins Unendliche" zunehmend, auch inhaltlich zu überzeugen und mitzureißen. Die Fehlfunktion (Sabotage?) an Bord zwingt sie, nicht so geordnet auf den Planeten zu fliegen, wie ihnen das eigentlich recht gewesen wäre. In der Art und Weise, wie der eine Kerl gleich mal eine komplette Rettungskapsel nur für sich und seine Freundin in Anspruch nimmt, und andere Hilfesuchende aussperrt, wird einiges an Gesellschaftskritik laut. Zum Glück gibt es aber letztendlich genug Kapseln, dass alle vom Schiff auf den Planeten gelangen können. Dieser zeigt sich dabei durchaus paradiesisch. Im ersten Moment dachte ich noch, "Earth 2" wäre so wie viele SF-Serien der Zeit (und u.a. eben auch das komplette "Stargate"-TV-Franchise) in Kanada gedreht worden, vielmehr war es – wie dann auch später bei der Landschaft deutlich wird – New Mexico. So oder so: Das Konzept, dass sich die Überlebenden nun in dieser neuen Erde zurechtfinden müssen, verspricht zweifellos einiges an Spannung. Eben gerade auch, weil sie aufgrund der Fehlfunktion früher als geplant – und noch bevor sie dafür bereit waren – zur Landung gezwungen wurden.

Figurentechnisch erweisen sich die 45 Minuten als etwas zu knapp, um zusätzlich zum Erzählen dieser Geschichte und der Vorstellung des Settings an sich auch noch diese allzu nahe zu beleuchten. Devon Adairs Motivation wird ja bereits im Eröffnungsmonolog dargebracht, und bislang ist die Figur auch erstmal nur durch eben diese definiert. Morgan hinterlässt wohl mit seiner selbstsüchtigen Aktion noch mit den meisten Eindruck, der Rest bleibt noch eher blass. Besetzungstechnisch sticht – nachdem von Tim Curry hier noch jede Spur fehlt – in erster Linie Clancy Brown (u.a. Kurgan aus "Highlander") hervor – wenn auch Richard Bradford auch durchaus bereits auf eine lange Film- und Fernsehkarriere, hier aber zumeist in doch eher kleinen Nebenrollen, zurückblicken konnte. Debrah Farentino sollte etwas mehr als ein Jahrzehnt später zur Stammbesetzung von "Eureka" gehören. Jessica Steen hatte vor "Earth 2" bereits in ihrer Rolle als Pilot in "Captain Power" Genre-Erfahrung gesammelt, und war Jahre später dann die glücklose "Dr. Weir"-Eintagsfliege in "Die verlorene Stadt". John Gegenhuber verlegte sich in weiterer Folge überwiegend auf Sprechrollen. Und Rebecca Gayheart sollte nach der Absetzung der Serie eine Staffel lang beim 90er-Jahre-Teeniesoap-Phänomen "Beverly Hills 90210" unterkommen, und poppt seither immer wieder mal in Serien und Filmen (zuletzt als Billie Booth in "Once Upon a Time... In Hollywood) – in meist eher kleineren Rollen – auf. Sprich: Mit den ganz großen Stars kann "Earth 2" vorerst noch nicht punkten, grundsätzlich machen die DarstellerInnen in ihren jeweiligen Rollen aber einen guten Eindruck. Die Produktionsqualität ist auch ok. Am positivsten stechen die schon lobend erwähnten Modellaufnahmen hervor, die Sets des Raumschiffs wissen aber ebenfalls zu gefallen. Einzig die Alien-Puppe wirkt leider etwas starr und in ihren Gehbewegungen nicht wirklich lebensecht. Aber, wie eingangs schon erwähnt, ist mir das mittlerweile 1000mal lieber, als frühe, unausgereifte CGI. In erster Linie muss man "Aufbruch ins Unendliche – Teil 1" aber zugestehen, dass ihr in meinem Fall – auch bei der Zweitsichtung – das gelungen ist, was ja letztendlich die Hauptaufgabe einer solchen Auftaktfolge ist: Nämlich, (wieder) mein Interesse zu wecken.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Television Bei der Bewertung von "Aufbruch ins Unendliche – Teil 1" darf man nicht vergessen, dass es sich hier erstmal nur um die erste Hälfte des Pilotfilms handelt – und dessen erste Hälfte wiederum allein mal dafür gebraucht wird, um das Setting zu etablieren, und die eigentlich im Mittelpunkt stehende Handlung rund um die Besiedelung eines erdähnlichen Planeten auf den Weg zu bringen. Dabei fand ich, dass man sich so mancher Idee leider doch zu oberflächlich widmete, so, als wäre man an ihnen gar nicht wirklich interessiert gewesen, und nutzte sie nur, um die eigentliche Story anzustoßen. Dabei ließ man aus meiner Sicht leider doch etwas Potential liegen. Zudem blieb in diesen ersten 45 Minuten neben der Story und dem Setup kaum Zeit, um die Figuren näher zu beleuchten; diesbezüglich wird der zweite Teil hoffentlich noch Abhilfe schaffen. Und bei der Katastrophe an Bord wackelte die Kamera etwas gar zu offensichtlich. Davon abgesehen waren aber sowohl die Inszenierung als auch die Produktion solide. Und die Spezialeffekte – noch mit guten alten Modellaufnahmen umgesetzt – sehen auch heute noch phantastisch aus. In erster Linie ist es aber das Konzept (welches auch die damals übliche Erzählung auf den Kopf stellt; sind doch diesmal wir die außerirdischen Invasoren) welches mich auch bei dieser Zweitsichtung wieder sehr ansprach.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Television)







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