HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Star Trek arrow Merchandising arrow Star Trek - TNG: Das Unsterblichkeitsprinzip
Star Trek - TNG: Das Unsterblichkeitsprinzip Drucken E-Mail
Ein verschollener Androiden-Prototyp gibt Rätsel auf Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 09 August 2022
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TNG: Das Unsterblichkeitsprinzip"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Immortal Coil"
Bewertung:
Autor: Jeffrey Lang
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 234 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Februar 2002 (E) bzw. 01. März 2003 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11733-7
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Data betrauert den Tod von Dr. Julianna Tainer. Es gelingt ihm, für die Überstellung ihres Leichnams zu sorgen, bevor entdeckt wird, dass sie von Noonien Soong bereits vor Jahrzehnten durch eine Androiden-Kopie ersetzt wurde. Doch Data trauert nicht nur um seine "Mutter", der Vorfall macht ihm auch bewusst, dass er aller Wahrscheinlichkeit alle Personen die er kennt und liebt im Laufe seiner Existenz sterben sehen wird. Während dieser Krise freundet er sich zunehmend mit der neuen Sicherheitschefin der Enterprise-E, Lieutenant Rhea McAdams, an – und schließlich beginnen die beiden eine Romanze. Kurz darauf wir die Enterprise zum Daystrom-Institut gerufen. Dort ist Bruce Maddox, Reginald Barclay und Professor Vaslovik ein Durchbruch gelungen: Sie haben eine holotronische Matrix erschaffen, mit der ein ähnlicher Kaskadenfehler wie er einige Jahre zuvor beim von Data erschaffenen Lal-Droiden auftrat, vermieden werden soll. Sie waren gerade dabei, ihren Androiden in Betrieb zu nehmen, als es zu einer verheerenden Explosion kam. Es scheint, als wäre Vaslovik dabei verdampft. Barclay hat den Vorfall soweit gut überstanden, doch Maddox liegt im Koma, und der Prototyp wurde scheinbar zerstört. Bei ihren Nachforschungen finden Data und McAdams dann jedoch heraus, dass der Prototyp nur eine Fälschung war. Vom echten Androiden fehlt somit jede Spur…

Vorwort: Mit "Das Unsterblichkeitsprinzip" habe ich nun alle im Heyne-Verlag erschienenen TNG-Romane besprochen (wobei statt diesem vielmehr "Träumen Kometen?" den – höchst unrühmlichen – Abschluss bildete; den habe ich mir aber ja bereits in meiner fictionBOX-Frühzeit vorgeknöpft, und angesichts meiner damaligen katastrophalen Meinung Null Interesse, ihn mir nochmal zur Brust zu nehmen). Es war eine coole Reise – die auch insofern noch nicht ganz vorbei ist, als nächstes Jahr nun noch Pocket Books-Veröffentlichungen auf dem Plan stehen, die es bislang noch nicht in den deutschsprachigen Raum geschafft haben (von den noch ausständigen TOS-Romanen natürlich ganz zu schweigen!). Abschließend jedenfalls Dank an alle, die mich bei diesem mehrere Jahre dauernden Abenteuer begleitet haben – sowie an den Heyne-Verlag, der mich großzügigerweise mit den eBook-Rezensionsexemplaren versorgte; weil sonst wäre das doch ziemlich ins Geld gegangen ;-).

Review (kann Spoiler enthalten): "Das Unsterblichkeitsprinzip" war einer der letzten "Star Trek"-Romane, die im Heyne-Verlag erschienen sind. Jeffrey Langs Erzählung bildete schließlich die Grundlage für David Macks "Kalte Berechnung"-Trilogie, die rund zehn Jahre später wiederum im Cross Colt-Verlag veröffentlicht wurde – was dann wiederum Jeffrey Lang erlaubte, mit "Das Licht der Fantasie" eine eigene Fortsetzung zu seinem Roman zu verfassen. Im Mittelpunkt von "Das Unsterblichkeitsprinzip" steht, wie Cover und Inhaltsangabe schon erahnen lassen, der Androide Data, der sich hier nach dem Tod seiner "Mutter" unter anderem mit seiner eigenen – vermeintlichen – Unsterblichkeit auseinandersetzt. Der Roman wurde natürlich erst nach "Nemesis" geschrieben, und das Wissen um seinen relativ zeitnah bevorstehenden Tod verleiht den betreffenden Passagen eine bittere Tragik (die wiederum dadurch, dass er im weiteren Verlauf der Romane – nämlich eben der besagten Trilogie – wiederbelebt wurde, zwar abgeschwächt ist, das war aber natürlich nicht Langs Entscheidung, und kann seinem Werk somit auch nicht vorgehalten werden kann). Generell gab es hier im Hinblick auf seine Trauer bzw. generell seine Gefühlslage ein paar sehr nette Momente; nicht zuletzt, wenn erst jetzt, ausgelöst durch den Tod von Dr. Trainer, die Emotionen im Hinblick auf seine verstorbene Tochter Lal hochkommen (weil damals hatte er ja noch keinen Gefühlschip). Schön auch der Satz im Gespräch mit Counselor Troi: "Es ist sehr schwer, ohne Emotionen über einen emotionalen Zustand zu sprechen." Wie sich in "Das Unsterblichkeitsprinzip" generell, auch ganz abseits von Datas Gefühlswelt, ein paar nette Passagen eingeschlichen haben (wie z.B. "Ich habe mich mit einigen psychologischen Dateien befasst und festgestellt, dass es oft ein Anzeichen von Unreife und Unterentwicklung ist, wenn Personen dort Verschwörungen sehen, wo gar keine existieren." – was wohl heutzutage sogar noch aktueller ist, als damals). Aber auch die Romanze zwischen ihm und McAdams hatte es mir angetan – auch wenn man da von ihr in "Nemesis" jede Spur fehlte dessen tragischen Ausgang früh erahnt. Jedenfalls sehe ich in der Art und Weise, wie "Das Unsterblichkeitsprinzip" den Fokus auf Data legt, eine seiner größten Stärken.

Eine weitere ist die Verknüpfung von zuvor im Kanon etablierten Elementen – etwas, dass ich bei "Star Trek"-Romanen immer ganz besonders schätze, und für das ja u.a. Peter David und Greg Cox schon immer ein sehr gutes Händchen hatten. Jeffrey Lang bewegt sich hier in deren bester Tradition, und setzt sie auf teils überraschende, jedoch immer faszinierende Art und Weise in Bezug zueinander. Um euch eben diese Überraschung nicht zu verderben, will ich hier keine Details verraten, aber so viel sei gesagt: Es zahlt sich jedenfalls aus, neben TNG auch mit TOS ausreichend vertraut zu sein. Und gerade auch, wenn diese beiden "Star Trek"-Generationen in Verbindung miteinander gebracht werden, habe ich das ja ganz besonders gern. Darüber hinaus ist "Das Unsterblichkeitsprinzip" auch sehr gut geschrieben, wobei es mir vor allem der Einblick in die Figuren angetan hatte. Was deren Charakterisierung betrifft, leistet Jeffrey Lang abseits einzelner Schnitzer (wie z.B. Picards "Haben Sie den Verstand verloren?" was mit bei einem Offizier wie Data, den er seit Jahren kennt und dessen Meinung – und Kompetenz er schätzt – überhaupt nicht passen wollte; hier opferte er die Integrität der Figur für einen billigen Gag) ebenfalls gute Arbeit. Wenn man etwas kritisieren will, dann dass mich das Mysterium rund um den verschwundenen Androiden nie so recht mitreißen wollte. Kritisch sehe ich zudem die Auflösung rund um dessen Identität im Hinblick auf die zeitliche Komponente; mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten. Und irgendwie macht es auch nicht wirklich Sinn, dass das auf der Laborwand mit Blut geschriebene Wort "Data" als Warnung gedacht war, dass er nicht hinkommen soll, weil wer interpretiert das bitte schön so? Logischer ist natürlich die Lesart, dass die betreffende Person Data vielmehr angefordert hat. Und da letztendlich Data irgendwie eh von vornherein die logische Wahl gewesen wäre, hätte ich es vorgezogen, Lang hätte sich dieses Element geschenkt. Dafür können sich "Doctor Who"-Fans über ein kleines Easter Egg freuen. Insgesamt ist ihm mit "Das Unsterblichkeitsprinzip" jedenfalls ein hervorragender Roman gelungen, quasi zum Ende der alten TNG-Ära, ehe man mit der "Second Decade" in die Zeit nach "Nemesis" vordrang.

Fazit: "Das Unsterblichkeitsprinzip" ist in der Zeit zwischen "Der Aufstand" und "Nemesis" angesiedelt. Einen Großteil seines Reizes bezog er damals aus dem Wissen des Lesers, dass Data wenige Wochen oder Monate nach den Ereignissen hier sein Leben geben würde, um Captain Picard zu retten – was jenen Momenten, wo er sich hier mit seiner eigenen vermeintlichen Unsterblichkeit auseinandersetzt, eine ziemliche Tragik verleiht. Generell sehe ich in der Art und Weise, wie sich Jeffrey Lang hier mit dem Innenleben des Androiden beschäftigt, eine seiner größten Stärken. Eine weitere sind die Referenzen auf frühere aus dem Fernsehen bekannte "Star Trek"-Abenteuer; so wie manch andere Autoren versteht es auch Lang ausgezeichnet, sich hier einzelne Elemente herauszupicken und auf unerwartete Art und Weise in Bezug zueinander zu stellen, was den Roman für alle Fans die mit dem "Star Trek"-Universum ausreichend vertraut sind nochmal extra aufwertet. Da verzeiht man es auch, wenn das im Mittelpunkt stehende Rätsel rund um den verschwundenen Androiden nicht 100%ig zu packen weiß, und sich tonal einzelne kleinere Schönheitsfehler einschleichen. Für TNG- bzw. Data-Fans ist "Das Unsterblichkeitsprinzip" jedenfalls eine Pflichtlektüre – nach der man sich idealerweise auch gleich noch die "Kalte Berechnung"-Trilogie sowie Langs eigene Fortsetzung "Das Licht der Fantasie" vorknöpft.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2014 Heyne)






Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden