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Space 2063 - 1x22: Für immer treu Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox Television

Originaltitel: …Tell Our Moms We Done Our Best
Episodennummer: 1x22
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 02. Juni 1996
Erstausstrahlung D: 22. September 1996
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: Thomas J. Wright
Stammbesetzung: Morgan Weisser als Lt. Nathan West, Kristen Cloke als Lt. Shane Vansen, Rodney Rowland als Lt. Cooper Hawkes, Joel de la Fuente als Lt. Paul Wang, Lanei Chapman als Lt. Vanessa Damphousse, James Morrison als Lt. Col. Tyrus Cassius 'T.C.' McQueen.
Gastdarsteller: Richard Fancy als E. Allen Wayne, Chris Ellis als Adm. Stenner, Amanda Douge als Kylen, Harriet Sansom Harris als Ambassador Diane Hayden, Don Pugsley als Colonel Rabborn, Tucker Smallwood als Commodore Ross, J. Patrick McCormack als Frank Shaffner, Derek Loughran als Chig Envoy, David Jean Thomas als General Alcott, Robert Crow als Lt. Pruitt u.a.

Kurzinhalt: Ein Botschafter der Chigs kommt zur Saratoga, um Friedensverhandlungen zu beginnen. Mit einer Nachricht an ein Chig-Geschwader in der Nähe wird bestätigt, dass dieser auch wirklich in offiziellem Auftrag handelt. Dies weckt nicht nur in der neu gewählten UN-Generalsekretärin Diane Hayden die Hoffnung, dass der Krieg mit den Chigs schon bald der Vergangenheit angehören könnten. Eine Forderung der Chigs ist, dass mit Allen Wayne der Firmenchef von Aerotech an den Verhandlungen teilnimmt. Während dieser überrascht der Chig dann mit der Offenbarung, dass auch sie ihren Ursprung von der Erde haben – und Aerotech soll dies gewusst haben. Im nachfolgenden Wirbel kommt es plötzlich zu einer Explosion, bei der zahlreiche Verhandler – inklusive des Chigs – getötet, und weitere – wie T.C. McQueen – schwer verletzt werden. Damit stehen die Verhandlungen vor dem Aus. Die Wildcards haben indes entdeckt, dass es sich bei den Chigs um genau jene Außerirdische handelt, von denen sie glaubten, auf dem Mond Anvil den letzten Vertreter einer vom Aussterben bedrohten Zivilisation entdeckt zu haben. Somit haben sie, als sie ihm vom bevorstehenden Angriff erzählten, auch den Feind vor eben diesem gewarnt. Als die Chigs wieder in die Offensive gehen, ist es an den Wildcards, die Sicherheit der gerade erst freigelassenen Kriegsgefangenen – darunter auch Nathans Freundin Kylen – sicherzustellen…


Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television Bereits die Offenbarung am Ende der letzten Folge war ein cooler Twist – der echte Hammer folgt aber erst hier (wenn dieser auch bereits im Prolog von "Begegnung der dritten Art" sehr stark angedeutet wurde) während der Friedensverhandlungen mit dem Botschafter der Chigs: Diese haben nämlich ihren Ursprung, so wie die Menschen, von der Erde. Es war in erster Linie diese Wendung, die sich mir ins Gehirn gebrannt hat, und mir demnach in all den Jahren seit der Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen von der Serie noch am deutlichsten in Erinnerung geblieben ist. Das ist schon ein wirklich cooler Twist. Zudem greift man die Andeutungen aus "Hexenjagd" auf, dass zumindest Teile der Menschheit – wie die Firma Aerotech – nicht nur von den Chigs wussten, sondern auch, dass sie Tellus – jene Kolonie, die von ihnen im Pilotfilm angegriffen wurde – für sich beanspruchen. Die Chigs haben also nicht grundlos angegriffen, und sind somit nicht wie sie uns bisher erschienen sind die Aggressoren, sondern haben sich letztendlich gegen eine Invasion von Außerirdischen (eben uns) in ihr Hoheitsgebiet verteidigt. All dies stellt so ziemlich alles, was wir bislang über den Konflikt zu wissen glaubten, auf den Kopf.

Zugleich zerplatzt der Traum vom Frieden, als sich offenbart, dass der Botschafter der Chigs nur ein Trick war, einerseits, um Zeit zu gewinnen (da die Menschen davorstanden, mit Anvil ihre Brutstätte zu vernichten), und andererseits, um sich am Firmenchef von Aerotech zu rächen. Nun gebe ich zu: Wenn es einen Punkt gibt, den ich ein bisschen schade fand, dann ist es, dass sich der Chig hier quasi als Selbstmordattentäter, in jedem Fall aber ihr Angebot von Frieden als falsch herausstellt. Wäre die Explosion nur eine Folge einer abgefeuerten Waffe – weil er Wayne angriff – in Verbindung mit der Atmosphäre des Chig-Planeten (die aus der Kammer austritt) gewesen, hätte mir das besser gefallen. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich gegenüber "Für immer treu" ins Feld führen könnte – und selbst der ändert letztendlich nichts an der Höchstwertung. Was die Episode für mich so auszeichnet ist die Tatsache, dass man trotz des Wissens ob die bevorstehende Absetzung nicht ein schönes, rundes Ende zimmerte, mit dem man die Story zur Gänze abschließt. Wie man sich generell im Hinblick auf den doch recht düsteren Ton der Serie treu bleibt. Ein Sieg der Wildcards (oder der Menschheit) auf allen Fronten hätte hier einfach – so befriedigend es aus Fan-Sicht auch gewesen wäre, da man mit den Figuren natürlich mitfieberte und ihnen das beste wünschte – nicht gepasst, und sich falsch und unaufrichtig angefühlt. Dabei setzt sich "Für immer treu" noch lange vor dem Finale mit dem anstehenden Ende der Serie auseinander; wenn sich die Wildcards fragen, wie es mit ihnen nach dem Ende des Krieges weitergehen wird und ob sie Freunde bleiben werden, hat man als Zuschauer den Eindruck, dass diese Worte die ganz ähnlichen Gedanken der Stammbesetzung widerspiegeln. Schön fand ich zudem, wie das Finale den Bogen zum Auftakt schlägt, mit der Rückkehr von Kylen. Dass es hier gelingt, sie zu retten, sorgt zudem dafür, dass "Für immer treu" nicht völlig in Düsternis ertränkt wird; auch wenn das Ende selbst für Nathan und sie – da er sich ihr ja nicht anschließt, sondern auf der Saratoga verbleibt – kein ungetrübt glückliches ist.

Episodenbild (c) 20th Century Fox Television Womit wir auch schon beim letzten Punkt sind: Denn die Rettung von Kylen erfordert von den Wildcards einen hohen Preis. An Wangs Schicksal lässt die Episode dabei keinen Zweifel offen: Dieser opfert sich beim Versuch, den anderen die Flucht zu ermöglichen. Es ist ein ernüchterndes, deprimierendes, aber doch auch irgendwie passendes Ende für eine Figur, die seit "Folter" vom Gefühl geplagt war, seine Einheit verraten zu haben. Bei Shane und Vanessa hielt man sich hingegen ein Schlupfloch offen, falls FOX doch noch umdenken und die Serie auf irgendeine Art und Weise zurückbringen würde – gut sah es allerdings auch für sie nicht aus. Diese Verluste treffen einen als Zuschauer doch hart, passen aber letztendlich sehr gut zu einer Serie, die sich stets bemüht hat, den Krieg nicht zu verherrlichen, sondern vielmehr den hohen Preis den dieser immer erfordert nicht vergessen zu lassen. Dementsprechend passend – wenn auch bedrückend – ist dann auch die letzte Szene, in der Nathan und Cooper als letzte Überlebende ihrer Einheit im Aufenthaltsraum der Wildcards verbleiben. Kein Ende im klassischen Sinn, aber doch irgendwie ein Abschluss – der zudem deutlich macht, dass zwar die Serie nun zu Ende sein mag, aber eben nicht die von ihr erzählte Geschichte.

Fazit: Von wegen "Sag zum Abschied leise Servus" – "Space 2063" verabschiedet sich vielmehr mit einem großen, lauten Knall. Man darf davon ausgehen, dass das hier präsentierte Ende nicht dem ursprünglichen Plan entspricht, wie die Geschichte eigentlich hätte ausgehen sollen – und doch ist es James Wong und Glen Morgan geglückt, ein stimmiges Ende zu schmieden, welches einerseits ein passender (düsterer) Abschluss der Story ist, zugleich aber auch die Möglichkeit einer Fortsetzung offenhielt. Vor allem aber ist "Für immer treu" in vielerlei Hinsicht eine Staffelübergabe an die Zuschauer, und lädt diese dazu ein, die Geschichte nun für sich selbst weiterzuspinnen. Insofern fand ich auch die offenen Fragen nicht frustrierend, sondern vielmehr faszinierend, da es mir erlaubt, meine eigenen Antworten darauf zu finden. "Für immer treu" trumpft darüber hinaus mit einer grandiosen Wendung rund um die Herkunft der Chigs und dem Beginn des Krieges auf. Schön auch, wie sich dank Klyden hier der Kreis zum Anfang der Geschichte schließt. Und letztendlich passt dieses Ende auf Meta-Ebene sehr gut zur von "Space 2063" verfolgten Message rund um Krieg: Denn auch dort endet nun mal nicht jede Schlacht in einem Triumph, und kann der Tod (wie im Leben generell) sehr plötzlich eintreten. Insgesamt verabschiedet sich die Serie mit "Für immer treu" jedenfalls nicht nur auf angemessen mutig-kompromisslose Art und Weise, sondern vor allem auch mit einer Glanzleistung.

Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox Television)







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