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Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen Drucken E-Mail
Showdown im Sonnenfleck-Gefängnis Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 20 Juli 2022
 
Titel: "Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen"
Originaltitel: "Star Wars: Rebel Jail"
Bewertung:
Autoren: Jason Aaron & Kieron Gillen
Übersetzung: Michael Nagula
Zeichnungen: Angel Unzueta, Leinil Francis Yu & Mike Mayhew
Tusche Angel Unzueta, Gerry Alanguilan & Mike Mayhew
Farben: Paul Mounts, Sunny Gho, Java Tartaglia & Mike Mayhew
Lettering: Joe Caramagna & Chris Eliopoulos (E)
Cover: Terry Dodson
Umfang: 152 Seiten
Verlag: Panini (D), Marvel (E)
Veröffentlicht: 26. Juni 2017 (D), 16. August 2016 (E)
ISBN: 978-3-741-60269-6 (D), 978-0-78519-789-8 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem sie Dr. Aphra ins sogenannte Sonnenfleck-Gefängnis der Rebellen gebracht haben, welches sich im Orbit einer Sonne befindet, fliegen Han und Luke mit den Millennium Falken los, um einen Auftrag für die Rebellion zu erledigen. Dummerweise verspielt Han im Casino beim Sabacc ihr Budget, weshalb sie einen wenig glamourösen Schmugglerjob annehmen müssen. Währenddessen wird das Sonnenfleck-Gefängnis von unbekannten Kräften überfallen. Zuerst glaubt man, dass es sich um eine Einsatztruppe des Imperiums handelt, welches gekommen ist, um die Gefangenen zu befreien. Als die Angreifer dann jedoch anfangen, die Häftlinge zu töten, wird klar, dass hier etwas anderes vor sich geht. Und obwohl es sich um imperiale Gefangene, wie eben Doktor Aphra handelt, kann und will Prinzessin Leia nicht tatenlos zusehen, wie sie einfach so abgeschlachtet werden, und stellt sich den Angreifern zusammen mit Sana Starros entgegen…

Review: Die "Star Wars"-Comicreihe tritt ja mit dem Anspruch an, die Lücke zwischen Episode IV und V praktisch komplett zu schließen. Nun hat uns das bislang schon ein paar Highlights gebracht, wo ich auch finde, dass diese erzählt werden mussten, und wichtige Lücken schließen – wie z.B., wie Darth Vader die Identität des Piloten erfährt, der den Todesstern zerstört hat (wobei an dieser Stelle daran erinnert sei, dass diese Frage auch schon im alten Legends-Kanon geklärt wurde). Insgesamt sehe ich aber doch einen gewissen Widerspruch darin: Weil viel Entscheidendes kann sich in diesen drei Jahren nicht zugetragen haben, sonst wüssten wir ja schon davon. Zugleich musst du den Zeitraum aber halt schon mit irgendetwas sinnvollen/spannendem/interessanten füllen. Ich erwähne dies gerade auch bei "Das Gefängnis der Rebellen" deshalb, als der B-Plot rund um Han und Luke ein Paradebeispiel für die – eben nicht immer gemeisterte – Herausforderung ist, vor der die Autoren hier standen. Natürlich war es grundsätzlich lustig, den beiden dabei zuzusehen, wie sie eine Nerf-Herde im Millennium Falken transportieren. Zumal es Jason Aaron hierbei gut gelang, ihre Dynamik aus dem ersten Film aufzugreifen – was nicht zuletzt auch deshalb seinen Reiz hat, als die beiden in den nachfolgenden beiden Filmen der Trilogie kaum mehr gemeinsame Abenteuer bestritten haben (und – von Lukes Rettung durch Han auf Hoth – schon gar nicht im Alleingang). Aber: Ein bisschen gar banal ist die Geschichte halt schon. Jenen, die einfach nur die Helden ihrer Kindheit in neuen Abenteuern erleben wollen, wird das reichen. Wer sich jedoch erwartet, dass die Comics von Ereignissen erzählen, die für die Original-Trilogie und/oder die größere "Star Wars"-Saga irgendwie von Bedeutung sind, wird zumindest in ihrem Handlungsstrang mal nicht auf die Kosten kommen.

Gleiches muss übrigens leider im Hinblick auf die Haupthandlung rund um das Sonnenfleck-Gefängnis festgehalten werden. Dort kommt erschwerend hinzu, dass mich die ganze Idee dahinter – so optisch beeindruckend sie dank der wieder einmal absolut hochwertigen künstlerischen Gestaltung auch umgesetzt gewesen sein mag – nicht wirklich überzeugt hat. Auch wenn ich den Grundgedanken verstehen kann, dass man für allfällige imperiale Offiziere, Agenten usw. einen Platz braucht, um sie unterzubringen, wissen wir aus den Filmen, dass sich die Rebellen schwer taten, ein sicheres Versteck zu finden, und die betreffende Basis lange Zeit vor den Imperialen geheim zu halten. Ich hatte eher den Eindruck, die waren praktisch ständig "on the run". Insofern ist eine derart – noch dazu technologisch hochwertige – Einrichtung ein bisschen schwer zu schlucken. Apropos "schwer zu schlucken": Ich weiß, "Star Wars" ist mehr Fantasy als Science Fiction, aber mit der Raumstation in unmittelbarer Nähe einer Sonne tat ich mir leider auch ein bisschen schwer. Und dann ist da noch die Wahl des Antagonisten. Das ist eine derart unwichtige Nicht-Figur, die schon im – hier mit abgedruckten – Einzelcomic ("Star Wars Annual #1") keinen Eindruck hinterlassen hat. So wenig, dass ich bei der Auflösung hier (ich habe den Sammelband auf zwei "Gute Nacht"-Einheiten an zwei drauffolgenden Abenden aufgeteilt) schon wieder vergessen hatte, wer das sein soll. Das war nun wirklich unterwältigend. Last but not least, was die Kritikpunkte angeht: Ich fürchte, dass ich mit den imperialen Gefangenen nur sehr bedingt mitgefiebert habe, was das Geschehen letztendlich wenig spannend machte. Immerhin gab "Das Gefängnis der Rebellen" aber Prinzessin Leia die Gelegenheit, ihre moralischen Prinzipien unter Beweis zu stellen. Zudem war das Zusammenspiel zwischen ihr, Sana und in weiterer Folge auch Aphra ganz nett. Und korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber die Offenbarung der früheren Beziehung zwischen Aphra und Sana dürfte die erste LGTBQ-Repräsentation bei "Star Wars" gewesen sein, oder? Davon abgesehen fand ich "Das Gefängnis der Rebellen" aber wenig auffällig.

Fazit: Die "Star Wars"-Comicreihe schwankt für mich qualitativ doch ziemlich. Highlights wie die Begegnung zwischen Darth Vader und Luke Skywalker wechseln sich ab mit doch eher belanglosen Geschichten, wo sich das Autorenteam sichtlich schwer damit tut, praktisch den kompletten Zeitraum zwischen "Eine neue Hoffnung" und "Das Imperium schlägt zurück" abzudecken. "Das Gefängnis der Rebellen" ist hierfür leider insbesondere im Nebenstrang rund um Luke und Han ein Paradebeispiel – auch wenn ich nicht verhehlen will, dass diese in den weiteren beiden Filmen der Trilogie zu kurz gekommene Paarung durchaus ihren Reiz hatte. Aber auch die Haupthandlung rund um das titelspendende Rebellen-Gefängnis wollte mich weder so richtig überzeugen, noch ansprechen, geschweige denn packen. Auch hier war es in erster Linie die nette Interaktion zwischen den Figuren, die den Comic noch so halbwegs herausrissen. Das, sowie natürlich die wie immer überaus gefällige künstlerische Gestaltung. Inhaltlich war das aber halt leider eine eher dürftige Angelegenheit.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2017 Panini Comics






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