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Jeremiah - 2x02: Briefe aus einer anderen Zeit (2) Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Letters from the Other Side (2)
Episodennummer: 2x02
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 17. Oktober 2003
Erstausstrahlung D: 23. Mai 2004
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Martin Wood
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Joanne Kelly als Liberty 'Libby' Kaufman, Sean Astin als Mister Smith, Peter Stebbings als Markus Alexander, Ingrid Kavelaars als Erin, Byron Lawson als Lee Chen, Michael David Simms als General Waverly, Robert Wisden als Devon, Saraphina Joachim als Meaghan Lee Rose, Robert Foxworth als President Emerson, Garfield Wilson als Cell guard, Robin Mossley als Interrogater u.a.


Kurzinhalt: Jeremiah, Marcus und Erin wurden vom Valhalla-Sektor gefangen genommen. Insofern droht sich die Allianz, die Marcus gegen den Valhalla-Sektor schmieden wollte, zu zerschlagen, noch bevor sie so richtig beginnen konnte. Doch es gibt Hoffnung. Lee Chen hat sich nämlich statt wie befürchtet als Verräter vielmehr als Doppelagent herausgestellt. Zusammen mit Kurdy schmiedet er den Plan, Meaghan für die anderen drei Geiseln auszutauschen. Normalerweise würde man sich im Valhalla-Sektor auf diesen Handel nicht einlassen, sie behaupten jedoch, dass Meaghan durch die Impfung geheilt worden wäre. Damit präsentiert man ihnen genau das, wonach sie suchen – und wozu sie Jeremiahs Vater Devon mit diesem erpressen wollte – auf dem Präsentierteller. Im Valhalla-Sektor hält man sich für besonders schlau, als man erstmal nur Erin und Marcus zum Austausch bringt, und Jeremiah noch zurückhält. Niemand ahnt, dass Meaghan eben nicht geheilt wurde, sondern der große Tod bei ihr nur nicht ausbrach – sie ihn jedoch sehr wohl übertragen kann…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Insgesamt war ich von "Briefe auf einer anderen Zeit – Teil 2" ziemlich begeistert – es gab allerdings auch zwei Kritikpunkte, die für mich letztendlich auch die Höchstwertung verhindern. Da ist auf der einen Seite der geheimnisvolle Mister Smith. So nett es auch ist, Sean Astin bei der Serie zu sehen, aber seine Rolle ist mir zu übernatürlich angelegt. Egal ob nun Gott mit ihm spricht, ein anderes mächtiges Wesen, er eine Art Hellseher ist, oder was auch immer, Szenen wie "Duck dich" und dann seine Rettung von Kurdy deuten an, dass er tatsächlich über eine Verbindung zu etwas Übersinnlichem verfügt. Und das ist mir halt selbst für eine Mystery-Serie zu phantastisch. Und der zweite Punkt betrifft Adam J. Harrington's "Team Leader" (so ist der Credit der Rolle auf der IMDB). In der ersten Szene, wo er zu sehen ist, und Chen etwas von potentiellen weiteren Agenten faselt, war mir einfach klar: Das ist er! Und natürlich sollte ich damit dann Recht behalten. Das war schon sehr durchsichtig. Als letzte kritische Anmerkung: Zumindest in einer Szene im Valhalla-Sektor, mit den Farben am Boden, bin ich mir zu 99,9% sicher, dass man sich einfach schnell mal das "Stargate"-Set (welches Regisseur Martin Wood ja gut kennt) ausgeliehen hat. Einerseits witzig, andererseits halt auch nicht ideal, da es einen ein bisschen aus der Illusion reißt.

Von diesem Punkt abgesehen war ich von der Episode aber regelrecht begeistert. Zuerst einmal sei die Action wieder einmal lobend hervorgehoben. Vor allem das Gefecht im Mittelteil war von Martin Wood – der die komplette Episode sehr hochwertig inszeniert – packend in Szene gesetzt. Da stört es auch nicht, wenn man den Helikoptern die CGI-Herkunft in einigen Einstellungen recht deutlich anmerkt. Das war spannend umgesetzt, und für damalige TV-Verhältnisse (und angesichts des nicht überragenden Budgets) durchaus spektakulär. Mehr noch als das beeindruckte mich aber die Entwicklung rund um den Valhalla-Sektor. Der wurde in der ersten Staffel ja als der große Feind etabliert, gegen den es anzutreten gilt. Erst Ende der Season kam es dann zur ersten Konfrontation – insofern hätte ich nun echt nicht erwartet, dass dieser Gegner nach der zweiten Folge der zweiten Staffel auch schon wieder Geschichte ist. Das war sehr überraschend, und lässt einen am Ende – wie es auch bei "Babylon 5" gelegentlich vorkam – mit der Frage zurück: Was nun?! Mehr noch als die Tatsache, dass man sich dieser Bedrohung hier – und damit unerwartet früh – entledigt, sticht aber natürlich hervor, wie man sich ihrer entledigt. Denn was war wirklich hart, und moralisch fragwürdig. Natürlich kann man es rechtfertigen: Der Valhalla-Sektor wollte letztendlich genau das selbe machen, nämlich den Großen Tod als Waffe einsetzen, um jene, die nicht spuren bzw. sich ihnen unterwerfen, auslöschen zu können. Die Leute vom "Ende der Welt" aka dem Thunder Mountain waren halt einfach nur schneller. Und trotzdem: Macht es das richtig? Heiligt der Zweck die Mittel? Darüber lässt sich vortrefflich streiten.

Episodenbild (c) MGM/Showtime So oder so, die Szenen, als man Meaghan in die Basis bringt, sie nacheinander einem nach dem anderen von ihnen die Hände schüttelte, sowie dann auch der Ausbruch der Krankheit – der uns zwar durchaus schonungslos und nahegehend, aber doch auch subtil vermittelt wird, über Funksprüche, Geräusche etc., sowie dem eindringlichen Bild, wo die herausgeputzte Meaghan mit Stöckelschuhen durch die Leichen wandelt – die gewünschte schockierende Wirkung bei mir nicht. Letztendlich muss dann auch das "Ende der Welt" – und hier insbesondere Marcus – für diesen Triumph, und/oder die Befreiung ihrer Gefangenen, einen hohen Preis zahlen: Denn Meaghan belastet die Tatsache, dass sie für den Tod aller in der Basis verantwortlich ist, verständlicherweise schwer, weshalb sie sich am Ende von der Klippe stürzt. Ein bisschen überdramatisch inszeniert war das zwar schon (vor allem die Musik war ein bisschen zu viel des Guten; die Zeitlupe half aber auch nicht), dennoch war es ein tragischer und hochdramatischer Ausgang der bisher besten Folge der Serie.

Fazit: Mit dem Zweiteiler "Briefe aus einer anderen Zeit" hat die zweite Staffel von "Jeremiah" einen ziemlichen Traumstart hingelegt. Einzelne Aspekte – insbesondere die übernatürlichen Kräfte (oder vielleicht tatsächlich die Nachrichten von Gott) von Mr. Smith – liegen mir zwar weniger, und eine bestimmte Entwicklung im zweiten Teil war schmerzhaft vorhersehbar. Insgesamt war das aber wirklich stark, angefangen bei der hochwertigen Inszenierung, der netten Action im Mittelteil, der spannenden Entwicklung der Handlung, bis hin zum tragischen Ende. Der größte Pluspunkt war aber zweifellos das extrem harte und schonungslose, aber wohl notwendige Vorgehen von Thunder Mountain gegen den Valhalla-Sektor. Dass unsere Helden zu einem derartigen Mittel greifen, hat dann doch Seltenheitswert, und die betreffenden, teils erschütternden Momente werden mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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