Star Trek: Strange New Worlds - 1x07: The Serene Squall
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Originaltitel: The Serene Squall Episodennummer: 1x07 Bewertung: Erstausstahlung USA: 16. Juni 2022 (Paramount+) Erstausstahlung D: noch nicht bekannt Drehbuch: Beau DeMayo & Sarah Tarkoff Regie: Sydney Freeland Stammbesetzung:
Anson Mount als Captain Christopher Pike,
Ethan Peck als Science Officer Spock,
Jess Bush als Nurse Christine Chapel,
Christina Chong als La'an Noonien-Singh,
Celia Rose Gooding als Cadet Nyota Uhura,
Melissa Navia als Lt. Erica Ortegas,
Bruce Horak als Hemmer,
Rebecca Romijn als Number One.
Gaststars:
Jesse James Keitel als Dr. Aspen,
Gia Sandhu als T'Pring,
Shawn Ahmed als Ensign Shankar,
Michael Hough als Remy,
Phi Huynh als Pirate #1,
Alex Kapp als USS Enterprise Computer,
Lawrence Libor als Weapons Pirate,
Roderick McNeil als Stonn,
Sophia Walker als Fran u.a.
Kurzinhalt:
Die Enterprise fliegt in einen Sektor, wo es zuletzt vermehrt zu Angriffen durch Piraten kam. Dr. Aspen, eine der betroffenen Kolonisten, warnt davor, die sogenannte "ruhige Bö" zu unterschätzen. Am letzten bekannten Standort des Kolonieschiffs angekommen, findet man nur Trümmer vor – aber keine Leichen. Wie es scheint, wurden die Kolonisten von den Piraten entführt. Man folgt der vom Schlachtfeld fortführenden Warpspur, und trifft auf das Schiff der ruhigen Bö. Captain Pike führt den Landetrupp an, der sich an Bord beamt, um die Gefangenen zu befreien. Doch die Piraten nützen die dabei gesenkten Schilde, um ihrerseits einen Invasionstrupp an Bord zu beamen. Binnen weniger Minuten haben die Piraten das Schiff übernommen, und einen Großteil der Crew auf ihr Schiff gebeamt. Spock, Christine Chapel sowie Dr. Aspen zählen zu den wenigen, denen es gelungen ist, ihrem Griff zu entgehen. Nun arbeiten sie daran, um die Enterprise wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen. Captain Pike wiederum versucht, innerhalb der Piraten eine Meuterei anzuzetteln – in der Hoffnung, in der Aufregung dann einen Fluchtversuch unternehmen zu können…
Review:
"The Serene Squall" ist nach "Spock Amok" die zweite Episode der Serie, die stark auf den vulkanischen Publikumsliebling – und seine Beziehung zu T'Pring – fokussiert ist. Nun war Spock natürlich auch schon bei der klassischen Serie eine der interessantesten Figuren, gerade auch aufgrund seiner Herkunft, und da dort Charakterentwicklung jetzt nicht der Hauptfokus war, gibt es zweifellos noch genug Potential, um seinen spannenden inneren Konflikt weiter zu vertiefen. Und einige Szenen aus dieser Folge waren diesbezüglich auch sehr gelungen, wobei für mich insbesondere das Gespräch mit Dr. Aspen in seinem Quartier hervorstach. Demgegenüber erschien mir das mit der menschlichen Sex erforschenden T'Pring doch etwas aufgesetzt, und die Showeinlage rund um seinen Kuss mit Christine Chapel auch eher überflüssig. Zumal ich es auch einfach sehr unplausibel fand, dass sich die reinrassige Vulkanierin T'Pring dazu hinreißen lässt, Angels Forderung nachzukommen. Wo die Logik darin liegen soll, müssten mir Beau DeMayo und Sarah Tarkoff erklären.
Kein Freund war ich auch von den humoristischen Einlagen wie dem für die Piraten kochenden Pike, da diese albernen Töne die Spannung doch ziemlich unterminierten. Vor allem aber muss die Frage erlaubt sein, wie komplett unfähig die Sicherheit der Enterprise denn eigentlich ist, wenn man sich derart leicht von ein paar Piraten-Handeln überrumpeln lässt. Auch das wirkte unglaubwürdig und konstruiert. Insgesamt fand ich "The Serene Squall" aber wieder besser als die letzten beiden Episoden. Einerseits aufgrund der schon angesprochenen gelungenen Momente rund um Spock, und andererseits, da sie ich doch soweit ganz kurzweilig fand. Ob plausibel oder nicht, mit dem Angriff der Piraten auf die Enterprise kam doch einiges an Spannung auf, insbesondere, wenn sich Chapel und/oder Spock (letzterer in Begleitung von Dr. Aspen) durch die Gänge schleichen. Zudem muss ich der Episode zugutehalten, dass ich den Twist erst wenige Sekunden bevor er offenbart wurde erkannt hatte. Weitere Pluspunkte sammelt "The Serene Squall" für die Rückkehr (und die Erweiterung) von Scottys kultiger Röhre aus der Original-Serie. Und nicht zuletzt die sich am Ende offenbarende Verknüpfung zur Filmreihe (die ich an dieser Stelle – so "logisch" und damit offensichtlich es genau genommen eigentlich auch war – nicht vorwegnehmen will) wertete die Episode für mich nochmal auf. Insgesamt zwar schon etwas banal, und aufgrund des Humors etwas zu sehr auf der locker-albernen Seite, was der Spannung nicht unbedingt zuträglich war. Dennoch aber insgesamt zumindest eine Spur unterhaltsamer und gelungener als "Spock Amok" (die halt auch unter meiner Abneigung gegenüber Körpertauschgeschichten litt) und "Lift Us Where Suffering Cannot Reach" (die zwar die anspruchsvollere Story erzählte – aber halt in meinen Augen leider auf überwiegend misslungene Art und Weise).
Fazit:
"The Serene Squall" ist sicherlich eine jener recht belanglosen Episoden, die niemandem lange in Erinnerung bleiben wird – was jedoch nicht heißt, dass sie deshalb nicht kurzweilige Unterhaltung bot. So punktet die Episode unter anderem mit ihrem Fokus auf Spock, und seinem inneren Zwiespalt, wobei es mir insbesondere sein Gespräch mit Dr. Aspen angetan hatte. Die Dynamik zwischen ihm und Schwester Chapel finde ich ebenfalls nach wie vor sehr interessant, wenn ich mir anstelle der Drehbuchautoren auch die Kusseinlage gespart hätte. Generell erschien es mir unplausibel, dass sich T'Pring auf diese Weise erpressen lässt; sonderlich logisch erschien mir ihr Verhalten hier jedenfalls nicht. Der recht alberne Humor ging zudem teilweise doch ordentlich auf die Spannung, da irgendwie niemand – die Autoren eingeschlossen – die Situation wirklich ernst zu nehmen schienen. Und natürlich, dass es diesen paar Piraten-Hanseln gelungen sein soll, die Enterprise zu übernehmen, muss man auch erst schlucken (können). Dafür gab es ein paar nette Referenzen sowohl auf die klassische "Star Trek"-Serie als auch die Filme, und habe ich den Braten tatsächlich erst kurz bevor es eh offenbart wurde gerochen. Dies muss ich "The Serene Squall" ebenso anrechnen, wie dass – bei aller berechtigter Kritik – immerhin keine Langeweile aufkam.