Originaltitel: Part 2 Episodennummer: 1x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 02. Mai 1983 Erstausstrahlung D: 17. & 24. Oktober 1988 Drehbuch: Kenneth Johnson Regie: Kenneth Johnson Besetzung:
Jane Badler als Diana,
Michael Durrell als Robert Maxwell,
Faye Grant als Juliet Parrish,
Peter Nelson als Brian,
David Packer als Daniel Bernstein,
Neva Patterson als Eleanor Dupres,
Tommy Petersen als Josh Brooks,
Marc Singer als Mike Donovan,
Blair Tefkin als Robin Maxwell,
Michael Wright als Elias Taylor,
Bonnie Bartlett als Lynn Bernstein,
Leonardo Cimino als Abraham Bernstein,
Richard Herd als John,
Evan C. Kim als Tony Wah Chong Leonetti,
Richard Lawson als Dr. Ben Taylor,
George Morfogen als Stanley Bernstein,
Andrew Prine als Steven,
Hansford Rowe als Arthur Dupres,
Jenny Sullivan als Kristine Walsh,
Penelope Windust als Kathleen Maxwell,
Michael Alldredge als Bill Graham,
Camila Ashland als Ruby Engels,
Frank Ashmore als Martin,
Jason Bernard als Caleb Taylor,
Michael Bond als Officer Talbot,
Rafael Campos als Sancho Gomez,
Diane Cary als Harmony Moore,
Viveka Davis als Polly Maxwell,
Robert Englund als Willie u.a.
Kurzinhalt:
Langsam aber sicher beginnt sich gegen die Besucher Widerstand zu formen. Auf ihre Propaganda-Plakate wird ein V – für "Victory" – gesprüht, es gibt jene, die versuchen, Wissenschaftlern und ihren Familien zu helfen bzw. sie zu verstecken, und einige Widerstandskämpfer finden sich in Zellen zusammen, um mit Sabotageakten und ähnlichen Aktionen aktiv zurückzuschlagen. Jene in Los Angeles wird von der Biologin Julie Parrish angeführt. Sie ahnen nicht, dass ein – unfreiwilliger – Verräter unter ihnen weilt: Aufgrund ihrer Anziehung zu einem der Besucher wurde Robin auf eines der Schiffe gelockt. Nun erpresst man ihren Vater dazu, ihnen den geheimen Standort der Rebellen zu offenbaren. Und so droht der Widerstand, der sich gerade auf seine erste große Aktion vorbereitet, niedergeschlagen zu werden, ehe er so richtig begonnen hat. Doch es gibt Hoffnung: Mike Donovan ist nach seiner Gefangennahme auf Dissidenten innerhalb der Besucher gestoßen. Mit ihrer Hilfe will er Robin vom Schiff schaffen, und den Invasoren so das Druckmittel gegen Robert Maxwell nehmen…
Review:
Beginnen wir ausnahmsweise mal beim Ende: Die Miniserie findet hier nämlich mit dem abschließenden Kampf einen spektakulären Ausklang. So gibt es auf der einen Seite einen kleinen, nett gemachten Luftkampf, zwischen dem von Mike geflogenem Shuttle und ihren Verfolgern, und auf der anderen wehren sich die Rebellen aus der Los Angeles-Zelle gegen den Angriff der Besucher. Letzteres führt zu einer sehr starken Szene, als Julie der Preis des von ihr zwar nicht angezettelten, aber doch angeführten Widerstands vor Augen geführt wird, und sie hilflos mit ansehen muss, wie einer von ihnen nach dem anderen von den überlegenen Waffen der Besucher niedergestreckt wird. Und eben dies bringt uns dann zu einem der stärksten Momente und ikonischsten Bildern der Miniserie: Julie, die sich, nur mit einer Pistole bewaffnet, dem anfliegenden Shuttle der Besucher entgegenstellt. Es ist ein letztes, trotziges, rebellisches Aufbäumen, dass wohl gleichermaßen Sturheit, Heldenmut und Verzweiflung zuzuschreiben ist. In jedem Fall aber ist es sicherlich einer jener Momente, der einem von der Miniserie am stärksten in Erinnerung bleiben.
Abseits dieses Höhepunkts gelang es dem zweiten Teil allerdings in meinen Augen nicht ganz, das überaus hohe Niveau des Auftakts zu halten. Wohlgemerkt, ich sage "nicht ganz". Weil grundsätzlich war auch das wieder sehr mitreißend und unterhaltsam. Allerdings fand ich den Auftakt noch die Spur spannender und interessanter. Gerade auch im Mittelteil schleichen sich kleinere Längen ein. Zudem wäre es strukturell vielleicht besser gewesen, sich das hin und her und wieder hin von Mark zu ersparen, und seine beiden Besuche auf dem Schiff quasi zusammenzulegen. Und auch die TV-Berichte schien man mir im Vergleich zum ersten Teil ein bisschen zurückgenommen zu haben, was ich insofern etwas schade fand, als wir so auch wirklich nur das mitbekamen, an dem der – weitreichende – Cast direkt beteiligt war. Damit fehlte aber ein bisschen das größere Gesamtbild. Kein großer Freund war ich zudem von der Gebetsszene. Und Tonys Tod ließ mich emotional leider völlig kalt. Das war es aber dann auch schon an nennenswerten Kritikpunkten. Demgegenüber gefiel mir ausgesprochen gut, dass wir hier nun auf Dissidenten innerhalb der Besucher stoßen – womit man in Verbindung mit den Kollaborateuren innerhalb der Menschheit einem zu schlichten, binären schwarz/weiß-Bild in Richtung "alle Menschen gut, alle Besucher böse" wirkungsvoll vorbeugt. Auch Willie (den ich jetzt nicht als klassischen Kollaborateur eingeschätzt hätte), gespielt von Robert Englund, trägt hier seinen Teil dazu bei. Mir gefällt zudem die Reptilienmaske der Besucher ausgesprochen gut. Insbesondere im Hinblick darauf, dass sich diese hinter einer Menschenmaske verbergen soll, ist die betreffende Make Up-Arbeit wirklich großartig gelungen. Generell bietet auch der zweite Teil – nicht zuletzt mit dem Angriff auf die Fabrik am Ende, sowie dem schon angesprochenen Showdown – wieder einiges an Spektakel. Großartig war auch die Offenbarung im Hinblick auf die unzählbaren Kammern, die auf dem Schiff für Menschen eingerichtet wurden, und die entweder als Kämpfer gegen den Feind der Besucher, oder aber als Nahrung dienen sollen. Auch das war zweifellos ein denkwürdiges Bild, von dem ich mir vorstellen könnte, dass es die spätere Darstellung des Inneren eines Borg-Kubus in "The Next Generation" beeinflusste. Und last but not least gefiel mir auch der Ausgang des Geschehens gut: Dem Widerstand gelingt es, eine Nachricht ins All hinaus zu schicken – in der Hoffnung, dass es die Gegner der Besucher auffangen und ihnen in rund einer Generation zur Hilfe eilen werden. Damit endet die Serie eben nicht, wie so viele andere Invasions-Geschichten, gleich mit einem Triumph – aber dennoch mit meinem Moment der Hoffnung.
Fazit:
Der zweite Teil von "V – Die außerirdischen Besucher kommen" kommt zwar in meinen Augen nicht mehr ganz an den Auftakt heran, allerdings ist der Unterschied nur marginal. Ich fand den ersten Teil halt noch die Spur mitreißender, interessanter und faszinierender. Dennoch bot auch der Abschluss der (ersten) Miniserie wieder hochklassige Science Fiction-Unterhaltung mit Tiefgang. Besonders angetan hatte es mir dabei die Art und Weise, wie man sich einer eindeutigen Schwarz/Weiß-Zeichnung im Hinblick auf Besucher und Menschen verwehrt. Auch die Produktionsqualität stach wieder hervor; zudem brillierte Teil zwei mit einigen eindrucksvollen Bildern (wie den Kammern an Bord des Schiffes). In erster Linie sind es aber der packende Showdown, der starke Moment rund um Julie Parrish, sowie der hoffnungsvolle (wenn auch noch lange nicht triumphale) Ausklang, die Eindruck machen, und in Erinnerung bleiben.