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Obi-Wan Kenobi - 1x03: Teil III Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Part III
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 01. Juni 2022
Drehbuch: Joby Harold, Hannah Friedman, Hossein Amini & Stuart Beattie
Regie: Deborah Chow
Besetzung: Ewan McGregor als Obi-Wan Kenobi, Vivien Lyra Blair als Leia Organa, Moses Ingram als Inquisitor Reva, Sung Kang als Fifth Brother, Rya Kihlstedt als Fourth Sister, Zach Braff als Freck (voice), Indira Varma als Tala, James Earl Jones als Darth Vader (voice), Hayden Christensen als Darth Vader u.a.

Kurzinhalt: Die dritte Schwester besucht Darth Vader in seiner Festung auf Mustafar. Sie informiert ihn darüber, dass Obi-Wan Kenobi auf Daivu gesichtet wurde, jedoch entkommen konnte. Er weist sie daraufhin an, seine Spur zu verfolgen, und ihn über jeden Fortschritt zu informieren – möchte er seinem früheren Meister doch selbst gegenübertreten. Obi-Wan ist indes über die Offenbarung, dass Anakin ihr Duell auf Mustafar überlebt hat, sichtlich erschüttert. Zusammen mit Leia erreicht er den landwirtschaftlichen Planeten Mapuzo, der seit der Machtübernahme des Imperiums von diesem schonungslos ausgebeutet wird. Als Hajas Kontakt nicht eintrifft, lässt man sich von einem Außerirdischen namens Freck zum nächsten Weltraumhafen bringen. Doch Freck ist dem Imperium treu ergeben – und ahnt, dass mit seinen Passagieren etwas nicht stimmt. Nur mit Hilfe von Tala, einer imperialen Offizierin, die für die Rebellen arbeitet, gelingt es den beiden, aus der Falle zu entkommen. Doch gerade als man sich darauf vorbereitet, Mapuzo hinter sich zu lassen, trifft Vader ein…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Bevor wir zur Folge an sich kommen, ein paar wichtige Worte aus aktuellem Anlass: Denn das "Star Wars"-Fandom – oder zumindest ein ganz bestimmter, radikaler Teil davon – zeigte sich in den letzten Tagen wieder mal von seiner abscheulichsten Seite. Der Hass, der Moses Ingram für ihre Rolle in "Obi-Wan Kenobi" entgegenschlug, ist aufs Schärfste zu verurteilen. Für so etwas darf weder in einer weit weit entfernten noch in unserer Galaxis Platz sein. Wie man so etwas verbreiten und sich gleichzeitig "Star Wars"-Fan schimpfen kann, ist mir unbegreiflich; in jedem Fall haben diese Individuen aber die Werte und Message des Universums dem sie angeblich zugetan sind nicht verstanden. So, Predigt vorbei, kommen wir zu "Teil III". Dieser bringt uns, nach dem Teaser am Ende der letzten Folge, nun den ersten richtigen, größeren Auftritt von Darth Vader in der Serie – und damit auch die Rückkehr von James Earl Jones als seine Stimme. Darüber habe ich mich zweifellos gefreut, verbindet man diese doch – zumindest im O-Ton – unweigerlich mit der Rolle (was für mich allerdings die Frage aufwirft, wie sie damit umgehen werden, wenn es ihm eines Tages nicht mehr möglich sein wird, Vader seine Stimme zu leihen).

Nach dem kurzen Wiedersehen mit Vader springen wir wieder zu Obi-Wan zurück. Ich bleibe dabei: Mit dem Twist, dass dieser bislang nicht wusste, dass Anakin ihr Duell überlebte, tue ich mir doch ziemlich schwer. Generell frage ich mich, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, bei "Obi-Wan Kenobi" mal etwas anderes auszuprobieren, und sechs Episoden zu machen, die sich zeitlich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Dann hätte man die erste recht ähnlich gestalten können wie sie war, nur dass Obi-Wan dort dann halt – wesentlich früher während seines Exils – von Vaders Überleben erfährt. Und im Verlauf der Staffel (oder Serie; denn wie es scheint, sind Disney/Lucasfilm vom Erfolg so begeistert, dass man eine Fortführung dieses ja eigentlich als abgeschlossene Miniserie geplanten Projekts ins Auge fasst) hätte man nacheinander die Lücke bis zu "Eine neue Hoffnung" schließen können. Stattdessen macht man hier ein bisschen den gleichen Fehler wie zuvor bei "Solo: A Star Wars Story", und steckt zu viel Handlung bzw. wichtige Ereignisse in einem sehr kurzen Zeitraum – während sich in den zehn Jahren davor und danach wohl vergleichsweise wenig Essentielles zugetragen haben dürfte (so zumindest mein aktueller Eindruck nachdem die Hälfte der ersten Staffel durch ist). Das hätte man besser machen können. Wenn ich schon beim Kritisieren bin: Ich gehe ja wohl davon aus, dass der Großinquisitor Revas Angriff überlebt hat?! Frage nur, weil man hier so tat, als wäre er tot. Klar, Vader und/oder Maul haben wesentlich Schlimmeres überstanden als einen "Bauchstich" (im Gegensatz zum armen Qui-Gon), insofern erscheint es auch bei ihm nicht unplausibel. Aber ich hoffe halt, die Serie macht das in der zweiten Hälfte noch "offiziell", und schließt damit ein potentielles Logikloch in Richtung "Rebels". Ich bleibe auch weiterhin dabei, dass Obi-Wans Robe sehr jedi-mäßig aussieht, und eine andere Kleidung wohl weniger auffällig wäre. Und irgendwie fand ich alles rund um die Fahrt mit dem Transporter – inklusive den Verrat durch Freck – recht entbehrlich; mit Ausnahme natürlich der schönen Szene, als Obi-Wan mit Leia über ihre Mutter spricht (aber die hätte sich an anderer Stelle auch platzieren lassen).

Episodenbild (c) Disney+ Der größte Pluspunkt von "Teil III" war zweifellos die Begegnung zwischen Vader und Obi-Wan. Dass es zu dieser kommen würde, wurde im Vorfeld der Serie praktisch von bestätigt, und war somit keine Überraschung; ich hätte aber damit gerechnet, dass man sich diese bis zum Finale aufhebt. Sie stattdessen hier in der Mitte schon zu bringen (wobei man wohl davon ausgehen kann, dass sich die beiden in Teil VI dann auch nochmal duellieren werden), damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Und auch wenn sich die Episode bis dahin ein bisschen unaufgeregt dahinschleppte, aber dieses packende Finale wertete "Teil III" dann definitiv nochmal enorm auf. Angefangen dabei, wie Vader einen unschuldigen Zivilisten nach dem anderen mit Hilfe des Macht-Würgegriffs tötet, um seinen früheren Meister hervorzulocken. Ihr Dialog (insbesondere "I am what you made me."). Sowie der Kampf an sich, bei dem mir gefiel, wie heillos unterlegen Obi-Wan war (auch wenn dies wiederum die Frage im Hinblick auf Vaders Aussage in "Eine neue Hoffnung" aufwirft – aber noch ist ja Zeit, diesen potentiellen Kontinuitätsfehler mit einer zweiten Begegnung, und einem dort wieder zu alter Stärke gefundenen, überlegenen Obi-Wan, zu beheben), und wie sehr Anakin vom Gedanken besessen war, an seinem früheren Mentor bittere Rache zu üben.

Allerdings: Ganz so emotional mitreißend wie ihr Duell in "Die Rache der Sith" fand ich es nicht. Es mag nicht helfen, dass Anakins Gesicht – no na – hinter dem Helm versteckt ist, aber dort habe ich irgendwie mehr mitgefiebert. James Earl Jones' (stimmliche) Performance ist ebenso großartig, wie Ewan McGregors Darstellung. Daran liegt es nicht. Ich denke, ich hätte mir wohl noch etwas mehr Interaktion zwischen den beiden gewünscht, als die sehr knappen Austäusche, die wir hier bekamen. Sehr gut gefallen hat mir dafür Deborah Chows Inszenierung, vor allem auch bei diesem Duell. Dieses unterschied sich optisch stark von ähnlichen, bisherigen Szenen aus den "Star Wars"-Filmen; am nächsten kommt wohl noch das abschließende Modell mit Graf Dooku in "Angriff der Klonkrieger, wo man ebenfalls stark auf Dunkelheit setzte, um die Lichtschwerter umso deutlicher hervorstechen zu lassen. Dennoch war das ein echt cooler Look. Die Chroreographie des Kampfes fand ich zwar eher schwach, mag aber auch ganz bewusst so gemacht worden sein, einerseits, um sich vom dynamischen Duell aus "Die Rache der Sith" abzuheben, und andererseits, da Obi-Wan in den zehn Jahren im Exil natürlich abgebaut, und dementsprechend dem Lord der Sith hier nicht wirklich etwas entgegenzusetzen hat. Insofern war das eher eine Abwehrschlacht, als ein Duell auf Augenhöhe. Aber auch die Musik von Natalie Holt mag ihren Anteil haben. Das neue Leitmotiv von John Williams ist natürlich großartig, beim Duell selbst ist die Musik jedoch von ähnlichen Höhen, wie z.B. bei "Duel of the Fates" oder auch "Battle of the Heroes", weit entfernt. Gut gefällt mir dafür nach wie vor Vivien Lyra Blair in der Rolle der jungen Leia Organa. Zudem kann ich die Kritik an Moses Ingram auch abseits der rassistischen Kommentare absolut nicht nachvollziehen. Indira Varma (u.a. bekannt als Ellaria Sand aus "Game of Thrones") machte ihre Sache hier auch sehr gut (wenn die Rolle auch jetzt – zumindest hier erstmal – nicht übermäßig viel hergab). Gefreut habe ich mich zudem über die kurze Referenz auf Quinlan Vos, der die Order 66 somit offensichtlich auch überlebt hat. Mir gefiel auch, wie desillusioniert wir Obi-Wan hier sehen; Anakins Verrat hat ihn offenbar zutiefst erschüttert, weshalb es ihm nun schwer fällt, anderen zu vertrauen (man mag einwenden, dass er damit im Fall von Freck recht hatte; andererseits, hätte er gewartet, wäre es erst gar nicht dazu gekommen). Vor allem aber mündet "Teil III" in einem spannenden und effektiven Cliffhanger, der mich gespannt auf die zweite Hälfte der Staffel/Miniserie zurückließ.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "Teil III" glänzt in erster Linie von der Begegnung zwischen Vader und Kenobi am Ende; nicht zuletzt, als diese viel früher kam, als ich das erwartet hätte. Ihre Interaktion kam dabei zwar was die emotionale Intensität betrifft nicht an "Die Rache der Sith" heran; und der Kampf an sich natürlich schon gar nicht, wobei sich dies wiederum nicht zuletzt dadurch erklärt, dass Obi-Wan nach zehn Jahren im Exil verständlicherweise etwas eingerostet ist (ich vermute mal, sein früherer Meister Qui-Gon wird ihm dabei helfen, zu alter Stärke zurückzufinden?!). Trotzdem war das definitiv der Höhepunkt der Serie bislang; nicht zuletzt, als man Anakins Hass in jeder Bewegung und jedem Wort (vom unvergleichlichen James Earl Jones – zumindest im Original) spüren konnte. Der Rest der Folge war hingegen wenig auffällig, und zog sich für meinen Geschmack teilweise auch etwas dahin. Dennoch gab es auch in der ersten halben Stunde schon einzelne nette Momente bzw. Elemente, wie Obi-Wans mangelndes Vertrauen in Andere (offensichtlich geprägt von Anakins Verrat), oder auch den wieder sehr netten Szenen zwischen ihm und Leia. Und der Cliffhanger lässt einen zweifellos die Fortsetzung schon herbeisehnen. Insgesamt bot somit auch "Teil III" wieder sehr gute "Star Wars"-Unterhaltung – wenn man sich auch für die zweite Hälfte (bzw. das Finale) noch etwas Luft nach oben lässt.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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