Originaltitel: The Replacements Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 06. Januar 1993 Erstausstrahlung D: 13. Juli 1994 Drehbuch: Herbert Wright Regie: David Burton Morris Stammbesetzung:
Jeff Kaake als Capt. John Boon,
Marjorie Monaghan als JoJo,
Cary-Hiroyuki Tagawa als Zylyn,
Jack McGee als Doc,
Clint Howard als Mimmer,
Danny Quinn als Daniel Kincaid,
Gottfried John als Erich Weiss,
Linda Hunt als Cmdr. Chennault.
Gastdarsteller:
Rick Latini III als Boy,
Sharon Mahoney als Captain Suzy Watson,
Dawn Jeffory als Irina,
Gregg Daniel als Banshies,
James Cooper als Zed,
Mario Roberts als Helpful Man,
Gary Byron als Pilot,
Susan Fallender als Alien Tech u.a.
Kurzinhalt:
Den Space Rangern wird von Erich Weiss ein neues Crewmitglied zugewiesen: Bei Ringer handelt es sich um einen Androiden – die, wenn es nach Weiss geht, die menschlichen Besatzungsmitglieder in absehbarer Zeit ersetzen sollen; was er Boon und den anderen natürlich nicht auf die Nase bindet. Ihr erster gemeinsamer Einsatz betrifft den Angriff auf einen Transporter. Zwar gelang es den Space Rangern, einen der Angreifer gefangen zu nehmen, allerdings wurde dieser dann in Haft ermordet, bevor dieser etwas ausplaudern konnte. John und die anderen vermuten den Gangsterboss Isogul hinter der Aktion, und beschließen, ihm einen Besuch abzustatten. Ohne Beweise müssen sie jedoch letztendlich tatenlos wieder abziehen, und hoffen, dass es ihnen beim nächsten Angriff gelingt, die Täter zu stellen, und so in weiterer Folge auch Isogul festzunageln…
Review:
In "Der Spitzel" erhalten Boon, Jojo. Zylyn, Doc, Mimmer und Kincaid kurzzeitig – unerwünschte – Unterstützung vom Androiden Ringer. Dessen Darsteller, Keith Berger, kann im Zeitraum von 1976 bis 2004 ganze sechs Credits in der IMDB vorweisen, und dürfte somit doch eher nur Gelegenheitsschauspieler (gewesen) sein. Wobei er sich hier als Roboter (was aber natürlich von vornherein keine große darstellerische Leistung erfordert) nicht einmal schlecht schlägt. So oder so: Der grundsätzlich nicht uninteressante Plot rund um Ringer, der als Prototyp für eine Androiden-Streitmacht dient, die in weiterer Folge die Space Ranger ersetzen soll (was im ersten Moment natürlich böse klingt, weil diese dann ihre Jobs verlieren würden; ich kaufte Weiss aber seine Motivation, dass es ihm dabei nicht zuletzt auch darum geht, Leben zu schützen – da "space rangern" nun mal ein gefährlicher Beruf ist – durchaus ab), wollte leider nie so recht zur Geltung kommen. Ringer bleibt hier eine unauffällige Begleiterscheinung, die maximal bei seiner Vorstellung und dann am Ende, als ihn der gestaltwandelnde Bashad überfordert, und ihn so außer Gefecht setzt, die Aufmerksamkeit des Zuschauers erregt. Wenn überhaupt.
Bedauerlicherweise schlägt sich die Haupthandlung kaum besser. Generell ist die ganze Episode irgendwie sehr konfus, und schien nicht so recht zu wissen, wohin das Ganze gehen soll. Zumindest auch mich machte "Der Spitzel" den Eindruck von doch eher zusammenhanglos verbundenen Einzelszenen. Eine echte Dramaturgie war hierbei aber leider nicht wirklich zu erkennen. Hier sticht vor allem der Besuch bei Isogul heraus. Grundsätzlich ja lobenswert, dass man hier versucht, mit diesem einen dauerhaften Widersacher zu etablieren. Aber nicht nur hinterlässt er – trotz seines Sieges über Zylyn – keinen bleibenden Eindruck, auch seine Motivation oder sein Ziel blieben bis zuletzt zu vage, was es schwer machte, mitzufiebern. Im direkten Vergleich bleibt Bashad noch eher in Erinnerung, in erster Linie wegen seiner Fähigkeit, sich in Einzelteile aufzulösen (ein Effekt, den man von "Der Rasenmäher-Mann" kopiert hat); vom Aussehen her wirkt er indes wie eine Mischung aus den Cardassianern und Odo von "Star Trek: Deep Space Nine". Auffällig ist darüber hinaus auch noch der Mini-Auftritt von Tony Amendola (Bra'tac aus "Stargate: SG-1") als zu Beginn auf dem Transporter verhafteter und kurz darauf ermordeter Gefangener. Inhaltlich tat ich mir indes mit der Sache rund um die Gedächtnisbilder von den letzten Dingen die jemand sah bevor er starb schwer (das erinnerte an die urbane Legende, dass sich das letzte Bild dass wir vor dem Tod sehen auf die Retina brennen würde). Produktionstechnisch bleibt die Serie auf dem gewohnten, doch eher billig-trashigen, aber doch zumindest bemühtem Niveau, wobei mir nicht zuletzt die Idee rund um das starke weiße Licht bei Isogul durchaus gefiel. Abschließend sei noch der anfängliche Kommentar rund um Budgetkürzungen hervorgehoben, wo ich den Eindruck hatte, dass dies ein kleiner Meta-Seitenhieb der Autoren gegen die Geldgeber war.
Fazit:
"Der Spitzel" streckt sich irgendwie in zu viele verschiedene Richtungen, um letztendlich nirgends anzukommen. So hätte ich den Plot rund um Ringer – dessen Androiden-Art in Zukunft menschliche Space Ranger obsolet machen soll – grundsätzlich ganz interessant und vielversprechend gefunden; leider aber wird dieser zu stiefmütterlich behandelt, weshalb er letztendlich zu einer Randnotiz verkommt. Der Plot rund um die Angriffe auf die Transporter wiederum ist leider absolut nichts Besonderes, und sorgt keine Sekunde lang für echte Spannung. Zumal es bedauerlich ist, dass der Eintagsfliegen-Bösewicht Bashad mehr Eindruck hinterlässt, als sein Boss Isogul, den man hier eigentlich für eine potentielle Rückkehr und somit als langfristigeren Widersacher in Stellung bringen würde. Zwar kann ich, nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Handlungsstränge und damit der abwechslungsreichen Story, nicht behaupten, "Der Spitzel" langweilig gefunden zu haben. So richtig packen wollte mich das Geschehen hier aber leider nie.