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Jeremiah - 1x17: Aus der Asche Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Out of the Ashes
Episodennummer: 1x17
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. Juni 2002
Erstausstrahlung D: 18. April 2004
Drehbuch: Sam Egan
Regie: Brad Turner
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Byron Lawson als Lee Chen, Sarah Strange als Maggie, Jonathon Young als Edgar Weston, Link Baker als Red, Ty Olsson als Rourke, Jy Harris als Male Patron, Carolyne Maraghi als Jill, Jennifer Carmichael als Laura u.a.

Kurzinhalt: Marcus schickt Jeremiah und Kurdy nach Denver. Dort landen sie in der Bibliothek, und sind gerade dabei, diese auf nutzvolle Bücher zu durchstöbern, als sie vom Bibliothekar mit einer Schrotflinte bedroht werden. Edgar glaubte, dass sie zum Orden der letzten Gnade gehören, eine extremistische Vereinigung, die Bücher bzw. Wissen für den Ausbruch des großen Todes verantwortlich machen, und deshalb immer wieder hereinschneien, um Bücher abzuholen, um diese danach rituell zu verbrennen. Kurz darauf stellt sich heraus, dass Edgar selbst nicht lesen kann – etwas, dass er vor den anderen Besuchern der Bibliothek verheimlicht – woraufhin Kurdy damit beginnt, es ihm beizubringen. Vor allem aber gilt es, die Besucher der Bibliothek dazu zu animieren, dem Orden entschieden entgegenzutreten. Jeremiah trifft sich indes mit einem alten Freund, der mittlerweile verheiratet ist. Seine Ehefrau Maggie sitzt im Rollstuhl, weshalb ihr Wunsch, ihrem Vater seinen letzten Willen zu erfüllen und seine Asche an einer besonderen Stelle zu verstreuen, bislang unerfüllt geblieben ist. Doch im Gegensatz zu den beiden steht Jeremiah ein Auto zur Verfügung…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Die Nebenhandlung rund um Maggie und den letzten Wunsch ihres Vaters fand ich soweit ganz charmant; vor allem dann am Ende, wenn sie die Gondel erreichen. Man versteht, warum Maggie dies so wichtig war, ich mochte aber vor allem auch den Moment, wo sie deutlich macht, wie viel Angst sie dabei eigentlich empfindet; es zeigt, wie wichtig ihr ihr Vater war, dass sie diese Reise trotzdem auf sich genommen, und sich am Ende auch im Hinblick auf die über einem tiefen Abgrund schwebende Gondel überwunden hat. Der Handlungsstrang gibt zudem Jeremiah die Gelegenheit, sich wieder mal von seiner hilfsbereiten und auch menschlichen Seite zu zeigen. Sonderlich ereignisreich war es zwar letztendlich nicht, dennoch konnte mir diese Storyline soweit ganz gut gefallen.

Jene in der Bibliothek von Denver hat zwar auch ein paar ganz nette Ansätze, aber, naja. Zwar gefiel mir, wie man hier wissenschaftsfeindliche, extremistische Gruppierungen an den Pranger stellt, und sie über die Bücherverbrennung in Verbindung mit totalitären Regimen wie dem Dritten Reich bringt. Zudem hatte die Idee, dass jemand, der selbst nicht lesen kann, diese Bücher und damit dieses Wissen bewacht und verwaltet, schon einen gewissen Charme. Mit am besten gefiel mir an diesem Handlungsstrang allerdings die stille Mehrheit, die das Verhalten des Ordens duldet und damit unterstützt – und wie Kurdy ihnen schließlich die Leviten liest, mit gutem Beispiel vorangeht, und sie so dazu anstachelt, sich gegen die Extremisten zu erheben. Und doch, wirklich packen wollte mich leider nichts daran. Ich bin mir zudem nicht sicher, ob ich im Ende den Triumph sehe, den man uns vermitteln will – wäre es doch ein Leichtes für den Orden, mit mehr Mitgliedern zurückzukommen, und ggf. auch einfach die komplette Bibliothek niederzubrennen. Aus meiner Sicht hat man hier am Ende bestenfalls die Schlacht, aber nicht zwingend den Krieg gewonnen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob bzw. wie es mir gefällt, dass Edgar nun die ganze Zeit keine Bestrebungen gezeigt hat, lesen zu lernen, und mit Kurdys Hilfe gelingt es ihm nun auf einmal; er überwindet am Ende sogar scheinbar spielerisch seine Dyslexie. Ich bin hier zugegebenermaßen kein Experte, aber mir schien das dann doch zu leicht zu gehen. Und generell war das alles in der Aussage sehr platt und mit dem Zaunpfahl eingeprügelt. Was ich selbst, wenn ich mit der Message so wie hier ja eigentlich voll und ganz übereinstimme, doch etwas kritisch sehe.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Mit "Aus der Asche" legt Sam Egan eine weitere ok-ige, aber wenig bedeutsame Episode vor. Zwar stehe ich im Hinblick darauf, wie die Episode hier eindeutig gegen wissenschaftsfeindliche Extremisten Stellung bezieht, definitiv auf ihrer Seite. Nur fand ich den Plot relativ ausgelutscht, und hatte nicht den Eindruck, dass es hier gelingen würde, der Diskussion neue, interessante Aspekte abzugewinnen. Klar freut man sich, wenn es Kurdy am Ende gelingt, die schweigenden Massen doch noch dazu zu bewegen, aufzustehen und sich den Extremisten entgegenzustellen – und schwingt eben darin zweifellos eine wichtige Message mit. Zugleich fand ich aber, dass man es hier fast schon zu leicht aussehen lässt. Eh ganz lieb, aber auch relativ belanglos, war auch alles rund um den analphabetischen Bibliothekar. Alles rund um Jeremiah und Maggie kam bei mir zumindest eine Spur besser an, wobei es mir insbesondere das Finale in der Gondel angetan hatte. Aber auch dieser Teil der Episode machte letztendlich einen ziemlich banalen Eindruck. Insgesamt ist "Aus der Asche" eher unwichtiger Füllstoff, um die Staffel voll zu bekommen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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