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Jeremiah - 1x16: Mond im Zwielicht Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Moon in Gemini
Episodennummer: 1x16
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 14. Juni 2002
Erstausstrahlung D: 11. April 2004
Drehbuch: Sam Egan
Regie: Brad Turner
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Peter Stebbings als Markus Alexander, Byron Lawson als Lee Chen, Ingrid Kavelaars als Erin, Jason George als Kwame, Kandyse McClure als Elizabeth, Michasha Armstrong als Raheem, Monique Kavelaars als Lauren, Christian Bocher als Geronimo, Adrian Holmes als Gunman u.a.

Kurzinhalt: Nach einer gemeinsamen Fechtstunde wendet sich Erin mit einer Bitte an Jeremiah: Ihre Schwester Lauren steckt in Schwierigkeiten, da sie sich – wieder einmal – mit dem falschen Kerl eingelassen hat. Sie fürchtet, dass dieser die Trennung nicht akzeptieren will, weshalb Erin ihr dabei helfen soll, das Dorf zu verlassen. Jeremiah willigt ein, sie zu begleiten – und findet heraus, dass es sich bei Erin und Lauren um eineiige Zwillinge handelt. Während man alles für Laurens Flucht vorbereitet, treffen sich Kurdy und Elizabeth auf Geheiß von Markus mit den Vertretern einer anderen Siedlung. Doch diese besteht nur aus Personen afroamerikanischer Abstammung, und haben nicht nur kein Interesse daran, sich mit einer zwar diversen, jedoch von Weißen dominierten Gruppe zu verbünden, sondern sieht zudem in Elizabeths gemischter Herkunft einen Affront…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Beginnen wir mit der Handlung rund um Kurdy und Elizabeth. In den 90ern wurde es zunehmend populär, sich mit umgekehrter Diskriminierung auseinanderzusetzen (ein populäres Beispiel ist "Stirb langsam - Jetzt erst recht!"). So eben auch hier, mit der afroamerikanischen Gruppe, die keine Weißen unter sich akzeptieren wollen, und auch Elizabeth aufgrund ihrer gemischten Herkunft beleidigen. Ich tue mir mit solchen Stoffen insofern immer ein bisschen schwer, als ich einerseits den Rassismus (oder Sexismus) auch heute immer noch für das größere Problem halte, als den umgekehrten Fall, und es für mich andererseits auch immer ein bisschen etwas von einer Relativierung hat (seht her, die sind in Wahrheit ja auch nicht besser als wir!) – dabei aber nicht nur die jahrhundertelange Vorgeschichte ausblendet, sondern zudem strukturellen Rassismus auf eine Stufe mit individueller Diskriminierung stellt. Ein Vorwurf, den ich auch "Mond im Zwielicht" nicht ganz ersparen kann. Davon, dass gerade auch wenn man die Thematik so in den Vordergrund umso deutlicher auffällt, wie klar die Herkunftsgrenzen bei den beiden zentralen Paaren der Serie verlaufen, ganz zu schweigen. Insofern hatte ich mit diesem Handlungsstrang doch ein wenig Bauchweh.

Zu allem Überfluss fand ich die Storyline besagte dann leider auch wenig interessant. Und so stachen für mich in diesem Erzählstrang in erster Linie die netten gemeinsamen Szenen von Kurdy und Elizabeth positiv hervor. Die Story rund um Jeremiah, Erin und Lauren ist zwar ebenfalls nicht unbedingt ein Highlight, schlägt sich im direkten Vergleich aber zumindest etwas besser. So gefiel mir auch hier das Zusammenspiel zwischen Luke Perry und Ingrid Kavelaars wieder einmal ganz gut. Positiv sticht zudem der glückliche Zufall hervor, dass letztere tatsächlich eine – sonst nicht als Schauspielerin tätige – Zwillingsschwester hat, die man hierfür casten konnte, statt auf irgendwelche Tricksereien mit einer doppelten Ingrid zurückgreifen zu müssen. Letztere sind in den vergangenen Jahren zwar auch immer überzeugender geworden (man denke nur an "Orphan Black"), zu Beginn der 0er-Jahre wäre es aber wohl ziemlich kostspielig und das Ergebnis längst nicht so gelungen gewesen, wie hier tatsächlich zwei Schauspielerinnen vor der Kamera stehen zu haben. Und generell hatte es mir sowohl das Zusammenspiel als auch die im Drehbuch etablierte Dynamik sowohl zwischen den beiden Schwestern, als auch zwischen ihnen und Jeremiah, durchaus angetan. Etwas verkrampft wirkte es aber, dass Erin im Zuge der Handlung von ihren – bislang nie benötigten und/oder zur Schau gestellten, und erst hier in der ersten Szene etablierten – Fechtkünsten Gebrauch machen konnte/musste (und, ganz ehrlich: Welcher Vater bringt seinen Töchtern zur Selbstverteidigung bitte schön das Fechten bei? Ich meine, wie oft kommt es schon vor, dass man in Schwierigkeiten steckt, und zufälligerweise gerade ein Schwert zur Hand ist?!?!). Davon, dass es die beiden Schwestern nicht alleine richten können, sondern Jeremiah zu ihrer Rettung eilen muss, ganz zu schweigen. Vor allem aber fand ich letztendlich beide Handlungsstränge doch ziemlich belanglos, weshalb im Großen und Ganzen nur die kleinen Schritte in der Entwicklung der beiden (potentiellen) Paare als wesentlicher Pluspunkt verbleibt. Die hätte man allerdings in einer spannenderen, interessanteren und/oder gewichtigeren Handlung genauso gut unterbringen können.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Sam Egan hat wieder zugeschlagen. So wie den überwiegenden Teil der bisher von ihm geschriebenen Episoden fand ich leider auch "Mond im Zwielicht" eher mäßig. Er erzählt hier eine ziemlich belanglose Geschichte mit dem einen oder anderen bequemen Zufall (wie z.B. das sich als praktisch erweisende Fechttraining), sowie Storyline rund um umgekehrte Diskriminierung, die mir doch ein bisschen Bauchweh bereitete. Am besten fand ich die Momente rund um Kurdy und Elizabeth, bzw. Jeremiah und Erin, die sich hier jeweils näher kommen. Aber auch die Dynamik zwischen den beiden Zwillingsschwestern, bzw. ihnen und Jeremiah, konnte mir gefallen. Insgesamt aber doch wieder eine ziemliche Füllepisode, die weder die in der Serie gezeigte Welt, noch die fortlaufende Handlung, groß bereichern würde – was weniger tragisch wäre, wenn sie es zumindest geschafft hätte, mich durchgehend (und ausreichend) zu unterhalten.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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