Originaltitel: Upon Awakening Episodennummer: 1x05 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 15. Oktober 2021 Drehbuch: Leigh Dana Jackson Regie: Alex Graves Besetzung:
Jared Harris als Hari Seldon,
Lou Llobell als Gaal Dornick,
Leah Harvey als Salvor Hardin,
Chipo Chung als Lowre,
Alfred Enoch als Raych Foss,
Pravessh Rana als Rowan,
Elliot Cowan als Lewis Pirenne,
Daniel MacPherson als Hugo,
Sasha Behar als Mari,
Kubbra Sait als Phara,
Jairaj Varsani als Poly,
Buddy Skelton als Keir,
Chloe Lea als Gia,
Joni Morris als Laylo,
Clarke Peters als Abbas,
Jade Harrison als Bayla,
Chris Jarman als Jarko,
Mark Lavery als Kalin,
Alicia Gerrard als Yate,
Nikhil Parmar als Freestone,
Christian Contreras als Dorwin,
Wale Ojo als Arren Sorn,
Johanna O'Brien als Shivaughn,
Matt Gavan als Jord Hasp,
Catriona Loughlin als Vreede,
Stuart McQuarrie als Lunden u.a.
Kurzinhalt:
Gaal Dornick erwacht nach 24 Jahren im Kryoschlaf, und beginnt sich langsam auf dem Schiff umzusehen. Schon bald muss sie erkennen, dass ihre Zugangsberechtigungen äußerst eingeschränkt sind. Immerhin kann sie auf Aufzeichnungen zurückgreifen, die ihr zeigen, wie ihr Liebhaber Raych des Mordes an Hari Seldon verurteilt und hingerichtet wird, und dass man sie für seine Komplizin hält. Daraufhin versucht sie, den Kurs des Schiffes zu bestimmen. Mit Hilfe ihres mathematischen Verständnisses findet sie schließlich heraus, dass dieses zu Hari Seldons Heimatplaneten Halcyon fliegt; was sie angesichts ihrer Brandmarkung als Verräterin nicht gerade mit Freude erfüllt. Auf Terminus selbst geht indes der Plan der Anakreaner in die entscheidende Phase. Zwar erkennt die Wächterin Salvor Hardin rechtzeitig, leider jedoch will niemand auf sie hören. Man hält die gefangene Phara nicht für eine Bedrohung, und bringt sie in den Turm- wo es ihr schließlich gelingt, dafür zu sorgen, dass das Sicherheitsnetz, welches Terminus vor den Barbaren beschützte, abgeschaltet wird…
Review:
Von den beiden Handlungssträngen hat mir alles rund um Gaal Dornick definitiv besser gefallen; wie ich generell rückblickend finde, dass die Figur in den letzten beiden Folgen doch ein bisschen gefehlt hat. Hier beginnen wir erstmal mit einer so mitreißenden wie erhellenden Rückblende zu ihrem Leben auf Synnax, wo eine Theokratie die Macht an sich gerissen und Wissenschaft verboten hat. Die Parallelen zur drohenden Flut mit der Klimakrise waren dabei so offensichtlich wie erschütternd. Auch optisch war insbesondere auch dieser Teil der Episode überaus fein, seien es die wieder beeindruckenden Trickaufnahmen rund um den optisch famos in Szene gesetzten Planeten, oder auch die Farbgebung, die u.a. in der Bibliothek hervorstach (mit dem Orange/Türkis-Kontrast). Hier hat Alex Graves wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Und generell fand ich, dass diese Flashbacks die Figur von Gaal Dornick aufwerteten. Es zeigt sehr schön, welchen Widerständen und Anfeindungen sie auf ihrem Heimatplaneten ausgesetzt war, und damit auch die Gefahr, in der sie dort mit ihrem wissenschaftlichen Geist steckte. Was ihre Flucht rückblickend nur umso wichtiger und bedeutsamer macht.
Aber auch ihre Storyline in der Gegenwart hatte es mir durchaus angetan; nicht zuletzt, wie Dornick hier ihren Grips einsetzen muss, um die Zugangsbeschränkungen des Schiffes auszutricksen. Aber auch ihr kurzer Weltraumspaziergang war definitiv ein Highlight. Unsicher bin ich mir allerdings vorerst noch, was den Twist am Ende betrifft. Selbst wenn Hari nur ein Hologramm gewesen sein sollte (wie ich hoffe und denke), würde ich das nämlich im Vergleich zu vorab angefertigten Aufzeichnungen (aus der Romanvorlage) kritisch sehe. Aber dazu gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mehr, da ich mir hier erstmal noch kein Urteil erlauben will; dafür war die Szene zu wenig aussagekräftig. Schwerer wiegt da schon, dass der Handlungsstrang auf Terminus in meinen Augen mit jenem rund um Gaal Dornick nicht wirklich mithalten konnte. Zwar spiegeln sich gewisse Aspekte, gerade auch im Hinblick auf die Flashbacks zu Synnax; in beiden Fällen werden die Warnungen von dort Gaal, und hier Salvor, nicht ernst genommen – wobei wir hier am Ende auch gleich die schrecklichen Konsequenzen die sich daraus ergeben miterleben. Dennoch wollte mich das Geschehen auf Terminus nicht so recht packen. Natürlich war das Ende dann durchaus erschütternd. Und auch das Auftauchen des imperialen Schiffes sorgte für Spannung. Ein Teil von mir dachte aber halt leider unweigerlich "selber Schuld", weil eben niemand auf Salvor hören wollte. Vor allem aber wollte mir der Grund, warum es die Anakreoner just auf die Foundation abgesehen haben, nicht so recht einleuchten. Wäre das alles nur ein Trick gewesen, um so gegen das Imperium vorzugehen, und vielleicht sogar den Kaiser selbst anzulocken, in Ordnung. So hingegen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Anakreoner irgendwie das falsche Ziel im Visier haben.
Fazit:
Angefangen bei den Rückblenden zu ihrem Leben auf Synnax, über ihr (titelspendendes) Erwachen auf dem Schiff, ihr Durchstöbern der Aufzeichnungen, bis hin zu der Art und Weise, wie sie hier den Computer austricksen und ihre mathematischen Fähigkeiten anwenden muss, um den Kurs des Schiffes zu bestimmen, konnte mir alles rund um Gaal Dornick sehr gut gefallen. Oder sagen wir besser: Fast alles, denn der abschließende Twist erfüllt mich im Hinblick auf eine potentielle Abweichung von der Vorlage, die mir eher weniger schmecken würde, mit Sorge. Schwerer wiegt jedoch, dass ich mit dem Handlungsstrang auf Terminus im direkten Vergleich doch weitaus weniger anfangen konnte. Zwar mit einzelnen nicht uninteressanten Entwicklungen und/oder gelungenen Momenten gespickt, litt die Story dort nicht zuletzt darunter, dass mir der Grund warum die Anakreoner die Foundation für den Angriff auf ihre Heimatwelt verantwortlich machen nicht wirklich einleuchten wollte. Und generell fand ich diese Handlung, insbesondere im etwas vorhersehbaren Mittelteil, nicht ganz so mitreißend, wie das wohl gedacht war. Von den Spezialeffekten sowie Alex Graves' wieder enorm hochwertigen Inszenierung her, gab es an "Erwachen" aber wieder einmal nicht das Geringste auszusetzen.