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Star Wars: Chewbacca Drucken E-Mail
Einzelabenteuer von Hans treuem Begleiter Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 24 April 2022
 
Titel: "Star Wars: Chewbacca"
Originaltitel: "Star Wars: Chewbacca"
Bewertung:
Autor: Gerry Duggan
Übersetzung: Justin Aardvark
Illustrationen: Phil Noto
Farben: Phil Noto
Lettering: Joe Caramagna (E)
Cover: Phil Noto
Umfang: 128 Seiten
Verlag: Panini (D), Marvel (E)
Veröffentlicht: 25. Juli 2016 (D), 08. März 2016 (E)
ISBN: 978-3-9579-8803-4 (D), 978-0-78519-320-3 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Während einer Mission für die Rebellen stürzt Chewbacca mit seinem A-Flügler auf dem Planeten Andelm IV ab. Dort trifft er auf ein junges Mädchen, dass sich auf der Flucht vor einem Gangster befindet, der sie und ihren Vater – so wie viele andere Bewohner des Planeten – dazu zwang, als Sklaven in den Minen zu arbeiten. Als Chewie davon erfährt, unterbricht er seine Reparaturen am A-Flügler, um Zarro dabei zu helfen, Jaum das Handwerk zu legen, und die Sklaven aus der Mine zu befreien…

Review: Es gab ja schon mal einen Comic mit dem gleichen Titel – allerdings im alten "Legends"-Kanon. Diese neue Erzählung brachte mich nun dazu, mich mit diesem noch einmal auseinanderzusetzen (tatsächlich habe ich ihn zum Vergleich nochmal durchgelesen) – und rückblickend halte ich meine damalige Einschätzung ihm gegenüber für deutlich zu harsch. Ich denke, dass damals mein Ärger und meine Enttäuschung über die Entscheidung der Autoren, Chewie im ersten Band der "Das Erbe der Jedi-Ritter"-Reihe sterben zu lassen, meine Meinung zum Comic selbst nicht unerheblich beeinflusste. Zwar sehe ich es nach wie vor so, dass die einzelnen Geschichten etwas gar kurz sind, und teilweise sind diese kleinen Abenteuer aus seinem Leben doch auch eher belanglos. Dennoch erhalten wir im alten "Chewbacca"-Comic einen netten Einblick nicht nur in die Kultur der Wookies, sondern vor allem auch ein paar entscheidende Momente aus Chewbaccas Leben. Der melancholische Ton, der aufgrund des Setups – C-3PO und R2D2 besuchen Weggefährten, um Geschichten über ihn zu sammeln – dominiert, gibt ihm dann noch einen zusätzlichen Reiz. So gesehen werde ich den Comic nun rückwirkend – mit einem entsprechenden Hinweis – um einen ganzen Punkt aufwerten. Und zu verdanken hat er dies in gleich doppelter Hinsicht diesem neuen Comic gleichen Titels von Marvel: Einerseits wollte ich eben zwischen beiden den Vergleich ziehen können; ohne diese neue Veröffentlichung hätte ich ihm wohl keine zweite Chance gegeben. Vor allem aber ist dieser Eintrag in den neuen Kanon im Vergleich zum alten Comic enttäuschend belanglos; was den früheren "Chewbacca"-Sammelband für mich in neuem Licht erstrahlen lässt.

Denn leider: Das war sowas von banal. Anstatt wie dort die Gelegenheit zu nutzen, uns einen interessanten, erhellenden und wichtigen Abschnitt aus seinem Leben erzählen und uns so mehr über ihn erfahren zu lassen, erzählt man uns hier ein völlig unwichtiges (und generell wenig spannendes) Abenteuer, welches weder seine Lebensgeschichte noch die "Star Wars"-Story in irgendeiner Art und Weise bereichert. Im Gegenteil, hatte ich doch bislang den Eindruck, dass Chewbacca Hans treuer Begleiter war – zwar nicht mehr, wie im Legends-Kanon, aufgrund einer Lebensschuld (da Han ihn aus der Sklaverei des Imperiums befreite), sondern aus freien Stücken, aber dennoch. Ich war absolut kein Freund von "Solo: A Star Wars Story" und halte ihn nach wie vor für den schlechtesten offiziellen "Star Wars"-Film (sprich: Die Ewok-Filmchen – die ich aber doch zumindest auf kindlich-trashige Weise ganz amüsant finde – außen vor gelassen). Dennoch wurden dort wichtige Lücken im Kanon geschlossen, und erfuhren wir mehr über Hans (und Chewies) Vorgeschichte (dass mir das, was wir dort erfuhren, nicht immer geschmeckt hat – und mir vor allem zu viele bestimmende Ereignisse in zu kurzer Zeit stattfanden, was sehr konstruiert wirkte, steht auf einem anderen Blatt). Aber hier? Nada. Enttäuscht war ich darüber hinaus davon, dass man – im Gegensatz zum Legends-Comic – nicht die Gelegenheit nutzte, um Chewie eine Stimme zu geben. Stattdessen brüllt er auch hier wieder nur – für uns – unverständlich herum. Auch das fand ich schade. Natürlich ist mir bewusst, dass eine Geschichte über Sklaven für Chewie aufgrund des Schicksals seines Volkes immer eine besondere Bedeutung haben wird. Zusammen mit der wieder einmal guten künstlerischen Gestaltung (wenn ich diesbezüglich bei "Star Wars" sicherlich auch schon besseres gesehen habe) ist das auch so ziemlich der einzige Pluspunkt, den ich im Hinblick auf diesen Comic ins Treffen führen kann. Ändert aber auch nichts daran, dass ich ihn insgesamt leider als sehr entbehrlich erachte.

Fazit: Nicht jeder Comic (oder Roman) muss große neue Einblicke in die Vorgeschichte, das Leben oder die Persönlichkeit einer Figur liefern – aber etwas mehr als das hätte ich mir von "Chewbacca" eigentlich schon erwartet. Mal abgesehen davon, dass es mich doch etwas irritierte, dass Hans treuer Begleiter hier ohne jede Erklärung auf einmal allein unterwegs ist, ist die Geschichte hier doch ziemlich belanglos und uninteressant – weshalb ich auch keinerlei Mehrwert für die Figur oder auch die größere "Star Wars"-Saga erkennen kann. Schade auch, dass man die Gelegenheit nicht nutzte, Chewie im Vergleich zu den Filmen hier eine Stimme zu geben. Zwar habe ich mich zugegebenermaßen mit "Chewbacca" nicht gelangweilt. Und optisch war er auch wieder ok (wenn auch keinesfalls überragend). Mir persönlich war das aber entschieden zu banal, austauschbar und unwichtig – und damit leider auch überflüssig.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2016 Panini Comics






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