Originaltitel: Barbarians at the Gate Episodennummer: 1x04 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 08. Oktober 2021 Drehbuch: Lauren Bello Regie: Alex Graves Besetzung:
Jared Harris als Hari Seldon,
Lee Pace als Brother Day,
Lou Llobell als Gaal Dornick,
Leah Harvey als Salvor Hardin,
Laura Birn als Demerzel,
Terrence Mann als Brother Dusk,
Cassian Bilton als Brother Dawn,
Elliot Cowan als Lewis Pirenne,
Daniel MacPherson als Hugo,
Sasha Behar als Mari,
Kubbra Sait als Phara,
Pravessh Rana als Rowan,
Amy Tyger als Azura,
Buddy Skelton als Keir,
Joni Morris als Laylo,
Clarke Peters als Abbas,
Cooper Carter als Young Brother Dawn,
Mark Lavery als Kalin,
Alicia Gerrard als Yate u.a.
Kurzinhalt:
Dem Imperium droht der nächste Rückschlag: Mit Halima Ifa gilt eine Priesterin für das Amt der nächsten Anführerin ihrer Religion als Favoritin, die Klonen abspricht, eine Seele zu haben. Während sich Bruder Tag zum Planeten aufmacht, um ihre Konkurrentin öffentlich zu unterstützen – in der Hoffnung, so die Wahl von Halima noch verhindern zu können – schickt das Imperium nach mehreren erfolglosen Versuchen, mit Terminus in Kontakt zu treten, ein Schiff los, um dort nach dem Rechten zu sehen. Indes ist es Salvor Hardin, der Wächterin von Terminus gelungen, die Anführern der Angreifer gefangen genommen. Sie bringt diese zum Verhör in den Turm, doch während sie erkennt, dass von den Anacreonern große Gefahr ausgeht, hält ihr Vorgesetzter die Foundation für unantastbar. Währenddessen bringen sich die Anacreoner mit ihren Waffen im Anschlag und auch einigen größeren Kalibern direkt vor den Schilden der Terminus-Basis in Stellung…
Review:
Meinem Empfinden nach begann sich "Foundation" mit dieser Folge nun zum ersten Mal ein wenig zu ziehen. Von den beiden parallel verlaufenden Handlungssträngen konnte mir dabei alles rund um den Kaiser definitiv besser gefallen. So zeigt die komplette Handlung auf Trantor für mich eine der Gefahren absoluter Macht: Nämlich, dass sich keiner mehr traut, dir die Wahrheit zu sagen. Außer halt eben vielleicht man selbst. "Barbaren vor den Toren" macht nämlich deutlich, dass die drei "Brüder", auch wenn sie Klone sind, doch recht unterschiedlich sind; sei es nun einfach nur, da sie an anderen Punkten in ihrem Leben stehen (wobei ich schon den Eindruck hatte, dass Bruder Tag anstelle von Bruder Dämmerung damals an dessen Stelle auf den Terroranschlag anders reagiert hätte), oder, weil sich ihre Persönlichkeit tatsächlich voneinander unterscheidet. So oder so, diese Differenzen zwischen ihnen – bei denen es sich ja mehr oder weniger um die gleiche Person handelt – finde ich schon ziemlich spannend. Wobei ich Übrigens auch voll und ganz mit Bruder Tag übereinstimme, dass Bruder Dämmerung mit seiner brutalen Reaktion auf den Terroranschlag den Untergang des Imperiums zusätzlich begünstigte/beschleunigte. Nun darf man gespannt sein, ob er selbst es im Hinblick auf die Bedrohung rund um Halima Ifa besser machen wird.
Ich hoffe zudem, dass man uns in weiterer Folge zeigen wird, ob sich Bruder Morgengrauen von den früheren Klonen tatsächlich noch einmal deutlich unterscheidet – wie sowohl die Szene vor dem Freitod von Bruder Finsternis, wo er ob des weinenden Kindes seine Sorge mitteilte, als auch sein Verhalten hier zu Beginn, wo ich nicht einschätzen konnte, ob er sich wirklich umbringen sollte, oder halt einfach "nur" den Nervenkitzel suchte – oder sie letztendlich alle eine ähnliche Entwicklung durchgemacht haben. So oder so, die Story auf Trantor sprach mich, auch wenn sie ohne größere Höhepunkte auskam, wieder durchaus an. Demgegenüber fand ich alles auf Terminus hingegen hier erstmal nur leidlich interessant. Ok, wie Salvor Hardin das Artefakt nutzt, um Phara Keaen auszuschalten, war ein cleverer Einfall. Auch die nachfolgende Verhörszene zwischen den beiden fand ich nicht nett. Vor allem aber kann man, auch wenn die Foundation natürlich ebenso unschuldig ist wie damals die Anacreoner, zumindest die Not, welche die große Jägerin – zum Wohle ihres eigenen Volkes – antreibt, durchaus nachvollziehen. Und doch schleppte sich dieser Handlungsstrang – auch wenn er ganz offensichtlich auf eine Eskalation zusteuert – hier vorerst noch etwas dahin. Nach wie vor über jeden Zweifel erhaben sind allerdings die grandiosen Effekte, die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen, sowie auch neuerlich die Inszenierung von "Game of Thrones"-Veteran Alex Graves. Inhaltlich haben mich die Episoden davor aber halt doch etwas mehr angesprochen – wobei ich im Hinblick auf die nächste Folge die abschließende Szene (wo die Rettungskapsel mit Gaal Dornick gefunden wird) wiederum sehr vielversprechend fand.
Fazit:
"Barbaren vor den Toren" fand ich leider doch eher nur so mittel. Am besten gefiel mir alles rund um die drei unterschiedlichen Generationen von Kaiser Cleon. Da es sich um Klone handelt, haben ihre Meinungsverschiedenheiten fast ein bisschen etwas von einem schizophrenen Zwiegespräch. Das fand ich schon ganz interessant. Demgegenüber war die Handlung auf Terminus für meinen Geschmack aber zu sehr durch Vorbereitungsarbeit geprägt; wirklich viel Relevantes tat sich hier jedoch vorerst mal noch nicht. Ein Pluspunkt war dort aber immerhin die nachvollziehbare Motivation von Phara Keaen – wenn man wohl auch eher nicht dazu geneigt sein dürfte, ihrer Vorgehensweise und ihrer Entscheidung, Terminus als Ziel auszuwählen, zuzustimmen. Und produktionstechnisch gibt es ohnehin wieder nicht das Geringste zu Mäkeln. Nun hoffe ich aber, dass dieser kleine Durchhänger nur von kurzer Dauer war; die am Ende angeteaserte Rückkehr von Gaal Dornick stimmt mich diesbezüglich zuversichtlich.