Originaltitel: Mother of Invention Episodennummer: 1x14 Bewertung: Erstausstrahlung US: 24. Mai 2002 Erstausstrahlung D: 21. März 2004 Drehbuch: Sara Barnes & A L Katz Regie: Neill Fearnley Besetzung:
Luke Perry als Jeremiah,
Malcolm-Jamal Warner als Kurdy,
Peter Stebbings als Markus Alexander,
Sabrina Grdevich als Michelle,
Preston Cook als Doug,
Spencer Achtymichuk als Gabe,
Janine Cox als Anna,
Jessica Heafey als Maxine,
Scantone Jones als Martin u.a.
Kurzinhalt:
Marcus schickt Jeremiah und Kurdy mit zwei anderen Kundschafterinnen, den Schwestern Anna und Maxine, los. Diese beiden haben in der Vergangenheit Versorgungslieferungen an eine andere Gruppe durchgeführt. Nun möchte Marcus mit dessen Anführer, Steve, in Verbindung treten. Dafür bleiben Jeremiah und Kurdy in der Nähe der Lieferung, und warten, bis das Team der Siedler erscheint, um sie abzuholen. Dabei werden sie jedoch entdeckt und gefangen genommen. Als man dabei ist, sie in ihr Lager zu bringen, wird Jeremiah bewusst, dass er eine von ihnen kennt – hat er doch mit Michelle vor rund sechs Jahren eine romantische Liebesnacht in einem verlassenen Haus verbraucht. Nach der Ankunft in ihrem Camp stellt sich dann auch vielmehr sie als die Anführerin heraus – Steve ist lediglich eine Tarnidentität. Doch Michelle ist zögerlich wenn es um eine direkte Allianz mit Thunder Mountain geht. Kurdy wird indes bewusst, dass nicht alle in der Gemeinde mit Michelles Führung einverstanden sind. Und Jeremiah fragt sich, als sie Michelles Sohn Gabe kennenlernt unweigerlich, ob es sich dabei auch um sein Kind handeln könnte…
Review:
In "Not macht erfinderisch" werfen wir wieder einen kleinen Blick in Jeremiahs Vergangenheit, jedoch nicht zum Ausbruch des großen Todes bzw. dem Tod seines Bruders, sondern "nur" ein paar Jahre zurück, als er bereits auf der Suche nach dem Valhalla-Sektor quer durch die Überreste der Vereinigten Staaten wanderte, und dabei eines Tages zufällig auf Michelle traf. Im ersten Moment dachte ich mir dabei zwar noch, dass JMS in der Vergangenheit solche Wendungen auch schon mal besser vorbereitet hat (und auch wenn das Drehbuch zur Folge nicht von ihm stammt, ist und bleibt er ja der ausführende Produzent der Serie), andererseits wäre es wohl in der Tat ziemlich verkrampft gewesen, diese Flashbacks in einer früheren Episode einzubauen, oder diese One-Night-Stand-Bekanntschaft Kurdy gegenüber früher schon mal zu erwähnen. Insofern: Passt schon so. Zumal ich ihre gemeinsamen Szenen – gerade auch in der Vergangenheit – sehr schön fand, und wie diesen einsamen Menschen hier für einen kurzen Zeitraum Gesellschaft und Trost finden. Insofern hatte es mir dieser kleine Einblick in ihre – kurze – gemeinsame Vergangenheit durchaus angetan.
Positiv stach für mich dann auch die Offenbarung hervor, dass Steve eigentlich gar nicht existiert, man damit nur allfällige Feinde täuschen will, und in Wahrheit Michelle die Gemeinschaft anführt. Und auch ihr Bestreben, möglichst viele Kunstgegenstände zu retten, hatte es mir angetan. Und auch die Andeutung, dass das frühere Treffen von Michelle und Jeremiah vielleicht nicht ohne Folgen geblieben ist, sondern ihren Sohn Gabe hervorbrachte, war interessant. Zumal die Frage, ob dieser nun sein Sohn ist oder nicht, (vorerst?) unbeantwortet bleibt. Nicht unerwähnt bleiben soll darüber hinaus, dass die Serie sie für ihre Aussage "I met a lot of guys around that time" in keinster Weise dämonisiert; auch das war zweifellos sehr erfreulich. Allerdings: Wirklich packend war "Not macht erfinderisch" halt leider nicht wirklich. Selbst rund um den Verräter in ihren Reihen, der versucht, Michelle ihren Platz als Anführerin streitig zu machen, will sich keine Spannung aufbauen. Zumal man es sich aus meiner Sicht am Ende auch etwas zu leicht machte, indem man ihm quasi einfach vergab. Natürlich fand man sich hier in einer schwierigen Situation: Gehen lassen kannst du ihn nicht, weil er dann die Gemeinschaft an andere verraten könnte. Und ermorden wäre natürlich auch sehr hart. Aus meiner Sicht machte es sich die Serie hier aber zu leicht, weil aus eben der Frage, was mit ihm nun geschehen soll, hätte sich eine spannende Handlung entwickeln lassen – weil du in solch einer fragilen, postapokalyptischen Welt natürlich nicht die gleichen Möglichkeiten hast, wie in einer (mehr oder weniger) funktionierenden Zivilisation. Stattdessen hat man dies quasi übergangen, und war es somit letztendlich nur eine Randnotiz – was ich halt schon ziemlich schade fand.
Fazit:
"Not macht erfinderisch" war soweit ganz nett, wenn auch ein bisschen unspektakulär. Dass Michelle tatsächlich die Gemeinschaft hintergehen könnte, glaubt man irgendwie keine Sekunde lang, und trotz des Umsturzversuchs von Martin kam irgendwie keine Spannung aus. Zumal dieser Handlungsstrang letztendlich auch im Sande verläuft; daraus hätte man definitiv mehr machen können. Gut gefielen mir in erster Linie die Rückblenden zur damaligen Bekanntschaft zwischen Jeremiah und Michelle. Aber auch die Frage, ob es sich bei Gabe um ihren gemeinsamen Sohn handelt, war interessant. Letztendlich ist die Episode aber eher darin erfolgreich, eine potentiell in weiterer Folge nochmal wichtig(er) werdende neue Gruppierung vorzustellen, als eine für sich genommen packende und interessante Geschichte zu erzählen.
